Wenn Sie Ihr Fahrzeug möglichst gewinnbringend verkaufen möchten, zählen dabei nicht nur die inneren Werte wie Motorleistung und Kilometerstand. Denn auch der Lack wird genau unter die Lupe genommen. Kleine Kratzer oder eine matte Oberfläche können dabei den Preis und ggf. sogar die Kaufentscheidung maßgeblich beeinflussen.
Daher kann es durchaus sinnvoll sein, wenn Fahrzeugbesitzer vor dem Verkauf ihr Auto richtig polieren. Von Hand ist dieses Vorhaben meist sehr anstrengend, kann aber zur Wertsteigerung des Kfz beitragen, sodass sich die Mühe durch den besseren Verkaufspreis auszahlt.
Doch wie poliert man ein Auto richtig? Können Laien dies selbst tun? Welche Utensilien benötigen Sie dafür? Ist es besser, das Auto von Hand zu polieren oder eine entsprechende Maschine zu nutzen? Und mit welchen Kosten müssen Sie rechnen, wenn Sie Ihr Auto professionell polieren lassen? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der nachfolgende Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Lack richtig polieren: Die Grundlagen
Jeden Tag ist der Autolack verschiedensten Umwelteinflüssen ausgesetzt, die im Laufe der Zeit ihre Spuren hinterlassen. Wirkt der Lack matt und stumpf, kann es sinnvoll sein, wenn Fahrzeugbesitzer eine Autopolitur auftragen. Tatsächlich wird bei diesem Vorgang keine weitere Schicht hinzugefügt, sondern 0,1 bis 0,5 Mikrometer Klarlack entfernt, sodass am Ende das Fahrzeug wieder glänzt und besser vor den Umwelteinflüssen geschützt ist.
Bevor Sie sich allerdings mit Politur und Schwamm an die Arbeit machen, sollten Sie einen Blick in den Wetterbericht werfen. Vor allem die Temperaturen sind entscheidend für den besten Zeitpunkt, um das Auto zu polieren. Denn ist es zu warm oder scheint die Sonne direkt auf das Fahrzeug, wird die Politur zu schnell hart. So sind Temperaturen zwischen 18 und 25 °C sowie ein bedeckter Himmel ideal. Daher empfehlen Experten das Frühjahr.
Um den Autolack richtig zu polieren, gilt es außerdem, entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Dazu gehört eine gründliche Autowäsche, denn das Fahrzeug muss von jedem Schmutz befreit werden. Denn selbst kleine Verschmutzungen können dazu führen, dass Sie in das Auto Kratzer polieren. Bestehende Lackschäden und tiefe Kratzer sollten Sie zudem im Vorfeld ausbessern. Darüber hinaus sind die Kunststoffteile abzukleben, damit keine Politur auf diese gelangen kann.
Übrigens! Es ist auch relevant, wo Sie Ihr Auto polieren. Zum einen sollten Sie ausreichend Platz haben, um auch wirklich alle Seiten und Ecken des Fahrzeugs komfortabel erreichen zu können. Zum anderen sollte es sich um einen windgeschützten Ort handeln. Denn dadurch können Sie vermeiden, dass der Wind neuen Dreck auf das Auto weht.
Wie Sie Ihr Auto per Hand polieren: Voller Körpereinsatz für den Lack
Gerade Anfänger sollten ihr Auto mit Hand polieren, denn ohne eine Maschine lässt sich ein besseres Gefühl für den notwendigen Druck entwickeln. Allerdings ist diese Methode auch deutlich zeitintensiver und nimmt nicht selten viele Stunden in Anspruch. Zudem kommen Sie, wenn Sie Ihr Auto per Hand polieren, richtig ins Schwitzen.
Damit die Politur nicht eintrocknet, sollte grundsätzlich von Bauteil zu Bauteil gearbeitet werden. Tragen Sie dafür das Poliermittel mit einem speziellen Polierschwamm auf. Um dieses gleichmäßig zu verteilen, sollten Sie – ohne zu viel Druck auszuüben – in gleichmäßigen und kreisenden Bewegungen das Auto polieren. Einige Experten empfehlen alternativ auch den Kreuzgang (horizontale und vertikale Bewegungen) Mit einem Microfasertuch können Sie anschließend die überschüssige Politur abtragen.
Wie die Handpolitur funktioniert, verdeutlicht auch das nachfolgende Video:
Wer als Anfänger den Autolack aufpolieren möchte, sollte sich für ein schwächeres Poliermittel entscheiden und ggf. einzelne Stellen mehrfach bearbeiten. Denn bei nicht sachgerechter Handhabung können grobe Varianten schnell Schäden verursachen. Zudem sollte die Farbe der Politur zum Lack passen.
Nicht selten versuchen Fahrzeugbesitzer kleinere Kratzer weg zu polieren. Beim Auto ist dies allerdings nur möglich, wenn ausschließlich die oberste Lackschicht betroffen ist. In diesem Fall können Sie die Stelle großflächig abkleben und mit einer relativ feinen Politur bearbeiten.
Nicht nur den Lack können Sie an einem Fahrzeug polieren, sondern auch die Scheinwerfer sind regelmäßig von Verunreinigungen zu befreien. Allerdings sollten Sie dafür nicht die Lackpolitur verwenden, sondern zu einfachem Glasreiniger greifen. Sind die Scheinwerfer stark vergilbt, kann zudem eine spezielle Kunststoffpflege zum Einsatz kommen.
Verwendung der Poliermaschine: Nur eine Option für Profis?
Wem es zu anstrengend ist, das Auto manuell zu polieren, der kann mit einer Poliermaschine Zeit und Kraft sparen. Nicht selten lässt sich maschinell auch ein besseres Ergebnis erzielen, allerdings erfordert die Verwendung einiges an Übung. Denn eine unsachgemäße Handhabung kann Schäden im Lack verursachen.
Um den Wagen zu polieren, wird die Politur auf den Rotationsteller gegeben und anschließend grob auf der zu bearbeitenden Fläche verteilt. Die Maschine ist im sogenannten Kreuzgang über die Oberfläche zu führen. Das bedeutet zuerst vertikale und danach horizontale Bahnen. Dabei gilt es einen leichten, gleichmäßigen Druck auszuüben.
Während Sie das Auto polieren, muss die Poliermaschine außerdem ständige in Bewegung bleiben, da sonst stellenweise Lackschäden möglich sind. Darüber hinaus sind schwer erreichbare Stellen von Hand zu polieren.
Um das Auto mit einer Poliermaschine zu bearbeiten, benötigen Sie zum einen eine spezielle Politur, denn durch Rotation entsteht Wärme, zum anderen die Maschine an sich. Experten raten dabei von der Verwendung entsprechender Aufsätze für die Bohrmaschine ab. Wem die Anschaffung einer Poliermaschine zu teuer ist, kann sich diese aber auch ausleihen.
Wichtig! Das Unterfangen ist nicht damit abgeschlossen, dass Sie das gesamte Auto polieren, denn abschließend ist der Lack zu versiegeln. Hierfür wird in der Regel Wachs verwendet. Dieses tragen Sie mit einem Polierschwamm in kreisenden Bewegungen ohne Druck auf. Dabei sollten Sie immer nur kleine Flächen bearbeiten, da das Wachs sonst eintrocknen kann.
Professionelle Autopolitur: Welche Kosten müssen Sie dafür einplanen?
Wer sich den Aufwand ersparen möchte, kann sein Auto auch polieren lassen. Viele Werkstätten und Autoaufbereiter bieten einen entsprechenden Service an. Wie hoch die Kosten für diese Dienstleistung ausfallen, hängt grundsätzlich von der notwendigen Arbeitszeit und dem Aufwand ab.
Viele Unternehmen stellen Servicepakete zur Lackpflege zusammen. Diese umfassen in der Regel die Autowäsche, die Lackreinigung mithilfe von Reinigungsknete, die Politur und die abschließende Versiegelung. Dafür müssen Fahrzeugbesitzer bei einem entsprechenden Servicepaket mit Ausgaben in Höhe von mindestens 150 Euro rechnen.
Möchten Sie ein großes Auto polieren lassen – wie etwa einen SUV oder einen Lieferwagen –, müssen Sie in der Regel mit einem Aufschlag rechnen. Diese beläuft sich im Durchschnitt auf 25 Prozent.
Im Gegensatz dazu kostet das Material für die Politur per Hand rund 25 Euro. Wer also Zeit und Körperkraft einsetzt, kann ordentlich Geld sparen. Gerade bei einem bevorstehenden Verkauf kann sich die Mühe also doppelt auszahlen.
FAQ: Auto polieren
Erfolgt im Zuge der Autoaufbereitung auch eine Lackpolitur, führt dies dazu, dass die stumpfe, klare Lackschicht abgetragen wird und die Farbe wieder besser zur Geltung kommt.
Möchten Autobesitzer selbst Hand anlegen und zur Wertsteigerung ihres Fahrzeugs beitragen, schlagen die Kosten für das Poliermittel, Tücher und Pads in der Regel mit rund 25 Euro zu Buche.
Auch wenn die Poliermaschine eine deutliche Zeitersparnis bringt, ist für ein gutes Ergebnis auch die entsprechende Technik notwendig. Diese sollte vielleicht nicht unbedingt auf dem geliebten Gefährt ausprobiert werden, denn unter Umständen beschädigen Sie den Lack, was am Ende sogar zu einer Wertverlust führen kann.