Laser Patrol ist ein mobiles Lasermessgerät vom weltweit agierenden mitteldeutschen Unternehmen Jenoptik.
Der Laser zur Messung der Geschwindigkeit wurde um die Jahrtausendwende für den Einsatz im Straßenverkehr von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) zugelassen und kommt bis heute zum Einsatz.
Warum das Laser Patrol bei der Verkehrspolizei so beliebt ist, obwohl das Gerät kein Blitzerfoto anfertigt, und welche Fehlerquellen das Gerät aufweisen kann, fassen wir in diesem Ratgeber zusammen.
Inhaltsverzeichnis
So funktionieren Lasermessgeräte
Alle Lasermessgeräte funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip:
- Das Gerät sendet Lichtimpulse aus.
In der Regel handelt es sich dabei um Laser mit Infrarotlicht. Für Menschen sind diese Signale unsichtbar. Die Modelle unterscheiden sich oftmals in der Signalstärke, also in der Entfernung, in welcher eine Messung der Geschwindigkeit vorgenommen werden kann. Der Laser muss auf einen Punkt am Fahrzeug ausgerichtet werden, dies ist in aller Regel das Nummernschild.
- Der Lichtimpuls wird reflektiert und von der Antenne am Lasermessgerät wieder abgefangen.
- Nach dem Dopplerprinzip ermittelt das Gerät die Geschwindigkeit des gemessenen Fahrzeugs.
Besonderheiten von Laser Patrol
Mit dem Laser Patrol können Beamte auch die „negative Geschwindigkeit“ messen. Das Messgerät kann also auf sich entfernende Fahrzeuge gerichtet werden, die Geschwindigkeit wird „von hinten“ gemessen.
Da es sich beim Laser Patrol um einen mobilen Laser ohne Blitzer handelt, steht am Ende der Messung auch kein Foto. Die Messbeamten sind deshalb verpflichtet, ein umfassendes Messprotokoll auszufüllen. Hier werden unter anderem die Verkehrssituation und die Messposition festgehalten.
Der Messvorgang wird von einem Beamten manuell gesteuert. Er sieht durch das Visier vom Laser Patrol und startet die Messung auf Knopfdruck. Dabei hilft ihm eine Visiereinrichtung als Zielhilfe: ein roter Punkt bedeutet ihm, welche Stelle der Laser anpeilt. So kann der Beamte den Laserstrahl direkt auf das Kennzeichen des Fahrzeuges „schießen“. Die Messung von Geschwindigkeit und Entfernung erfolgt sofort, die Werte werden auf dem Display in Echtzeit angezeigt und bei Bedarf gespeichert. Dabei erkennt das Laser Patrol selbstständig verschiedene Fehlerquellen und lässt bei Vorhandensein solcher keine Messung zu.
Wo können Messfehler auftreten, wenn mit Laser Patrol gemessen wird?
Die ausgefeilte Technik vom Laser Patrol und die Tatsache, dass kein Beweisfoto existiert, macht es zunächst schwierig, eine eindeutige Fehlmessung nachzuweisen.
Ein Fachanwalt für Verkehrsrecht kann das Messprotokoll der Beamten studieren und Fehlerquellen ausmachen. Auch die Eichung des Gerätes kann ein Ansatzpunkt sein oder unter welchen Umständen die Messung Ihrer Geschwindigkeit stattgefunden hat. Denn einer beweisfesten Geschwindigkeitsmessung mit dem Laser Patrol müssen in der Regel fünf Probemessungen vorausgehen.
In den meisten Fällen, wird die Polizei Betroffene nach der Messung direkt aus dem Verkehr ziehen und die Personalien aufnehmen. Hier haben Sie die Möglichkeit, sich das Display vom Laser Patrol zeigen zulassen. Denn bei handschriftlichen Übertragung der Daten vom Display auf das Messprotokoll können schnell Fehler entstehen, die später nur aufwendig oder gar nicht nachweisbar sind.
Es kann jedoch auch vorkommen, dass die Beamten sich das Kennzeichen des gemessenen Fahrzeuges notieren und das Protokoll an die Bußgeldstelle weiterleiten. Diese wendet sich dann in der Regel per Anhörungsbogen an den Halter des Fahrzeuges.
Haben Sie einen Bußgeldbescheid ohne Foto erhalten, auf welchem „Laser Patrol“ als Beweismittel angegeben wurde, so könne Sie innerhalb von zwei Wochen gegen den Bescheid Einspruch erheben. Wir raten Ihnen jedoch, vorher einen Anwalt einzuschalten, der Ihre Chancen auf eine Verfahrenseinstellung abschätzen kann.
FAQ: Laser Patrol
Es handelt sich beim Laser Patrol um ein mobiles Lasermessgerät, welches die Geschwindigkeit mittels Lichtimpulsen misst.
Nein. Der Laser Patrol funktioniert ohne Blitzer und fertigt daher auch kein Blitzerfoto an. Es gibt stattdessen ein Messprotokoll.
Es können Fehler bei der Erstellung des Messprotokolls, bei der Eichung des Messgeräts oder bei der Geschwindigkeitsmessung selbst gemacht werden.