Babyschale – der Autositz für Ihr Baby

Eine Babyschale dient dazu, Ihr Kind im Straßenverkehr zu schützen.
Eine Babyschale dient dazu, Ihr Kind im Straßenverkehr zu schützen.

Damit kleine Kinder im Auto ein Maximum an Sicherheit und Komfort genießen können, müssen Sie bis zu einem gewissen Alter oder einer bestimmten Größe in einem Kindersitz sitzen. So soll verhindert werden, dass sie durch den Sicherheitsgurt rutschen oder sich an ihm verletzen.

Frischgebackene Eltern, die ihr Kind zum ersten Mal im Auto mitnehmen möchten, fragen sich vielleicht, ob ein Kindersitz auch fürs Baby verpflichtend ist, oder ob für die Kleinsten andere Regelungen gelten. Tatsächlich gibt es für Neugeborene bis zu einem bestimmten Alter die Babyschale.

Doch was genau zeichnet eine solche Babyschale für das Auto aus? Welche Empfehlungen gelten für den Baby-Autositz und welcher Sitz sollte ihm folgen? Dieser Beitrag beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema.

Was genau ist eine Babyschale?

Bei einer Babyschale handelt es sich um eine Art Kindersitz, der für Kinder der geringsten Alters- und Gewichtsgruppe geeignet ist. Wie der Name schon sagt, handelt es sich beim Babysitz fürs Auto um eine Schale, die in der Regel rückwärtsgerichtet auf der Rückbank des Fahrzeugs befestigt wird.

Diese Sitzsorte wird auch als „Reboard“-Sitz bezeichnet. Sie wurde im Jahr 1989 eingeführt und hat den Vorteil, dass bei einer Vollbremsung das Gewicht des Kindes gleichmäßg auf seiner Wirbelsäule verteilt wird, indem es liegend in die Babyschale gedrückt wird. Diese Position des Kindes ist im Vergleich zur normalen Sitzposition nackenfreundlicher.

So kann ein fürs Auto gedachter Babysitz aussehen.
So kann ein fürs Auto gedachter Babysitz aussehen.

Besonders in den Anfangsmonaten ist ein Reboarder deshalb unabdingbar, weil Babys und Kleinkinder im Vergleich zu Erwachsenen einen proportional viel größeren und schwereren Kopf haben. In einer normalen Sitzhaltung bewirkt eine Vollbremsung, dass der Kopf ruckartig nach vorne geschleudert wird, was den Hals des Kindes unnötig belastet. Doch was sagt das deutsche Gesetz zur Babyschale? Muss diese verpflichtend benutzt werden? Und wenn ja, wie lange ist sie Pflicht?

Baby-Kindersitz im deutschen Recht

Eine Kindersitzpflicht und die Pflicht für eine Babyschale geht in Deutschland aus § 21 Absatz 1a der Straßenverkehrsordnung (StVO) hervor. Hier steht:

Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr, die kleiner als 150 cm sind, dürfen in Kraftfahrzeugen auf Sitzen, für die Sicherheitsgurte vorgeschrieben sind, nur mitgenommen werden, wenn Rückhalteeinrichtungen für Kinder benutzt werden […].

Dieser Absatz schreibt eine Pflicht für Kindersitze im Allgemeinen vor, doch existiert auch eine Pflicht für die Babyschale? Diese geht aus der UN-Klassifizierung ECE-R 44 hervor, welche alle existierenden Kindersitze in verschiedene Klassen einteilt. Diese lauten wie folgt:

  • Klasse 0+: Diese Klasse beschreibt die eigentlichen Babyschalen und ist für Kinder mit einem Gewicht unter 13 Kilo geeignet. Die Montage ist nur entgegen der Fahrtrichtung zulässig.
  • Klasse I: Diese Sitze sind für etwas ältere Kinder geeignet, die zwischen 9 und 18 Kilo wiegen und können entgegen und in Fahrtrichtung montiert werden.
  • Klasse II-III: Die beiden letzten Klassen decken insgesamt die Gewichtsklassen von 15 bis 36 Kilo ab.

Eine Babyschale ist also für Kinder gedacht, die weniger als 13 Kilo wiegen. Bereits mit einem Gewicht von 9 Kilo kann das Kind in einem Sitz der Klasse I befördert werden. Allerdings raten Experten, die Babyschale der Klasse 0+ oder anderweitige Reboarder länger zu verwenden. Aufgrund der bereits genannten Vorteile für die Wirbelsäule im Fall eines Aufpralls wird geraten, eine Babyschale bzw. einen Reboarder-Sitz noch bis zum Kindesalter von vier Jahren zu verwenden.

Worauf müssen Sie achten, wenn Sie einen Autositz für Ihr Baby kaufen?

worauf müssen Sie achten, wenn Sie einen Kindersitz für Ihr Baby kaufen?
 Worauf müssen Sie achten, wenn Sie einen Kindersitz für Ihr Baby kaufen?

Nachdem Sie nun wissen, wie lange Ihr Kind in einer Babyschale transportiert werden sollte, stellt sich die Frage, worauf Sie beim Kauf einer solchen achten können. Der wichtigste Aspekt, der zu beachten ist, ist wohl das Prüfsiegel. Ein Prüfsiegel verrät Ihnen, dass die Babyschale, die Sie in den Händen halten, auch wirklich nach ECE-Regelung 44 gebaut ist. Es zeigt die Klasse des Sitzes an und steht dafür, dass gewisse Sicherheitsstandards eingehalten werden.

Die Größe muss stimmen

Die Abmessungen einer Babyschale sind in verschiedener Hinsicht wichtig. Zum einen müssen Sie sich vergewissern, dass Ihr Baby in der Schale auch bequem liegen kann. Hier sollte auch das rasante Wachstum während der ersten Jahre bedacht werden. Zum anderen ist wichtig, dass die Babyschale in Ihrem Auto auch problemlos untergebracht werden kann. Zur Wahl stehen Normgröße 0 bis 10 kg Körpergewicht sowie die bereits bekannte Normgröße 0+ bis 13 kg.

Hier ist entscheidend, dass der Reboarder nicht zwischen beiden Sitzlehnen eingeklemmt wird und gegebenenfalls trotzdem noch jemand auf dem Vordersitz Platz findet. Außerdem müssen Sie darauf achten, dass der Sitz problemlos angebracht werden kann. Dazu sollten Sie auf die vorhandenen Halterungen in Ihrem Fahrzeug und die Art der Befestigung der Babyschale achten.

Isofix-System ist mittlerweile Standard

Das Isofix-System ist eine gemeinsame Entwicklung der Firmen Britax-Römer und VW und existiert seit nunmehr 20 Jahren. Das System gilt als besonders sicher und einfach zu bedienen. Hierbei wird der Sitz an Haltebügeln angebracht, die zwischen Sitzfläche und Lehne installiert sind. Zusätzlich ist in der Regel eine zweite Fixierung nötig, die je nach Fahrzeughersteller unterschiedlich ausfällt.

Isofix ist heute Einbaustandard und die Halterungen sind in den Serienmodellen der Autohersteller schon vorinstalliert.

Auch der Gurt ist entscheidend

Die Babyschale muss ins Auto passen und für Ihr Kind geeignet sein.
Die Babyschale muss ins Auto passen und für Ihr Kind geeignet sein.

Babyschalen werden in der Regel mit eigenem 3- oder 5-Punkt-Gurt geliefert, da der Gurt im Fahrzeug oft nicht in eine Babyschale integriert werden kann, ohne seine schützende Funktion einzubüßen. Stellen Sie also vor dem Kauf sicher, dass nicht nur Auto und Babysitz kompatibel sind, sondern dass Ihr Baby bequem in der Schale Platz findet.

Dabei sollten die Gurte nicht zu locker sein. Lässt sich der Gurt nicht weit genug verstellen, um eng am Körper anzuliegen, dann sollten Sie nach einer anderen Babyschale Ausschau halten. Ein Plus ist eine Schale, deren Gurt auch höhenverstellbar ist, um Ihrem Kind ein Höchstmaß an Komfort zu bieten.

Der falsche Sitz kann ein Bußgeld nach sich ziehen

Natürlich ist das Wohl Ihres Kindes immer in Ihrem Interesse. Dennoch kann es vorkommen, dass Eltern nicht auf Prüfsiegel achten oder aus Zeitnot ihr Kind ohne Rückhaltevorrichtung im Auto mitnehmen. In diesem Fall kann aber ein Bußgeld die Konsequenz sein.

Wer sein Kind nicht nach Vorschrift sichert, dem kann ein Bußgeld von 30 Euro abverlangt werden. Fährt ein Kind gänzlich ungesichert mit, dann sind es schon 60 Euro und ein Punkt in Flensburg.

FAQ: Babyschale

Was ist eine Babyschale?

Hierbei handelt es sich um einen Kindersitz, der für Babys vorgesehen ist. Dieser wird entgegen der Fahrtrichtung im Fahrzeug befestigt.

Ist die Verwendung einer Babyschale Pflicht?

Ja, aufgrund der Kindersitzpflicht ist die Verwendung im Auto notwendig.

Welche Sanktionen drohen, wenn keine Babyschale verwendet wird?

Informationen zu möglichen Bußgeldern finden Sie hier.

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Über den Autor

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Vitali U.

Vitali ist seit 2016 Redakteur auf bussgeld-info.de. Seine Karriere begann er nach dem Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften an einer renommierten Universität in Deutschland. Seitdem hat er sich auf das Thema Verkehrsrecht spezialisiert und sein Wissen durch eine einschlägige Ausbildung vertieft.

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