Physikalisch betrachtet gibt es einen Unterschied zwischen Infrarot- und Schwarzlicht. Für die Verkehrskontrolle und die Autofahrer spielt dieser aber kaum eine Rolle. Ausschlaggebend ist nur, dass beides außerhalb des für das menschliche Auge sichtbaren Bereichs liegt.
Wo sich das Blitzen nachts und bei schlechten Lichtverhältnissen früher noch schwierig gestaltete, können moderne Geräte inzwischen Abhilfe schaffen. Sie kommen ohne Tageslicht und den roten Blitz aus und nutzen stattdessen das für Menschen „unsichtbare“ Infrarot- oder Schwarzlicht.
Damit kann die Polizei z. B. im Tunnel, bei schlechtem Wetter oder nachts Verkehrssünder aufspüren. Einige Messgeräte für den mobilen und stationären Gebrauch verwenden Infrarot- oder Schwarzlicht. Allerdings bringen die Schwarzlichtblitzer (auch: „Black-Flash-Blitzer“) nicht nur Vorteile mit sich. Wir erklären Ihnen, warum.
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Was bedeutet die Infrarot-Funktion beim Blitzer und wie funktionieren Schwarzlichtblitzer?
In Deutschland ist die Verwendung der Schwarzlichblitzer zulässig, sofern das jeweilige Gerät die Vorgaben der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) erfüllt. Die Verwendung von Schwarzlicht ist eine relativ neue Form der Verkehrsüberwachung. Es sorgt bei schwachem Licht oder Dunkelheit für eine ausreichende Belichtung der Kamera, ohne den Verkehr zu blenden.
Ebenso ist die Infrarot-Funktion der Blitzer nicht sichtbar. Sie dient aber nicht unbedingt der Kamera-Belichtung, sondern der Messung. Infrarotimpulse werden vom Gerät ausgesendet und treffen das zu messende Fahrzeug. Anhand der Laufzeit der Infrarotimpulse kann die Geschwindigkeit des Autos ermittelt werden.
Nicht alle Geräte, die mit Schwarzlicht oder Infrarot arbeiten, gehören damit in die Kategorie der Schwarzlichtblitzer. Weil es in erster Linie um die Kamera-Belichtung geht, ist es theoretisch möglich, jedes Messsystem zu einem Schwarzlichtblitzer umzufunktionieren, egal ob es sich um eine klassische Radaranlage handelt oder um das Messverfahren mit Piezosensoren.
Vor- und Nachteile der Schwarzlichtblitzer
Schwarzlichtblitzer machen die Verkehrsüberwachung bei schlechten Lichtverhältnissen oder Dunkelheit überhaupt erst möglich. Beliebte Einsatzorte sind deshalb Tunnel und Straßenabschnitte, die kaum von natürlichem Licht ausgeleuchtet werden (z. B. Waldschneisen).
Ebenso sind die mit Schwarzlicht oder mit Infrarot ausgestatteten Blitzer auf der Autobahn sinnvoll. Weil Autofahrer dort mit besonders hohen Geschwindigkeiten unterwegs sind, kann der Schreckmoment, der durch den roten Blitz herkömmlicher Messgeräte ausgelöst wird, gefährlich werden (z. B. wenn abrupt gebremst wird).
Ein Manko der Infrarotblitzer ist die mangelhafte Ausleuchtung des Fahrzeugs. Das Licht reicht meist nicht aus, um ein gutes Bild des Fahrers zu machen. In der Regel wird nur das Kennzeichen erfasst. Für die Bußgeldstelle ist das ein Nachteil, weil es die Ahndung des Verstoßes erschwert. Autofahrer hingegen betrachten dies wohl eher als Vorteil.
Schwarzlichtblitzer, die auch mobil eingesetzt werden und deshalb ständig den Standort wechseln können, stecken außerdem für ihre fragliche verkehrserzieherische Wirkung Kritik ein. Weil kein Blitz auslöst, fährt das Auto weiter, ohne die Geschwindigkeit anzupassen. Der Fahrer wähnt sich in Sicherheit.
Der Verkehrssünder bemerkt erst, dass er geblitzt wurde, wenn er den Bußgeldbescheid erhält. Oft kann er sich dann nicht mehr daran erinnern, wo und warum es zu dem Verkehrsverstoß kam.
FAQ: Schwarzlichtblitzer
Sie funktionieren genauso wie gewöhnliche Blitzer. Nur gibt es keinen sichtbaren Blitz, da das für menschliche Augen nicht sichtbare Schwarzlicht zum Einsatz kommt.
Sie werden oft bei schlechten Lichtverhältnissen eingesetzt (z. B. im Tunnel).
Ja, obwohl es oft Kritik gibt. Autofahrer kritisieren, dass der Blitz nicht sichtbar ist und so die verkehrserzieherische Wirkung ausbleibt.