Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen außerorts
Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen innerorts
Einmal nicht aufgepasst und schon werden Sie geblitzt. Es ist ärgerlich und vermeidbar – und doch tappen tausende Deutsche jährlich in die Radarfalle.
Allein in der Bundesrepublik sind rund 4.500 Starenkästen aufgestellt und lauern in der Stadt und auf dem Land auf ungeduldige Heimfahrer und Jugendliche mit Bleifuß.
Doch was haben Sie zu erwarten, wenn Sie geblitzt werden? Wie funktioniert eigentlich eine Radarfalle? Und blitzen Radarfallen immer in dieselbe Richtung? Hier finden Sie die Bußgelder sowie einfache Antworten auf die häufigsten Fragen.
Inhaltsverzeichnis
Im Video: Infos zur Frage „Wo darf geblitzt werden“?
Wie funktioniert eigentlich eine Radarfalle?
Zunächst einmal ist klarzustellen, dass es sich bei der Radarfalle um eine Form des Blitzers handelt. Sie ist die am weitesten verbreitete Methode zur Radarmessung im Straßenverkehr. Heutzutage wird der Begriff „Radarfalle“ allerdings auch oft in Verbindung mit anderen Messgeräten benutzt. Doch wie funktioniert ein Radar-Blitzer und worin unterscheidet sich das Radar von anderen Blitzer-Arten?
Die herkömmliche Radarfalle ermittelt die Geschwindigkeit eines Autos mithilfe des Doppler-Effekts, der häufig in der Physik Anwendung findet. Der Begriff „Doppler-Effekt“ beschreibt die Tatsache, dass ein Signal sich verändert, wenn seine Entfernung zum Empfänger verändert wird.
Daran, wie sich Schallwellen verhalten, kann also die Entfernung und damit die Geschwindigkeit von einem Auto gemessen werden.
Eine Radarfalle benutzt diesen Effekt, indem sie elektromagnetische Signale aussendet, die auf ein Auto treffen. Diese Signale werden vom Auto reflektiert und zur Radaranlage zurückgeschickt.
Diese errechnet dann anhand der Zeit, die die Welle gebraucht hat, eine bestimmte Entfernung zurückzulegen, die Geschwindigkeit des Autos.
Wenn das Geschwindigkeitslimit übertreten wurde, wird automatisch ein Fotoapparat ausgelöst. Dann tritt aus dem Radar ein roter Blitz aus, welcher es ermöglicht, auch nachts Fotos zu machen. Daher stammt auch der Begriff „Blitzer“.
Welche Arten von Radarfalle gibt es und in welche Richtung blitzt ein Radar?
Es gibt sowohl mobile als auch feste Radarfallen in Deutschland. Die Blitzer können auf Stativen aufgestellt, aber auch aus dem Inneren von Fahrzeugen heraus benutzt werden. Dies ist einer der Gründe, warum sie Autofahrern ein solcher Groll sind: Sie können überall lauern und mit hohen Bußgeldern überraschen.
Diese Modelle der Radarfalle gibt es
Radarfallen – egal ob feste oder mobile Radarkontrolle, können grundsätzlich in beiden Richtungen funktionieren. Die allererste Radarfalle blitzte 1959 nur von hinten. Erst später wurden Blitzer eingeführt, die von vorne fotografierten.
Neben Radarfallen gibt es noch andere Arten von Blitzern, die im Laufe der Jahre entwickelt wurden und verschiedene Funktionen erfüllen. Diese benutzen statt der Schallwellen zum Beispiel Lichtschranken oder Lasertechnik zur Geschwindigkeitsermittlung.
Die Geschichte der Radarfallen in Deutschland
Mobile Radarfallen sind die ältesten Messgeräte ihrer Art. Sie wurden in den 1950er Jahren entwickelt, um das wachsende Problem von Rasern im Straßenverkehr zu bekämpfen.
Zwar gab es Geschwindigkeitsbegrenzungen, aber nur wenig Möglichkeiten, eine Überschreitung nachzuweisen. So versuchten Polizisten beispielsweise, die Geschwindigkeit eines vorbeifahrenden Autos mit Stoppuhren zu ermitteln.
Schließlich wurde am 15. Februar 1959 auf einer Straße zwischen Düsseldorf und Ratingen in Nordrhein-Westfalen die erste Radarfalle aufgebaut. Die Polizei lud mobile Radargeräte von ihrem Transporter und überwachte die Aktion. Jedes Mal, wenn ein Autofahrer geblitzt wurde, musste ein Beamter ihn aus dem Verkehr winken.
Das Fazit des Experiments: Obwohl die Technik noch in den Kinderschuhen steckte und die Kosten für eine Radarfalle stolze 20.000 Mark betrugen, war sie revolutionär: Zum ersten Mal konnten in nur wenigen Sekunden sachfeste Beweise geliefert werden, dass eine Übertretung vorlag. Die Radarfalle verbreitete sich schnell in ganz Deutschland.
Erwischt bei der Radarkontrolle – Welche Kosten kommen auf Sie zu?
Wenn Sie heutzutage geblitzt werden, kann das schnell teuer werden. Bei der Radarfalle hängen die Kosten besonders davon ab, wie schnell Sie gefahren sind. Allerdings ist auch entscheidend, ob Sie innerorts oder außerorts geblitzt wurden.
Werden Sie auf der Autobahn vom Radar erfasst, ist das in der Regel weniger teuer, als wenn Sie in einer Ortschaft geblitzt werden. Innerhalb geschlossener Ortschaften befinden sich in der Regel mehr Fußgänger und Radfahrer im Straßenverkehr. Das Risiko, durch hohe Geschwindigkeiten Menschen schwer zu verletzen, ist also oft größer.
Ein anderer Autofahrer wird innerorts mit 35 km/h zu viel Geschwindigkeit vom Radar erfasst. Ihn erwarten allerdings 260 € Bußgeld, zwei Punkte in Flensburg und sogar ein Monat Fahrverbot.
Gibt es bei der Radarkontrolle eine Toleranz?
Wenn Sie geblitzt werden, ist die Geschwindigkeit auf Ihrem Tacho nicht immer die gleiche, die auch die Radarfalle erfasst hat. Das liegt daran, dass von der vom Radar gemessenen Geschwindigkeit eine Toleranz abgezogen wird. So versucht der Gesetzgeber, die Messungenauigkeit der Blitzer zugunsten der Autofahrer auszugleichen.
Immer wissen, wo geblitzt wird – mit der Radarfallen-App
Für alle Besitzer eines Smartphones mit Internetanschluss gibt es mittlerweile völlig unkomplizierte Wege, über neue Radarfallen in ihrer Nähe informiert zu werden. Sowohl für Apple als auch für Android existieren zahlreiche Apps, die den Standort vom Blitzer anzeigen.
FAQ: Radarfalle
Es handelt sich um Blitzer mit Radartechnologie. Ein Beispiel ist der Multanova 6F digital.
Je nach Geschwindigkeitsüberschreitung fallen Bußgelder, Punkte und ggf. Fahrverbote an. Welche Sanktionen infrage kommen, können Sie mit einem Klick hier nachlesen.
Nein. Während der Fahrt sind Radarwarner verboten. Es droht ein Bußgeld von 75 Euro.