Straßenschäden oder Baustellen haben oft die Verengung der Fahrbahn zur Folge. Wird dann zum Beispiel der Verkehr auf die Gegenfahrbahn gelenkt, ist eine solche Fahrbahnverengung in der Regel ein Stressfaktor für viele Autofahrer. Was die Straßenverkehrsordnung (StVO) bezüglich einer Fahrbahnverengung bestimmt, welche Verkehrszeichen hier wichtig sind und was Verkehrsteilnehmer in dieser Situation besonders beachten sollten, erfahren Sie im nachfolgenden Ratgeber.
Verstoß | Sanktion |
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Am Hindernis vorbeigefahren, Vorfahrt des Gegenverkehrs missachtet | 20 EUR |
... mit Gefährdung | 30 EUR |
... mit Unfallfolge | 35 EUR |
Spurwechsel bzw. Ausscheren ohne zu blinken | 10 Euro |
Einordnen bzw. Einscheren ohne zu blinken | 10 Euro |
Was bedeutet eine verengte Fahrbahn?
Inhaltsverzeichnis
Das Verkehrszeichen „Verengte Fahrbahn“ und die daraus resultierende Fahrsituation erfordert dann besondere Aufmerksamkeit. Doch wie verhalten Sie sich bei diesem Verkehrszeichen für eine Verengung richtig? Fast jeder Autofahrer kennt die Situation, wenn eine Baustelle den ohnehin schon knappen Platz auf der Fahrbahn noch zusätzlich einengt oder die Brücke vor einem nicht den gleichen Freiraum zulässt, wie die Straße zuvor. Das kann dann durchaus zu gefährlichen Situationen führen.
In der Regel wird von einer Fahrbahnverengung gesprochen, den die Fahrbahn nicht der allgemeinen breite entspricht aber dennoch ein Befahren auf einer Fahrspur pro Richtungsfahrbahn möglich ist. Gemäß § 40 StVO wird diese Verkehrssituation durch sogenannte Gefahrenzeichen angezeigt. Die Verengung kann zudem einseitig oder beidseitig erfolgen.
Was ist bei einer Fahrbahnverengung bezüglich der Vorfahrt zu beachten?
Wird eine Fahrbahnverengung durch ein Schild angekündigt, sollten Verkehrsteilnehmer mit besonderer Vorsicht und Aufmerksamkeit an diese Situation herangehen. Ist nur eine Fahrspur von der Fahrbahnverengung betroffen, muss das bestehende Hindernis dort so umfahren werden., dass keine anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet werden.
In beiden Fällen gilt das sogenannte Sichtfahrgebot, Fahrer müssen also den Verkehr beobachten und angemessen fahren. Das heißt auch, sich an die vorgegebenen Geschwindigkeiten zu halten. In der Regel wird, wenn eine verengte Fahrbahn durch ein Schild angekündigt ist, auch eine Geschwindigkeitsbegrenzung angeordnet.
Auf einer mehrspurigen Straße müssen Verkehrsteilnehmer bei einer Fahrbahnverengung den Verkehr beachten, der von hinten auf der anderen Spur herankommt. Auch hier darf ein Spurwechsel nur dann erfolgen, wenn andere Fahrer nicht gefährdet werden. Die Fahrzeuge auf der freien Spur müssen das Einfädeln jedoch ermöglichen.
Beachten Fahrer die Vorfahrtregelungen bzw. das geltende Tempolimit bei einer Fahrbahnverengung nicht, kann das bei einem Unfall zur Folge haben, dass diese die Schuld zugesprochen bekommen.
Fahrbahnverengung: Wann ist das Reißverschlussverfahren angesagt?
Um sich bei einer Fahrbahnverengung auf einer mehrspurigen Straße richtig einordnen zu können und Staus zu vermeiden, sollten Fahrer das Reißverschlussverfahren anwenden. Bereits in der Fahrschule wird dieses Verfahren den Fahrschülern näher gebracht, dennoch fühlen sich viele Fahrer unsicher, wenn es darum geht, wie es richtig angewendet wird.
Wie sich Fahrer in dieser Situation am besten verhalten, ist in § 7 StVO festgehalten:
(4) Ist auf Straßen mit mehreren Fahrstreifen für eine Richtung das durchgehende Befahren eines Fahrstreifens nicht möglich oder endet ein Fahrstreifen, ist den am Weiterfahren gehinderten Fahrzeugen der Übergang auf den benachbarten Fahrstreifen in der Weise zu ermöglichen, dass sich diese Fahrzeuge unmittelbar vor Beginn der Verengung jeweils im Wechsel nach einem auf dem durchgehenden Fahrstreifen fahrenden Fahrzeug einordnen können (Reißverschlussverfahren).
Das richtige Vorgehen bedeutet auch, dass Fahrer auf der freien Spur den Spurwechsel nicht verhindern oder beeinträchtigen. Das Verfahren wird auch deshalb Reisverschlussverfahren genannt, weil immer abwechselnd Fahrzeuge von den jeweiligen Spuren fahren sollen. Ein Fahrzeug von der freien Spur, dann eines von der beeinträchtigten und das immer im Wechsel.
Sanktionen, die bei einer Fahrbahnverengung drohen können
Kennen Verkehrsteilnehmer das richtige Verhalten bei einer Fahrbahnverengung nicht oder missachten sie die Regelungen diesbezüglich, kann das nicht nur zu gefährlichen Situationen und Unfällen führen, sondern auch Sanktionen gemäß dem Bußgeldkatalog nach sich ziehen.
Haben Fahrer beispielsweise beim Vorbeifahren am Hindernis die Vorfahrt des entgegenkommenden Verkehrs missachtet, muss in der Regel mit einem Verwarngeld von 20 Euro gerechnet werden. Kommt eine Gefährdung hinzu oder wurde dadurch ein Unfall verursacht, sind höhere Beträge fällig. Daher sollten Fahrer bei einer Fahrbahnverengung aufmerksam das Verkehrsgeschehen beobachten und die Vorfahrt gewähren, um kein Verwarngeld zu erhalten.
Ebenfalls gemäß dem Bußgeldkatalog wird das Umfahren ohne setzen des Blinkers sanktioniert. Bei einer Fahrbahnverengung verlangt sowohl das Umfahren, das Einfädeln und das Wiedereinordnen den Blinker zu verwenden. Das Verwarngeld liegt hier in der Regel bei 10 Euro.
FAQ: Fahrbahnverengung
Üblicherweise werden Einengungen der Fahrbahn durch Gefahrenzeichen angezeigt. Wichtig sind hier unter anderem die Zeichen 120, 121, 121-10 und 121-20.
Muss in den Gegenverkehr ausgewichen werden, hat dieser Vorfahrt. Bei mehrspurigen Straßen hat der Verkehr, der von hinten kommt, Vorrang.
Wird beispielsweise die Vorfahrt des Gegenverkehrs missachten, bedeutet das ein Verwarngeld. Welche weiteren Sanktionen drohen können, verdeutlicht die Bußgeldtabelle hier.
Fahrzeuge die sich bei der durch VZ rechtzeitig angezeigte Verengung einordnen, werden hemmungslos von nachfolgenden Fahrzeugen überholt, die dann bei Beginn der Verengung sich einordnen wollen und dadurch einen Stau verursachen. Den Stau verursachen nicht die Fahrzeuge die sich rechtzeitig einordnen, sondern die Fahrzeuge die mit unverminderter Geschwindigkeit an die Verengung heranfahren, den Fahrtrichtungsanzeiger betätigen und sich rücksichtslos einordnen. Ein rechtzeitig angebrachtes Einfädelungsschild könnte dies verhindern.
Leider kompletter Quatsch die Aussage von Rolf und der Grund, warum es bei einer Verengung unnötig Staus gibt!
Rolf hat Recht, Karl A kann nicht denken. Im fliessenden Verkehr einordnen ist 10 x besser als zu stoppen und dann wieder anzufahren.