Blitzen mobile Blitzer eigentlich in beide Richtungen? Tatsächlich ist es wahrscheinlicher von einem stationären Blitzer von hinten erwischt zu werden, als von einem mobilen Messgerät.
Technisch gesehen kann man also von hinten geblitzt werden. Aber ist es auch zulässig? Blitzen stationäre und mobile Blitzer von vorne und hinten?
Was ist, wenn der Fahrer auf dem Blitzerfoto nicht erkennbar ist? Lesen Sie im Folgenden die Antworten dazu.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Blitzer von hinten
Zwar kommen sie relativ selten zum Einsatz, allerdings gibt es in Deutschland tatsächlich Blitzer, die von hinten und von vorne auslösen können.
Da sich bei Motorrädern das Kennzeichen hinten befindet, eigen sich Blitzer, die von hinten und vorne auslösen können besonders, um rasende Biker zu überführen.
Informationen dazu, ob das Blitzerfoto gültig ist, wenn der betroffene Fahrer von hinten abgelichtet wurde, erhalten Sie hier.
Blitzer blitzt von vorne und hinten – technisch ist das möglich
Für Personen, die ein Motorrad fahren, sind Blitzer von hinten und vorne besonders relevant. Motorräder sind bekanntermaßen eine Herausforderung für die Polizei, da sie nur über ein Nummernschild verfügen und dies hinten angebracht ist.
Doppelblitzer sorgen also dafür, dass nicht nur der Fahrer von vorne zu sehen ist, sondern auch das Kennzeichen von hinten.
Technisch ist es längst möglich, dass Blitzer von hinten und vorne blitzen. Das gilt für mobile Blitzer genauso wie für stationäre. Beispielsweise gibt es mobile Videonachfahrsysteme, die Aufnahmen von hinten anfertigen können. Es stimmt allerdings, dass stationäre Blitzer häufiger von hinten blitzen.
Blitzen wie die Österreicher
Anders als in Deutschland sind Blitzer von hinten in Österreich nicht nur zulässig, sondern auch vollkommen üblich. Dabei spielt es weniger eine Rolle, ob der Fahrer auf dem Blitzerfoto gut erkennbar ist oder nicht. Wichtig ist nur eine scharfe Aufnahme des Kennzeichens.
Was machen die Österreicher anders? Warum ist der Blitzer hier von vorne und hinten zulässig? Der entscheidende Unterschied ist das Prinzip der Halterhaftung. In Österreich wird derjenige zur Kasse gebeten, dem das Kfz gehört.
Der Halter lässt sich bekanntlich durch das Kennzeichen leicht ermitteln und der Bußgeldbescheid ist damit unumstritten. In Deutschland hingegen haftet der Fahrer, nicht der Halter eines Fahrzeugs. So bekommt nur derjenige ein Bußgeld, Fahrverbot oder Punkte in Flensburg aufgedrückt, der auch tatsächlich gefahren ist.
Schwierig ist es deshalb, wenn Blitzer, die von vorne und hinten blitzen, ein Foto schießen, auf dem der Fahrer nicht eindeutig identifizierbar ist.
Ist das Blitzerfoto rechtskräftig?
Wie bereits erwähnt wird es dann problematisch, wenn ein Auto geblitzt wird, von hinten der Fahrer aber nicht eindeutig auf dem Blitzerfoto erkennbar ist. Gültig ist das Foto zunächst trotzdem, allerdings stellt es im Bußgeldverfahren kein zuverlässiges Beweismittel dar.
Trotzdem kann es Anhaltspunkte liefern, die dabei helfen, den tatsächlichen Fahrer zu ermitteln. Solange das Kennzeichen gut erkennbar ist, erhält zunächst der Halter des Fahrzeugs Post. Statt einem Bußgeldbescheid wird ihm zuerst ein Anhörungsbogen zugesandt. Hier bekommt er die Gelegenheit, sich zu dem Vorwurf zu äußern.
Er kann nun entweder den Verstoß zugeben, dem Ordnungsamt den eigentlichen Fahrer mitteilen oder eine Stellungnahme verweigern, da der Blitzer von hinten ja das Gesicht nicht aufgenommen hat. Letzterer Fall führt meist dazu, dass die Polizei näher nachforscht, um den Fahrer – den eigentlichen Verkehrssünder – zu ermitteln. Beispielsweise können Nachbarn und Familie befragt werden.
Stellt sich die Suche nach dem Fahrer als besonders schwierig heraus, kann die Polizei auch eine Fahrtenbuchauflage verhängen.
Ich wurde von einem Blitzer vor einer Baustelle erwischt. Wie wahrscheinlich ist es das ich von hinten erwischt wurde?