Kosteneffizient und umweltfreundlich – das ist die Idealvorstellung für eine Teilnahme am Straßenverkehr. Mit einem Auto oder Motorrad kann sich das als recht schwierig herausstellen, wenn die Fahrzeuge nicht wirklich sparsam konstruiert sind. Dann müssen anderen Optionen her und sogenannte Spritsparreifen können eine solche darstellen. Mit den richtigen Reifen lassen sich Benzinverbrauch und Schadstoffausstoß unter bestimmten Voraussetzungen verringern.
Mit guten oder auch speziellen Reifen Sprit zu sparen, ist auf unterschiedlichen Wegen möglich. Welche Maßnahmen den größten Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch haben, wie Reifen beschaffen sein müssen, um besonders effizient zu sein und welche Rolle Reifendruck und Gummimischung spielen, beleuchtet der nachfolgende Artikel näher.
Inhaltsverzeichnis
Spritsparreifen = Energiesparreifen?
Grundsätzlich gilt, dass der gesamte Umgang mit dem Fahrzeug inklusive der eigenen Fahrweise den Energiebedarf und somit den Kraftstoffverbrauch beeinflussen. Die Reifen allein können nur einen geringen Teil dazu beitragen, Fahrer sollten daher immer auch ihre Fahrweise und ihr Nutzungsverhalten mit betrachten, wenn es um die Einsparung von Kosten und Schadstoffen geht.
Spezielle Spritsparreifen gibt es tatsächlich. Oft auch unter den Bezeichnungen Eco-Reifen oder Energiesparreifen geführt, weisen sie eine spezielle Gummimischung sowie besondere Profile auf. Meist besitzen diese Reifen dadurch dann eine Lauffläche, die glatter ist als bei herkömmlichen Modellen. Oftmals ist auch ein besonderer oder gar kein Schlauch verbaut.
Diese Zusammensetzung der Spritsparreifen macht sie leichter und verringert den Widerstand beim Fahren, was dann den Kraftstoffverbrauch reduziert. Denn dadurch, dass der Motor weniger Kraft aufwenden muss, um das Fahrzeug zu bewegen, wird weniger Energie benötigt.
Allerdings sollten sich Auto- oder Motorradfahrer bewusst sein, dass diese Reifen eben durch den geringeren Widerstand und die glattere Lauffläche weniger Haftung besitzen. Das kann unter bestimmten Witterungsbedingungen bedeuten, dass die Geschwindigkeit angepasst und mit einem längeren Bremsweg zu rechnen ist. Darüber hinaus ist wichtig zu wissen, dass spritsparende Reifen, welche die oben genannten Eigenschaften aufweisen, auch nur im Sommer verwendet werden dürfen. Aufgrund der glatten Lauffläche und des Profils gibt es von diesen Spritsparreifen keine Winterreifen.
Die Fahrweise ist entscheidend beim Sparen
Automobilclubs und oft auch Autohersteller bieten besondere Fahrtrainings an, die darauf abzielen, Verkehrsteilnehmern ein kraftstoffsparendes Verhalten näher zu bringen. Denn nicht nur bei den speziellen Spritsparreifen ist eine vorausschauende Fahrweise empfehlenswert. Bei den Trainings kann jedoch auch auf diese Reifen hingewiesen und eingegangen werden. Generell sollten Fahrer darauf achten, dass sie nicht immer das Maximale aus dem Motor herausholen müssen, um angenehm fahren zu können. Wenn möglich, sollten Fahrer immer versuchen, die Geschwindigkeit konstant zu halten und flüssiger schalten.
Durch die spezielle Mischung und den geringeren Rollwiderstandnutzen sich die Spritsparreifen schneller ab als herkömmliche, sodass schon aufgrund dieser Tatsache eine Fahrweise angebracht ist, die den Reifen schont. Verbrauch und Schadstoffausstoß können durch das richtige Verhalten also noch weiter beeinflusst werden, was ja das eigentliche Anliegen dieser Reifen ist.
Neben der Fahrweise können auch andere Faktoren dazu beitragen, dass sowohl Spritsparreifen als auch herkömmliche Reifen beim Spritverbrauch besser dastehen. Der Reifendruck ist unter anderem eine dieser weiteren Optionen, die Verkehrsteilnehmer im Blick haben sollten.
Bedeutet hoher Reifendruck einen niedrigeren Kraftstoffverbrauch?
Zu wenig Luft und es geht langsamer voran – jeder Radfahrer kennt die Kraftanstrengungen, die mit einem schlecht aufgepumpten Reifen einhergehen. Ähnlich ist es auch beim Auto oder Motorrad, je weniger Luft auf den Reifen ist, desto mehr Kraftstoff ist notwendig, um das Fahrzeug zu bewegen. Das ist sowohl bei herkömmlichen als auch bei Spritsparreifen so.
Empfohlen wird daher, dass der Luftdruck regelmäßig überprüft wird. Neben dem finanziellen Aspekt sowie dem Umweltschutz spielt auch die Sicherheit bei diesem Thema eine wichtige Rolle. Denn ein zu niedriger oder zu hoher Reifendruck kann sich auf das Fahrverhalten des Fahrzeugs auswirken und unter anderem auch die Bodenhaftung sowie den Bremsweg beeinflussen. Das Unfallrisiko bei einem zu hoch angesetzten Druck steigt durch die Gefahr eines Reifenplatzers. Verkehrsteilnehmer sollten sich also immer gut über die optimalen Einstellungen informieren.
Das hat auch in diesem Fall wieder mit dem Widerstand zu tun, der zwischen Fahrbahn und Reifen aufgebaut wird. Bei niedrigem Reifendruck steigt dieser. Spritverbrauch und konsequenterweise auch der Ausstoß von Schadstoffen erhöhen sich dann aufgrund des Mehrbedarfs an Energie, der durch den höheren Widerstand hervorgerufen wird.
Hersteller müssen Angaben zum optimalen Reifendruck machen. Diese Informationen sollten sich immer in den Bedienungsanleitungen befinden. Zudem sind sie oft auch im Innenraum des Fahrzeugs, z. B. an der Fahrertür oder innen am Tankverschluss angebracht.
Bei Spritsparreifen kann eine weitere Einsparung oft auch dadurch erzielt werden, dass der Druck um höchstens 0,2 bar über den Herstellerangaben erhöht wird. Dies verringert den Widerstand nochmals etwas, so dass sich mit diesem Reifendruck ein Spritsparen von etwa bis zu zwei Prozent erreichen lässt.
Was haben Reifen mit der Kraftstoffeffizienzklasse zu tun?
Der Rollwiderstand ist bei Spritsparreifen, wie beschrieben, der wichtigste Faktor, der zur Einsparung von Kraftstoff beiträgt. Die Angaben zu diesem Widerstand müssen bei jedem Reifen auf dem Label angegeben sein.
In diesem Zusammenhang ist bei den Reifen auch die Energieeffizienz von Bedeutung. Je geringer der Widerstand, desto besser ist die Energieeffizienz und desto spritsparender ist der Reifen. Daher werden den Reifen Kraftstoffeffizienzklassen zugeordnet. Spritsparreifen werden üblicherweise in die Klasse A eingenordet, da sie durch ihre Konstruktionsweise eben jene Eigenschaften aufweisen, die den Widerstand verringern und dadurch Kraftstoff einsparen.
Wenn Fahrer viel und oft mit konstanter Geschwindigkeit unterwegs sind und sonst auch eher vorausschauend am Verkehr teilnehmen, können Spritsparreifen im Sommer ein guter Weg sein, den Geldbeutel und auch die Umwelt zu schonen. Zum Spritsparen mit den richtigen Reifen sind die Energieeffizienz und der Rollwiderstand also gute Indikatoren. Der Verbrauchsunterschied kann bis zu 0,5 Liter auf 100 km betragen.
Um sich für den richtigen Spritsparreifen entscheiden zu können und so auch ein paar Euro mehr zu sparen, lohnt sich immer ein Vergleich zwischen den einzelnen Herstellern und Anbietern. Der ADAC und auch Fachmagazine führen solche Vergleiche in regelmäßigen Abständen durch.
FAQ: Spritsparreifen
Diese Reifen verfügen über eine spezielle Gummimischung und ein besonderes Profil, wodurch sich der Rollwiderstand reduziert.
Ja. Durch den geringeren Rollwiderstand wird zwar weniger Sprit verbraucht, gleichzeitig besitzen die Reifen aber auch weniger Haftung auf der Straße. Dies kann zu einem längeren Bremsweg führen, insbesondere auf nassen, glatten oder unebenen Straßen.
Nein. Die spezielle Beschaffenheit von Spritsparreifen erfüllen nicht die gesetzlichen Vorgaben für Winterreifen.