Die Frage: „Können Motorräder oder Motorradfahrer geblitzt werden?“, stellt sich so nicht. Selbstverständlich sind Sie mit einem Motorrad nicht gegen Blitzer gefeit. Weil die meisten Geräte aber nur ein Foto der Fahrzeugfront anfertigen und Motorräder dort kein Kennzeichen haben, gestaltet sich die Ahndung des Verstoßes trotz Blitzerfoto schwierig.
Deshalb möchten wir die Frage neu stellen: „Wie werden Motorräder so geblitzt, dass der Verkehrssünder auch identifiziert werden kann?“ Nicht nur das fehlende Nummernschild auf dem Beweisfoto ist dabei problematisch, sondern auch der Helm. Selten ist das Gesicht des Fahrers ausreichend erkennbar, um diesen zu identifizieren.
In Deutschland muss immer der Fahrer haften. Das heißt, selbst wenn der Halter des Kfz ermittelt werden kann, muss geklärt werden, ob er oder eine andere Person zum Zeitpunkt des Verstoßes gefahren ist. Macht es in Anbetracht dieser Probleme überhaupt Sinn, Motorradfahrer zu blitzen? Und wie ermittelt die Polizei bei solchen Fällen? Wir erklären es Ihnen.
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Beim Motorrad sollte der Blitzer von vorne und hinten blitzen können
Wie wird ein Motorrad so geblitzt, dass der Fahrer später auch identifiziert werden kann? Die Hersteller sind dem Problem zunächst durch technische Möglichkeiten begegnet. Es gibt inzwischen Blitzer für Motorräder, die von vorne und hinten blitzen.
Dadurch wird auch das Nummernschild vom Motorrad geblitzt, welches nicht vorne, sondern hinten befestigt ist. Besonders stationäre Geräte wie die sogenannten Blitzersäulen sind in der Lage, ein Motorrad beidseitig zu blitzen.
Allerdings lösen selbst diese technischen Neuerungen das Problem der erschwerten Fahreridentifikation nicht. Selbst ein besonders ausgeklügelter Motorrad-Blitzer kann gegen Helm und verdunkeltes Visier nichts ausrichten.
Geblitzt mit dem Motorrad und trotzdem erwischt! So ermittelt die Polizei
Das Motorrad wurde von vorne geblitzt und der Fahrer ist nicht erkennbar und auch das Kennzeichen ist nicht zu sehen. Wie geht die Polizei bei solchen Fällen vor? Kann ein Motorrad wirklich geblitzt werden, ohne, dass der Fahrer für den Verstoß einstehen muss?
Wird ein Motorradfahrer wiederholt geblitzt oder handelt es sich um einen besonders schweren Verstoß, nehmen Bußgeldstelle und Polizei unter Umständen größere Anstrengungen in Kauf, um den Fahrer zu ermitteln.
Sie können z. B. den Halter des Kfz befragen, seine Motorradkleidung mit der des auf dem Beweisfoto abgebildeten Fahrers vergleichen und sogar das Führen eines Fahrtenbuches anordnen. Es gibt auch Fälle, in denen immer wieder dasselbe Motorrad einem bestimmten Blitzer vor die Linse kam. Geschieht dies sogar zu ähnlichen Zeiten, kann die Polizei sich auf die Lauer legen, um den Fahrer auf frischer Tat zu ertappen.
Ohnehin ist die mobile Verkehrskontrolle eine wirksames Mittel gegen Raser auf dem Motorrad. Der Blitzer dient dabei wie üblich als Beweis für den Geschwindigkeitsverstoß. Identifiziert wird der Fahrer vor Ort, indem die Polizei ihn aus dem Verkehr zieht.
FAQ: Motorrad und Blitzer
Wird das Motorrad von hinten geblitzt und damit das Kennzeichen abgebildet, ist eine Identifizierung möglich.
Die Sanktionen für Geschwindigkeitsüberschreitungen mit dem Motorrad sind die gleichen wie für Pkw.
Unter Umständen ja, wenn z. B. der Halter des Motorrads den Fahrer angeben kann oder wenn die Polizei den Fahrer direkt nach dem Verstoß anhält und ihn so ermitteln kann.