Ein Stoppschild übersehen oder eine rote Ampel nicht beachtet und schon ist es passiert: Die Sirene ertönt, Blaulicht erhellt die Straße und Sie werden an den Straßenrand gewunken.
Wenn Sie eine Ordnungswidrigkeit begangen haben, werden Sie die Beamten in der Regel darüber aufklären, wo Ihr Fehler lag und Ihnen mitteilen, dass Sie mit einem Bußgeld zu rechnen haben. Die Folgen sind also dieselben, wie wenn Sie von einem Blitzer ertappt werden.
Doch wäre es nicht auch möglich, das Bußgeld direkt vor Ort zu bezahlen? Einige einsichtige Betroffene würden diese Möglichkeit sicherlich begrüßen. Ob diese Option besteht und was dabei zu beachten ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.
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Bußgeld vor Ort bezahlen – erlaubt, aber nicht immer möglich
Grundsätzlich ist es nach geltendem Recht gestattet, bei kleineren Ordnungswidrigkeiten des Bußgeld vor Ort zu bezahlen und somit sowohl Ihnen als auch den Beamten den Postweg und lange Wartezeiten zu ersparen. Allerdings existiert hierzu keine bundesweite Regelung.
Daher kann jedes Bundesland selbst entscheiden, ob und wann der Weg einer Direktzahlung von Bußgeldern möglich gemacht wird. In den meisten Bundesländern können Beträge von bis zu 35 Euro vor Ort gezahlt werden. Weitere Unterscheidungen zwischen den Bundesländern können aber auch im Bezug auf die Zahlungsart bestehen. Selbst wenn Sie in vielen Bundesländern ein Bußgeld vor Ort zahlen können, ist dies in manchen Bundesländern nur per Kartenzahlung möglich.
Wann Sie Ihr Bußgeld nicht vor Ort bezahlen sollten
Es gibt Situationen, in denen es sich nicht anbietet, ein Bußgeld vor Ort zu bezahlen. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Sie mit der Entscheidung der Beamten nicht einverstanden sind und nicht die Meinung teilen, eine Ordnungswidrigkeit begangen zu haben.
Denn wenn Sie ein Bußgeld bezahlen, wird das Verfahren damit abgeschlossen und der Bußgeldbescheid rechtskräftig. Sie können es dann also nicht mehr anfechten, da mit Ihrer Zahlung ein Einverständnis einhergeht.
Deshalb sollten Sie sich überlegen, ob Sie diese Möglichkeit wahrnehmen wollen. Selbst, wenn es möglich ist, das Bußgeld vor Ort zu bezahlen, könnten Sie dies später bereuen, wenn Ihnen auffällt, dass es berechtigte Zweifel an der Entscheidung der Beamten gab.
Im Ausland verbreiteter als in Deutschland
Tatsächlich ist die Praxis, ein Bußgeld vor Ort bezahlen zu lassen, in einigen europäischen Ländern bereits der Regelfall. Dies wird auch deutschen Urlaubern auffallen, die auf Mallorca oder dem spanischen Festland von der Polizei angehalten werden.
Denn in Spanien wird die Entscheidung, ein Bußgeld vor Ort zu zahlen oder zumindest innerhalb weniger Tage zu begleichen, mit einem Rabatt belohnt.
FAQ: Das Bußgeld an Ort und Stelle bezahlen
Bei geringfügigen Ordnungswidrigkeiten ist das oft möglich. Allerdings legt jedes Bundesland dabei eigene Regeln fest.
Sehen Sie Ihren Verstoß gegen die StVO oder ein anderes Gesetz ein, können Sie eine Geldbuße direkt bezahlen, wenn dies möglich ist. Wollen Sie die Entscheidung der Beamten allerdings anfechten, sei von der sofortigen Zahlung abgeraten.
In vielen EU-Ländern wie etwa in Spanien können Sie ein Bußgeld an Ort und stelle begleichen.