Der M5 Radar ist ein mobiles Messgerät mit einem eingebauten Blitzer zur Erfassung von Geschwindigkeitsüberschreitungen. Das Gerät wird von der Firma „VDS Verkehrstechnik“ hergestellt, welche in Löbau, Sachen sitzt und sich auf die Herstellung von Messgeräten dieser Art spezialisiert hat. So stammt aus dem Hause dieser Firma, deren Kürzel für „Verkehrswege dauerhaft sichern“ steht, auch die stationäre Verkehrsüberwachungseinheit M5 SPEED.
Der Name des M5 Radar verrät, dass die Messung mit Radartechnik vorgenommen wird. Wir fassen im Folgenden kurz zusammen, wie diese Technik funktioniert, wo der M5 Radar eingesetzt werden kann und welche Messfehler unter Umständen auftreten. Denn natürlich kann auch eine Messung dieses Gerätes falsche Ergebnisse liefern, wodurch sich ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid lohnen kann, der Ihnen aufgrundessen in Haus flatterte.
Inhaltsverzeichnis
M5 Radar: Dopplereffekt im Polizeiauto
Wenn ein Radar zur Messung der Geschwindigkeit von Fahrzeugen eingesetzt wird, machen sich die Beamten einen physikalischen Effekt zunutze: den Dopplereffekt.
Der M5 Radar sendet im 25-Grad-Winkel Radarwellen aus und misst konstant deren Frequenzen. Wenn ein Fahrzeug im Signalbereich des Gerätes über die Fahrbahn saust, so verschiebt sich der Frequenzbereich. Auf diese Weise misst der M5 Radar die Geschwindigkeit der Fahrzeuge.
Sollte ein Fahrzeug eine vorher festgelegte Geschwindigkeitsgrenze überschreiten, reagiert das Messgerät und verewigt das Auto samt Fahrer mit dem eingebauten Blitzer auf einem Blitzerfoto. Die hierfür eingesetzte Kamera stammt übrigens auch aus der VDS-Schmiede, es handelt sich um das Modell mit dem Namen DX4HDR-285CL VDS.
Da es sich beim M5 Radar um einen mobilen Blitzer handelt, kann dieser sowohl im Polizeiwagen eingesetzt werden als auch außerhalb, am Straßenrand, wofür ein mitgeliefertes Stativ zum Einsatz kommt.
Das Messauto muss entsprechend präpariert werden, um dem Messgerät eine fehlerfreie Messung zu ermöglichen. In aller Regel bedienen Polizeibeamte den M5 Radar, da Ordnungsämter und Verkehrsbehörden sich oftmals stationärer Messgeräte bedienen. Von Haus aus reicht das Signal des M5 Radar über zwei Fahrspuren. Die Messung kann also in zwei entgegengesetzten Richtungen stattfinden.
Durch ein Zusatzmodul kann der Blitzer zu Beweiszwecken auch eine dritte Spur ausleuchten. Dabei wird Rotlichttechnik eingesetzt.
Messfehler und Einspruch
Ein Messgerät, das vom Straßenrand oder aus einem Auto heraus seitlich mit Radar arbeitet, ist immer dann für Messfehler anfällig, wenn mehrere Fahrzeuge auf der Fahrspur verkehren. So kann etwa eine Überholaktion dem Überholten als Geschwindigkeitsüberschreitung ausgelegt werden. Allerdings werden in einem solchen Fall in der Regel keine Bußgeldbescheide versendet.
Ob wirklich ein Messfehler vorliegt, sollten Sie mit einem Blick in Ihre Akte verifizieren, wenn Sie einen Bußgeldbescheid erhalten haben. Da laut Bußgeldkatalog für hohe Geschwindigkeitsüberschreitungen Sanktionen bis hin zum Fahrverbot drohen, kann ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid also durchaus lohnenswert sein. Dabei sollten Sie im Zweifel einen Anwalt für Verkehrsrecht beauftragen, welcher auch einen Blick ins Messprotokoll werfen kann.
Denn nicht nur Messfehler, sondern auch Formfehler auf dem Messprotokoll können zur Ungültigkeit einer Messung führen. Auch wenn die Eichung des Gerätes nicht rechtzeitig durchgeführt wurde oder der Eichschein fehlt, kann eine Anfechtung der Messung Erfolg haben. Ein Rechtsanwalt kann die Chancen auf Erfolg eines Einspruchs beurteilen.
FAQ: M5 Radar
Informationen zur Funktionsweise des M5 Radar finden Sie hier.
Wurde der Blitzer nicht korrekt bedient oder die elektromagnetischen Wellen des M5 Radar wurden von anderen Fahrzeugen oder Hindernissen reflektiert, kann dies zu einem falschen Messergebnis führen.
Ja. Bei Geschwindigkeiten unter 100 km/h müssen 3 km/h vom Ergebnis abgezogen werden, bei mehr als 100 km/h liegt der Toleranzabzug bei 3 Prozent.