Sobald das Thermometer die 30-Grad-Marke erklimmt, zieht es die Menschen in Scharen zum kühlen Nass. Denn wenn von oben die Sonne brennt, ist jede Form von Erfrischung willkommen. Daher erfreuen sich unter anderem Nord- und Ostsee, Freibäder, Badeseen sowie Flüsse großer Beliebtheit.
Damit aber auch alle Badegäste ihre Zeit am Strand und im Wasser in vollen Zügen genießen können, sind Vorschriften notwendig. Denn die Baderegeln sollen sicherstellen, dass niemand zu Schaden kommt und ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleisten.
Doch welche Vorschriften gilt es für einen vergnüglichen Tag am Strand zu beachten? Gelten besondere Vorgaben für Nichtschwimmer? Und welche Folgen kann es haben, wenn jemand gegen die Baderegeln verstößt? Antwort auf diese und weitere Fragen liefert der nachfolgende Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Verhalten am Strand: Was müssen Sonnenanbeter wissen?
Wer mit dem Auto zu einem Tag am Strand aufbricht, muss nicht selten allerhand verstauen. So gehören neben einem Handtuch und ausreichend Verpflegung auch das Equipment für verschiedene Aktivitäten sowie ein großer Sonnenschirm oder eine Strandmuschel zur Ausrüstung. Allerdings sollten Sie im Vorfeld die geltenden Strand- und Baderegeln gründlich prüfen, denn unter Umständen ist nicht alles erlaubt.
Welche Vorschriften dabei im Einzelnen gelten, kann sich regional unterscheiden, denn verantwortlich sind häufig die Landkreise und Gemeinden. So ist mancherorts zum Beispiel das Buddeln am Strand untersagt. Auf Sylt kann das Bauen von Burgen sogar ein Bußgeld in Höhe von bis zu 1.000 Euro nach sich ziehen.
Darüber hinaus sollte auch der Grundsatz der gegenseitigen Rücksichtnahme gelten. Denn auch wenn Sie zum Beispiel mit lauter Musik am Strand eine Party feiern wollen, bedeutet dies nicht automatisch, dass die anderen Besucher Ihren Musikgeschmack teilen. Aus diesem Grund ist an vielen Stränden der Einsatz von portablen Lautsprechern untersagt. Stattdessen ist für den Musikgenuss auf Kopfhörer zurückzugreifen.
Auch verschiedene sportliche Aktivitäten sind am Strand nicht immer gerne gesehen. Dies gilt insbesondere, wenn diese sehr raumgreifend sind und die Gefahr besteht, dass Drachen, Bälle oder sonstiges andere Urlauber treffen. Daher legen die Strandregeln häufig bestimmte Bereiche zum Auspowern fest, in denen ggf. sogar ein richtiges Beachvolleyballfeld oder ähnliches steht.
Für die meisten Menschen ist ein Tag am Strand aber erst perfekt, wenn sie sich ins Wasser stürzen können. Allerdings gilt es auch hierbei allerhand Vorschriften, die als Baderegeln zusammengefasst sind, zu beachten.
Weitere Ratgeber zum Verhalten am StrandBaderegeln: Mehr Sicherheit im kühlen Nass
Ein Tag am Meer oder am Badesee ist vor allem für die Kleinsten ein großes Vergnügen. Bei aller Ausgelassenheit sollte aber immer auch die Sicherheit im Mittelpunkt stehen. Aus diesem Grund haben sowohl die Wasserwacht des Roten Kreuzes (DRK) als auch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Baderegeln definiert. Hierbei handelt es sich um Grundsätze, die jeder Badegast kennen und beherzigen sollte.
Denn immer wieder werden die Gefahren der Gewässer unterschätzt. Eine Fehleinschätzung, die dramatische Folgen haben kann. Daher ist die Kenntnis der Baderegeln für Kinder und Erwachsene gleichermaßen wichtig.
Übrigens! Es ist grundsätzlich unerheblich, ob ein städtischer Bäderbetrieb, das DRK oder die DLRG die Baderegeln zusammengestellt haben. Denn in der Regel unterscheiden sich die Grundsätze nur minimal. Viel wichtiger ist es, die Vorschriften zu verstehen und diese im Alltag zu befolgen.
Mehr Informationen zu den …Zehn Baderegeln der DLRG
1. Auf den Körper hören
Auch wenn Schwimmen vor allem Spaß macht, handelt es sich dabei dennoch um eine körperliche Aktivität. Daher sollten nur Menschen ins Wasser, die sich fit und gesund fühlen. Um den Kreislauf nicht zu überlasten, ist es zudem wichtig, sich vor einen Sprung ins Wasser durchs Duschen abzukühlen.
2. Das gute Bauchgefühl
Wer den ganzen Tag in den Wellen spielt, muss seinen Körper zwischendurch mit Energie versorgen, allerdings kann dies auch seine Gefahren bergen. Daher thematisieren die Baderegeln auch das Essen am Strand. So sollten Badegäste niemals mit vollem oder ganz leerem Magen ins Wasser gehen.
3. Wassergrenze für Nichtschwimmer
Für Nichtschwimmer können bereits flache Wasserstellen ein Risiko darstellen. Aus diesem Grund sollten sie maximal bis zum Bauch ins Wasser gehen.
4. Hilfe im Ernstfall
Um sicherzustellen, dass die Rettungsschwimmer tatsächlich nur in einer Notsituation ausrücken, sind unnötige Hilferufe – auch im Spiel – zu unterlassen. Benötigen andere Hilfe, sind diese gemäß der eigenen Möglichkeiten zu unterstützen und es ist Erste Hilfe leisten.
5. Realistische Selbsteinschätzung
Gemäß den Baderegeln sollten Schwimmer ihr eigenes Können und ihre Kraft nicht überschätzen. Denn wer zu weit rausschwimmt, hat am Ende vielleicht nicht mehr ausreichend Kraft für den sicheren Rückweg.
6. Von Booten und Schiffen fernhalten
Da Kollisionen mit Wasserfahrzeugen schwere Folgen haben können, eignen sich die Fahrrinnen nicht zum Schwimmen. Zudem können bewegliche Teile oder Motoren eine Gefahr darstellen.
7. Bei Gewitter Schutz suchen
Zieht ein Gewitter auf, ist das Wasser sofort zu verlassen, denn durch einschlagende Blitze besteht Lebensgefahr. Die Baderegeln verlangen in einem solchen Fall, dass die Strandbesucher in einem festen Gebäude Schutz suchen.
8. Müll am Strand und im Wasser vermeiden
Damit der Strand auch weiterhin so schön bleibt, sind Abfälle in Mülleimern zu entsorgen. Gleichzeitig wird dadurch ein kleiner Beitrag zum Umweltschutz geleistet, denn vor allem Plastikverpackungen stellen ein Problem für die Natur dar.
9. Aufblasbare Schwimmhelfen bieten keine Sicherheit
Luftmatratzen und Schwimmtiere können im Wasser für jede Menge Spaß sorgen, allerdings sind diese häufig nicht dafür gedacht, Menschen längerfristig über Wasser zu halten. Daher handelt es sich dabei vor allem um Spielzeuge, die Nichtschwimmern nicht vor dem Ertrinken schützen können.
10. Keine Sprünge in unbekannte Gewässer
Wer einen Sprung ins Wasser wagt, sollte sich gemäß den Baderegeln versichern, dass die entsprechende Stelle frei und tief genug ist. Anderenfalls können andere Badegäste und der Schwimmer selbst verletzt werden.
Die Tipps und Baderegeln vom DRK nehmen zudem die Eltern in die Pflicht. So sollten diese sicherstellen, dass ihre Kinder frühzeitig das Schwimmen erlernen. Darüber hinaus dürfen Kinder im Wasser niemals aus den Augen gelassen werden. Denn Schwimmhilfen und -flügel erzeugen meist ein falsches Sicherheitsgefühl, können aber vor dem Ertrinken häufig nicht retten.
Was droht bei Verstößen gegen die Baderegeln?
Missachtet ein Badegast die Regeln der DLRG, drohen in der Regel keine Sanktionen. Allerdings sollten Schwimmer sich schon mit Blick auf ihre eigene Gesundheit an die Grundsätze halten. Darüber hinaus besteht beim fahrlässigen Herbeiführen einer Notsituation die Möglichkeit, dass der Verursacher für die Kosten der Rettung aufkommen muss.
Wie Eingangs beschrieben, definieren auch die Gemeinden Strand- und Baderegeln. Ein Verstoß gegen diese stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und kann mit einem Bußgeld geahndet werden. Wie hoch die Geldsanktion für verschiedene Verstöße ausfällt, variiert dabei je nach Region.
Zusätzlich oder alternativ zu einem Bußgeld müssen Badegäste, die sich vorschriftswidrig verhalten, mit einem Platzverweis rechnen. Für sie ist dann der Tag am Strand vorbei.
FAQ: Baderegeln
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) formuliert die 10 wichtigsten Baderegeln für Deutschland. Diese sollte jeder Badegast zu seiner eigenen Sicherheit und der aller anderen Schwimmer verinnerlichen und befolgen.
Nein, denn die Gemeinden und Landkreise können diese individuell festlegen.
Missachten Badegäste die geltenden Vorschriften, müssen diese unter Umständen mit Bußgeldern oder einem Platzverweis rechnen. Wann Sanktionen drohen, ergibt sich dabei in der Regel aus der Benutzungssatzung.