Zwischen den Karpaten und den Stränden am Schwarzen Meer gibt es viel zu entdecken. Mit dem eigenen Kfz in Rumänien unterwegs zu sein, eröffnet viele Möglichkeiten der Erkundung. Allerdings sollten sich Reisende im Vorfeld über die geltenden Verkehrsregeln in Rumänien informieren. Nachfolgend finden Sie die wichtigsten Regeln im Überblick sowie einen Auszug aus dem Bußgeldkatalog in Rumänien.
Verstoß | Sanktionen |
---|---|
Alkoholverstoß | ab 420 EUR |
20 km/h zu schnell gefahren | ab 185 EUR |
über 50 km/h zu schnell gefahen | ab 420 EUR |
Rotlichtverstoß | ab 185 EUR |
Handy am Steuer | ab 185 EUR |
Nicht angeschnallt | ab 90 EUR |
Parkverstoß | bis 370 EUR |
Stand: (02.2020)
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Inhaltsverzeichnis
Graf Dracula ist wohl der bekannteste Einwohner Rumäniens. Wer der Legende nachspüren möchte oder einfach das Land auf eigene Faust ansehen will, kann das mit dem eigenen Auto oder einem Mietwagen am besten machen. Die Verkehrsregeln sollten in Rumänien jedoch nicht außer Acht gelassen werden. Wer in Rumänien am Verkehr teilnehmen will, muss eine gültige Fahrerlaubnis vorweisen können. Da das Land Mitglied der Europäischen Union ist, reicht der EU-Führerschein in Rumänien völlig aus. Zudem sollte eine Versicherung für das Fahrzeug vorliegen.
Die Verkehrsregeln schreiben in Rumänien auch vor, dass alle Personen im Fahrzeug bei der Fahrt angeschnallt sein müssen. Kinder unter drei Jahren dürfen nur im Kindersitz befördert werden. Sind die Kinder unter 12 Jahre alt oder kleiner als 1,50 m dürfen sie nur auf dem Rücksitz mitfahren und sind in geeigneten Rückhalteinrichtungen zu sichern. Verstöße gegen diese Regelungen können schnell zu einem Bußgeld bzw. einem Bußgeldbescheid führen.
Ebenfalls für alle Insassen gilt die Warnwestenpflicht. Verlassen Personen bei einer Panne oder einem Unfall außerhalb geschlossener Ortschaften oder auf der Autobahn in Rumänien das Auto, muss eine Warnweste angelegt werden. Bei Unfällen ist außerdem die Polizei zu verständigen, welche unter der in der EU einheitlichen Notrufnummer 112 zu erreichen ist.
Weitere wichtige Vorgaben für den Verkehr in Rumänien
Auf Autobahnen in Rumänien sowie außerorts gilt ganzjährig eine Lichtpflicht am Tag. Fahrer müssen immer mit Licht fahren. Für Motorradfahrer gilt dies auch innerorts. Bei winterlichen Straßenverhältnissen sind Winterreifen zu verwenden. Datumsabhängig ist dies allerdings nicht. Für Bergregionen wird im Winter auch das Anlegen von Schneeketten empfohlen. Spikes sind hingegen verboten.
Promillegrenze und Geschwindigkeiten in Rumänien
Im Gegensatz zu den meisten europäischen Ländern, sollten Autofahrer in Draculas Heimat gänzlich auf Alkohol verzichten. Denn gemäß den Verkehrsregeln gilt in Rumänien eine Null-Promillegrenze. Ein Bußgeld wegen Alkohol am Steuer kann also schon nach einen Bier zum Abendessen oder dem Genuss einer der zahlreichen bekannten Schnapssorten drohen.
Ebenfalls Sanktionen müssen Fahrer befürchten, die sich nicht an die Geschwindigkeitsvorgaben halten. Regeln keine Verkehrszeichen die Geschwindigkeiten, sind die Vorgaben der Verkehrsregeln von Rumänien zu beachten. Innerorts ist demnach ein Tempolimit von 50 km/h einzuhalten. Außerorts liegt das Tempolimit bei 90 km/h. Auf Schnellstraßen sind 100 km/h, auf Autobahnen maximal 130 km/h zulässig.
Sonderregelungen gelten für Fahranfänger in Rumänien. Ist der Führerschein noch kein Jahr alt, gelten außerorts, auf Schnellstraßen und Autobahnen Geschwindigkeiten, die um 20 km/h reduziert sind.
Rumänien: Ist eine Maut zu zahlen?
Eine Vignette ist in Rumänien für alle Nationalstraßen vorgesehen. Alle Kfz außer Motorräder müssen eine Gebühr für die Nutzung entrichten. In Rumänien ohne Vignette unterwegs zu sein, bedeutet in der Regel ein Bußgeld. Daher sollten sich Urlauber im Vorfeld informieren, wo sie die Vignette am besten beziehen.
Kann ein Bußgeld ignoriert werden?
Wer gegen die Verkehrsregeln in Rumänien verstößt, muss das Bußgeld entweder vor Ort bezahlen oder erhält einen Bußgeldbescheid aus dem Ausland. Muss ein solcher Bescheid zu Hause eigentlich beachtet werden?
Als Mitglied der EU hat Rumänien den Rahmenbeschluss zur Geldsanktionenvollstreckung (RBGeld) in nationales Recht umgesetzt. Das heißt, dass Bußgelder ab einer Höhe von 70 Euro in Deutschland vollstreckt werden können. Die rumänischen Behörden stellen einen Vollstreckungshilfeantrag beim Bundesamt für Justiz (BfJ). Dieses prüft den Antrag und vollstreckt, wenn dies zulässig ist.
Das gilt jedoch nur für Geldsanktionen, andere Bußen wie ein Fahrverbot können nicht nach Deutschland übertragen werden. Wichtig zu beachten ist allerdings, dass neben dem eigentlichen Bußgeld auch Verfahrens- und Verwaltungskosten zur Bagatellgrenze hinzuzählen und so die 70 Euro mitunter schneller erreicht sind, als manch einer vielleicht denkt. Auch kleinere Beträge, die nicht vollstreckt aber von Urlaubern ignoriert werden, können zu Problemen führen, und zwar bei der Wiedereinreise. Hier kann eine Einreise oder die Weiterreise bei Kontrollen untersagt werden bis die offenen Beträge beglichen sind.
Bußgelder schnell zu bezahlen, kann Vorteile bringen
Bezahlen Reisende nach einem Verstoß gegen die Verkehrsregeln in Rumänien das Bußgeld vor Ort und innerhalb von zwei Werktagen, kann ein Rabatt gewährt werden. Dann halbiert sich die Mindeststrafe in der Regel um die Hälfte. Scheint der Bußgeldbescheid ungerechtfertigt oder weist dieser Fehler auf, kann ein Einspruch gegen diesen sinnvoll sein. Üblicherweise muss ein Einspruch in der jeweiligen Landessprache oder einer zulässigen Amtssprache verfasst und an die zuständige Behörde gesandt werden.
FAQ: Rumäniens Bußgeldkatalog
Einen Auszug aus der Bußgeldtabelle finden Sie, wenn Sie hier klicken.
Ja, wenn Sie nach Rumänien fahren, benötigen Sie eine Vignette.
Aufgrund eines Abkommens können Bußgelder aus dem Ausland (innerhalb der EU) durchaus auch in Deutschland eingefordert werden.