Im Auto zur OP und wieder nach Hause? Ist das überhaupt eine Möglichkeit? Sicher ist es bequemer, im eigenen Fahrzeug zu Terminen zu fahren und nicht auf öffentliche Verkehrsmittel oder ein Taxi angewiesen zu sein.
Doch viele Fahrer unterschätzen die Wirkung von Narkose- oder Betäubungsmitteln. Die Auswirkungen können oftmals nicht unerheblich sein, sodass eine Fahrt nach einer Operation gut überlegt sein sollte.
Neben den Medikamenten können auch körperliche Beeinträchtigungen, die aufgrund der OP vorliegen, die Teilnahme am Straßenverkehr behindern oder gar unmöglich machen.
Was beim Fahren mit dem Auto nach einer OP unbedingt zu beachten ist, wann nicht gefahren werden darf und wie hier die rechtlichen Gegebenheiten aussehen, erläutert der nachfolgende Artikel näher.
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Darf nach einer OP mit dem Auto gefahren werden?
Eine pauschale Aussage, wann nach einer OP mit dem Auto wieder gefahren werden kann, ist nicht möglich. Denn die Fahrtüchtigkeit kann nach einem medizinischen Eingriff von vielen Faktoren abhängen.
Inhaltsverzeichnis
Zum einem sind hier die verabreichten Medikamente wie Narkose- oder Betäubungsmittel zu beachten. Zum anderen können nach einer Operation auch körperliche Beeinträchtigungen auftreten. Neben den Anstrengungen des Eingriffs sowie dessen Folgen muss der Körper auch die verwendeten Pharmazeutika verarbeiten.
In der Regel raten Ärzte nach einem ambulanten Eingriff das Auto für mindestens 24 Stunden stehen zu lassen. So lange benötigt der Körper, um Narkosemittel abzubauen. In dieser Zeit gilt die betreffende Person als nicht geschäftsfähig, darf kein Auto fahren und keine Maschinen bedienen.
Auch wenn nur eine örtliche Betäubung verabreicht wurde, ist es empfehlenswert, nicht selbst nach der OP mit dem Auto zu fahren. Menschen reagieren unterschiedlich auf verabreichte Arznei und so kann auch ein Betäubungsmittel die Fahrtüchtigkeit beeinflussen.
Handelt es sich bei der Operation um einen größeren Eingriff, der mit einer stationären Aufnahme einhergeht, sollten Patienten mit ihren Ärzten abklären, ab wann nach der OP mit dem Auto gefahren werden darf.
Hier ist es durchaus möglich, dass das Auto für einen längeren Zeitraum nicht selbst gefahren werden darf. Insbesondere dann, wenn durch die OP körperliche Beeinträchtigungen entstehen, ist das Autofahren unter Umständen nicht gestattet. Zudem fällt die Anschnallpflicht nicht weg. Auch operierte Fahrer müssen den Gurt anlegen, selbst wenn dies schmerzhaft ist oder den Heilungsprozess beeinflusst. Daher sollte das Fahren mit dem Auto nach einer OP immer mit dem Arzt besprochen werden.
Denn obwohl sich Patienten wohl und in der Lage fühlen, am Straßenverkehr teilzunehmen, kann die körperliche Verfassung dies dennoch nicht zulassen. Fahren Betroffene nach einer OP mit dem Auto, obwohl ihre Fahrtüchtigkeit nicht gegeben ist, kann dies erhebliche Konsequenzen haben.
Narkose- sowie Schmerzmittel zählen in den meisten Fällen zu den berauschenden Substanzen, sodass hier durchaus auch der Vorwurf einer Fahrt unter Drogeneinfluss im Raum stehen kann. Dies stellt eine Ordnungswidrigkeit und in schweren Fällen auch eine Straftat dar.
Wichtige gesetzliche Regelungen
Rechtlich gesehen gibt es keinen Paragraphen, der Verkehrsteilnehmern explizit vorschreibt, wie sie sich nach einer Operation in Bezug auf das Autofahren verhalten sollen. Dennoch gibt es gesetzliche Grundlagen, die regeln, was passiert, wenn ein Patient fahruntauglich ist und sich trotzdem hinters Steuer setzt.
Fahrer müssen körperlich und geistig in der Lage sein, ein Fahrzeug sicher zu führen und die Verkehrssituation überblicken können. Sind sie dazu nicht in der Lage, machen sie sich unter Umständen sogar strafbar. Maßgebend ist hier der § 315c Absatz 1 des Strafgesetzbuches (StGB).
Die Strafbarkeit wird in dem genannten Paragraphen wie folgt behandelt:
„Wer im Straßenverkehr ein Fahrzeug führt, obwohl er […] infolge geistiger oder körperlicher Mängel nicht in der Lage ist, das Fahrzeug sicher zu führen […] und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“
Auch ein operierter Fuß, mit dem das Gas- oder Bremspedal nicht mehr voll bedient werden kann, oder eine fixierte Schulter, die die Bewegungsfreiheit einschränkt, sind als körperliche Mängel anzusehen.
Um nach einer OP mit dem Auto sicher unterwegs zu sein, sollten betroffene Personen auf die Anweisungen des Arztes hören und erst dann wieder fahren, wenn es medizinisch vertretbar ist beziehungsweise nach den bereits erwähnten 24 Stunden.
Mit dem Auto nach einer OP zu fahren, wenn die Fahrfähigkeit beeinträchtigt ist, kann neben den strafrechtlichen Folgen und einem eventuellen Unfall auch Einfluss auf den Versicherungsschutz haben.
Besteht beim Fahren mit einem Auto nach einer OP Versicherungsschutz?
Setzen sich Patienten nach einer OP ins Auto und fahren selbst, obwohl sie dazu eigentlich nicht in der Lage sind, hat das Auswirkungen auf den Versicherungsschutz. Kommt es zu einem Unfall, kann die Versicherung dem Fahrer vorwerfen, dass er fahrlässig oder sogar grob fahrlässig gehandelt hat.
Die Haftpflichtversicherung reguliert Schäden, die bei anderen Beteiligten entstanden sind, kann diese Summe dann jedoch vom Verursacher zurückverlangen.
Grob fahrlässig handelt ein Autofahrer dann, wenn er trotz Hinweisen und Warnungen der Ärzte sein Auto nach einer OP selbst fährt und dadurch andere gefährdet.
Hier ist es auch wichtig zu beachten, dass für einige Versicherungen die Heilung, die ein Arzt bescheinigen kann, teilweise nicht von Bedeutung ist.
Wird eine Verbindung zwischen Unfall und OP hergestellt, verweigern einige Versicherungsunternehmen die Zahlung, auch dann, wenn der Fahrer keine eigentliche Schuld am Unfall trägt. In einem solchen Fall ist der Gang zu einem Anwalt empfehlenswert.
FAQ: Autofahren nach einer Operation
Es gibt kein Gesetz, dass dies explizit verbietet, allerdings schreibt das Strafgesetzbuch vor, dass ein Autofahrer körperlich und geistig in der Lage sein muss, sein Fahrzeug sicher im Straßenverkehr zu führen. Dies ist nach einer OP meist nicht der Fall.
Weil der Körper in der Regel mindestens 24 Stunden benötigt, um das Narkosemittel abzubauen. Andernfalls macht sich der Fahrer des Fahrens unter Drogeneinfluss schuldig. Zudem liegen nach vielen Operationen körperliche Beeinträchtigungen vor, die die Fahreignung beschränken.
In diesem Fall machen Sie sich unter Umständen fahrlässigen Handelns schuldig, wenn Sie dabei einen Unfall verursachen. Dies kann Sie Ihren Versicherungsschutz kosten.
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Hallo Team, bitte senden Sie mir den neuen Bußgeldkatalo kostenlos zu. MfG
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