Der Blick auf die Anzeige an der Zapfsäule kann durchaus auch mal einen Schockmoment auslösen. Die Kraftstoffpreise stiegen in den letzten Jahren eher, als das sie fielen. Und auch das Schreiben vom Finanzamt bezüglich der Kfz-Steuer treibt nicht wenigen die Sorgenfalten auf die Stirn. Je mehr Verbrauch desto höher die Kosten – das ist in der Regel die Aussage. Sprit zu sparen und auch sparsame Autos an sich können schon rein aus finanzieller Sicht ein guter Schritt sein. Doch auch beim Thema Umweltschutz sind sogenannte Spritsparer eine wichtige Säule.
Welche Vorteile Autos mit geringem Verbrauch genau haben, betrachtet der nachfolgende Ratgeber näher. Auch wie beispielsweise der Durchschnittsverbrauch von einem Auto ermittelt wird und welche Modelle in diesem Zusammenhang als sparsame Autos bezeichnet werden, sind Fragen, mit denen sich der Ratgeber befasst.
Inhaltsverzeichnis
Autos mit wenig Verbrauch: Was bedeutet das eigentlich?
Der Aufkleber „sparsamster Kleinwagen“ kann im Autohaus schon das Potential haben, Käufer zu überzeugen. Allerdings sollten sie sich dann auch immer gut informieren, was hinter dieser Aussage steckt. Fahrzeuge, die weniger Kraftstoff benötigen und somit auch verbrauchen, fallen ihren Besitzern in erster Linie meist bei den Finanzen auf. Spritsparende Autos lassen die Zahlen an der Tankstelle etwas weniger unfreundlich erscheinen und kommt zum niedrigen Verbrauch auch ein geringerer Schadstoffausstoß hinzu, stellt sich auch die Steuer bezahlbarer dar.
Es ist bei den meisten schon selbstverständlich geworden, dass der Punkt „Verbrauch“ beim Autokauf eine bedeutende Rolle spielt. Sparsame Autos sind oft ein Verkaufsargument, bei dem die konkreten Zahlen wichtig sind. Die Fahrzeuge sollen ja auch langfristig dazu führen, dass die Ausgaben sich in Maßen halten und der Kraftstoffverbrauch verringert wird.
In Deutschland werden die Werte zum Verbrauch auf 100 km ermittelt. Wie viel dann auf dieser Strecke verbraucht wird, definiert also, welche Modelle als sparsames oder sparsamstes Auto bezeichnet werden können. In der Regel wird Letzteres dann angenommen, wenn ein Fahrzeug unter 5 Liter (Benzin) bzw. unter 4,5 Liter (Diesel) benötigt.
Als die sparsamsten Autos wurden lange auch die sogenannten Ein-Liter-Autos bezeichnet. Allerdings wurde die Entwicklung dieser Serien von den Autoherstellern wieder eingestellt, da es kaum Absatz gab. Oft wurden technische Entwicklungen jedoch übernommen und in die laufenden Serien übertragen, sodass die Möglichkeit besteht, sparsame Kleinwagen, Mitteklasselimousinen oder SUVs zu fertigen.
Sparsame Benziner und Diesel: Was sagt der Durchschnittsverbrauch aus?
Welches Auto verbraucht nun am wenigsten? Das ist die entscheidende Frage. Autofahrer, die sich für sparsame Autos interessieren und auch entscheiden möchten, sind hier auf die Angaben der Hersteller angewiesen. Diese müssen den Durchschnittsverbrauch angeben, was einen Hinweis darauf geben kann, ob das Fahrzeug eher viel oder eher wenig verbraucht.
Nachdem sich das bisherige Prüfverfahren als eher unrealistisch für die Verbrauchsermittlung erwiesen hat, wurde das Verfahren „Neuer Europäischen Fahrzyklus (NEFZ)“ am 01. Juni 2017 durch einen neuen Prüfzyklus sowie ein neues Prüfverfahren ersetzt. So sollen sparsame Autos besser zu erkennen sein.
Der sogenannte WLTC (Worldwide Harmonized Light Duty Test Cycle, auf Deutsch: weltweit einheitlicher PKW/Kleintransporter-Test-Zyklus) stellt die Bedingungen dar, unter welchen ein Verbrauchs- und Kraftstofftest ausgeführt wird. Das Messverfahren WLTP (Worldwide Harmonized Light Duty Test Procedure, zu Deutsch: weltweit einheitliches PKW/Kleintransporter-Test-Prozedere) ist dann die Ermittlung der Werte, die aufgrund der neuen Bedingungen realitätsnäher sein sollen.
Sowohl der CO²-Ausstoß als auch andere Schadstoffemissionen werden hier ebenso gemessen wie der Kraftstoff- und Energieverbrauch des Fahrzeugs. Im Gegensatz zum alten NEFZ-Verfahren werden die Fahrzeuge nun in Fahrzeugklassen eingeteilt. Hier spielt das jeweilige Leistungsgewicht (also auch die Motorleistung) des Autos die entscheidende Rolle.
Für die Typengenehmigung sowie für die Erstzulassung sind WLTC und WLTP seit September 2018 gesetzlich vorgeschrieben, sodass alle Hersteller mit diesem Verfahren den Durchschnittsverbrauch ermitteln müssen. Durch die Einteilung in Klassen und die neuen Prüfbedingungen können durchaus reale Fahrwerte bestimmt werden, was sparsame Autos hervorhebt. Darüber hinaus wird bei diesem neuen Testverfahren auch die Sonderausstattung der Fahrzeuge berücksichtigt, da diese den Kraftstoffverbrauch deutlich beeinflussen können.
Weitere Informationen über sparsame Autos bieten in der Regel auch Tests und Vergleiche von Fahrzeugen, die von gängigen Fahrzeugmagazinen oder den Automobilclubs sowie auch vom Verbraucherschutz oder dem TÜV durchgeführt werden. Hier werden oftmals auch reale Werte erzielt, da meist unter Alltagsbedingungen getestet wird. Sparsamste Autos zeichnen sich dann oft durch gute Testergebnisse aus.
Umweltschutz ist immer ein Thema
Sparsame und umweltfreundliche Autos sind nicht erst seit dem sogenannten Abgasskandal ein Thema in der deutschen Autolandschaft. In den letzten 20 Jahren waren Abgaswerte und Luftverschmutzung sowie rasanter Verbrauch der fossilen Ressourcen immer wieder Mittelpunkt der gesellschaftlichen Diskussionen und beeinflussten, oder tun dies immer noch, die Entscheidung beim Autokauf.
Ein sparsamer Kleinwagen ist für nicht wenige, zumindest in den Großstädten, oft attraktiver als ein kraftstofffressender SUV. Parkplätze sind eh Mangelwahre, da macht es sich doch besser, ein kleineres Auto zu haben. Aber auch der Punkt Umweltschutz kommt zum Tragen, wenn sich Autofahrer tatsächlich mit den Auswirkungen des Kohlendioxid- und Stickstoffausstoßes beschäftigen.
Üblicherweise gilt: Je kleiner das Auto ist desto geringer fällt der Verbrauch aus und desto weniger Schadstoffe werden ausgestoßen. Dass verbrauchsarme Autos dazu beitragen können, dass sich die Luftsituation verbessert und die Schadstoffbelastung verringert, sollte also nicht verwunderlich sein.
Kleinwagen können hier durchaus ein guter Schritt sein, den Verbrauch und somit auch den Ausstoß von CO² und NO bzw. NO² zu reduzieren. Doch auch technische Weiterentwicklungen oder die Fahrweise können dazu beitragen, dass mehr sparsame Autos auf den Straßen unterwegs sind.
Technik und Weiterentwicklungen: verbrauchsarme Autos als Ziel
Neben Kleinwagen, die aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts von Hause aus schon einen geringeren Verbrauch haben, setzen sich in den letzten Jahren auch Kombinationen aus verschiedenen Antriebsarten immer mehr durch.
So zählen Fahrzeuge mit Hybridantrieb oft zu den sparsamen Autos, da sie dank der Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor Kraftstoff sparen. Während der Fahrt werden die elektrischen Energiespeichersysteme im Fahrzeug aufgeladen, sodass diese beispielsweise beim Anfahren oder im Schritttempo anstatt das Verbrennungsmotors verwendet werden können.
Spritsparende Autos dieser Art werden daher von Jahr zu Jahr beliebter. Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) gab es 2018 eine Steigerung des Anteils an Hybridfahrzeugen am deutschen Straßenverkehr von rund + 43,1 %. Nach den reinen Elektrofahrzeugen ist dies der zweitgrößte Zuwachs. Dies zeigt auch, dass neben den Kosten für ein Fahrzeug auch der Aspekt des Umweltschutzes weiter in den Fokus gerückt ist – nicht zuletzt auch aufgrund der vieldiskutierten und weiterhin aktuellen Dieselfahrverbote. Weniger Verbrauch bedeutet in der Regel nun mal auch, wie bereits erwähnt, dass der Ausstoß von Schadstoffen sinkt. Sparsame Autos könnten also dazu beitragen, dass eventuell ein Fahrverbot umgangen werden kann.
Fahrweise als ein guter Schritt zum Sparen
Welches Modell nun das sparsamste Auto ist, kann sich je nach Entwicklungsstand immer wieder ändern. Dennoch können Autofahrer auch dazu beitragen, bei ihrem Fahrzeug den Verbrauch zu senken.
Es kann durchaus nützlich sein, sich darüber zu informieren, wie die Reifen den Kraftstoffverbrauch beeinflussen. Sparsame Autos können durch die richtigen Reifen den Verbrauch unter Umständen noch weiter senken.
Auch die Nutzung von elektrischen Geräten im Fahrzeug kann den Energiebedarf oft weiter erhöhen und so zu einem höheren Kraftstoffverbrauch führen. In Kombination mit sparsamen Autos können Fahrer darauf achten, dass nur Geräte eingeschaltet bzw. verwendet werden, die sie in diesem Moment bzw. während der Fahrt auch wirklich brauchen.
Des Weiteren kann eine vorausschauende, an die Bedingungen angepasste Fahrweise ebenfalls dazu führen, dass sparsame Autos ihr Potential ausschöpfen und andere Fahrzeuge spritsparend unterwegs sein können. Die Motorleistung muss nicht in dem jedem Fall voll genutzt werden, um schnell ans Ziel zu kommen. Wer die Geschwindigkeit wenn möglich gleichmäßig hält, kann den Verbrauch des Fahrzeugs verringern.
Worauf können Autofahrer noch achten?
Haben sich Interessierte vor dem Kauf bereits über sparsame Autos informiert, können sie die Entscheidung eventuell besser nach ihren Bedürfnissen treffen. Geht es tatsächlich im Großteil darum, Kosten über den Verbrauch zu sparen, sollten potentielle Käufer auch auf das Aussehen, die Bauart und Gewicht des Fahrzeugs achten.
Aerodynamik und Konstruktion können den Verbrauch dahingehen beeinflussen, dass sie entweder gut oder schlecht mit dem Luftwiderstand umgehen. Je weniger Energie bzw. Motorleistung aufgewendet werden muss, um das Auto zu bewegen, desto weniger Kraftstoff wird benötigt. Meist sind also sparsame Autos so konstruiert, dass sie einen geringen Luftwiderstand erzeugen. Beim Kauf kann das dann durchaus eine Überlegung wert sein.
Die sparsamsten Autos im Überblick
Nachfolgend findet sich ein Überblick zu den Top 10 der derzeit sparsamsten Benziner und Diesel. Die Fahrzeuge sind jeweils nach Kraftstoffart sowie in verschiedene Fahrzeugklassen unterteilt.
Top 10 der spritsparenden Benziner:
Fahrzeugmodell | Kategorie | Durchschnittlicher Verbrauch auf 100 km |
---|---|---|
Toyota Yaris 1,5 Hybrid | Kleinwagen | 3,6 Liter |
Citroen C1 VTi 72 Stop&Start Active | Kleinwagen | 3,8 Liter |
Toyota Prius 1.8 Hybrid | Untere Mittelklasse | 3,4 Liter |
Toyota Prius 1.8 Hybrid Flow | Untere Mittelklasse | 3,8 Liter |
Lexus CT 200h Automatik (Hybrid) | Untere Mittelklasse | 4,1 Liter |
Lexus IS 300h Automatik (Hybrid) | Mittelklasse | 4,6 Liter |
Skoda Octavia 1.0 TSI Ambition DSG | Mittelklasse | 4,6 Liter |
For Mondeo 2.0 Hybrid Powershift | Mittelklasse | 4,8 Liter |
VW Arteon 1.5 TSI ACT DSG | Obere Mittelklasse | 5,9 Liter |
Lexus RX L 450h AWD CVT (Hybrid) | Obere Mittelklasse | 5,9 Liter |
Stand: 10 /2018 (ADAC)
Top 10 der spritsparenden Diesel:
Fahrzeugmodell | Kategorie | Durchschnittlicher Verbrauch auf 100 km |
---|---|---|
Alfa Romeo MiTo 1.3 JTDM 16 V Urban | Kleinwagen | 3,4 Liter |
Dacia Sandero Blue dCi 95 Comfort | Kleinwagen | 3,6 Liter |
Honda Civic Limousine 1.6 i-DTEC Comfort | Untere Mittelklasse | 3,4 Liter |
Peugeot 308 1.5 BlueHDi 130 Active | Untere Mittelklasse | 3,6 Liter |
Dacia Logan MCV Blue dCi 95 Comfort | Untere Mittelklasse | 3,6 Liter |
Peugeot 508 1.5 BlueHDi 130 Active EAT8 | Mittelklasse | 3,7 Liter |
Skoda Octavia 1.6 TDI Ambition DSG | Mittelklasse | 3,9 Liter |
Peugeot 5008 1.5 BlueHDi 130 Active | Mittelklasse | 4,1 Liter |
VW Arteaon 2.0 TDI SCR | Obere Mittelklasse | 4,2 Liter |
Skoda Superb 2.0 TDI SCR Active | Obere Mittelklasse | 4,3 Liter |
Stand: 10 /2018 (ADAC)
FAQ: Spritsparende Autos
Ja, in der Regel benötigt ein Diesel für die gleiche Strecke weniger Sprit als ein vergleichbarer Benziner.
Sie können sich an den Herstellerangaben orientieren und an Tests von Automobilclubs und offiziellen Prüfstellen, wie z. B. dem TÜV.
Hier finden Sie jeweils eine Übersicht über die 10 sparsamsten Benziner und die 10 sparsamsten Diesel.