Möwen füttern: Verboten oder Einzelfallentscheidung?

Möwen zu füttern, ist nicht generell verboten.
Möwen zu füttern, ist nicht generell verboten.

Sie gehören zum typischen Bild an der Küste und am Strand – Möwen und andere Seevögel. Größtenteils sind die Tiere schon so zahm, dass sie aus der Hand fressen und Urlaubern somit auch bleibende Erinnerungen bescheren.

Viele meinen es gut und bringen Tüten voll Brot und Kekse mit an den Strand, doch darf man Möwen eigentlich füttern? Gibt es dazu bestimmte Strandregeln?

Ob es diesbezüglich eine grundlegende Bestimmung in Deutschland gibt, mit welchen Konsequenzen beim Füttern von Möwen zu rechnen ist und was Tierfreunde diesbezüglich noch beachten sollten, erläutert der nachfolgende Ratgeber.

Welche Vorschriften gibt es in Deutschland?

Grundsätzlich ist es nicht verboten, Möwen zu füttern. Vorschriften, die in ganz Deutschland gelten, gibt es diesbezüglich nicht. Allerdings können Gemeinden und Landkreise ein Fütterungsverbot aus verschiedenen Gründen erlassen. Neben dem Tierwohl stellt auch der Umweltschutz oft einen triftigen Grund für solch ein Verbot dar.

So ist an der Ostsee das Füttern beispielsweise in Warnemünde und in Zinnowitz untersagt. An der Nordsee ist es beispielsweise auf der gesamten Insel Sylt verboten, Möwen zu füttern. Auch in Bremerhaven oder Cuxhaven ist das Füttern der Tiere nicht gern gesehen und wird mit Bußgeldern geahndet. Fragt sich nur, aus welchen Gründen Urlauber und Einheimische Möwen kein Futter anbieten sollten.

Warum darf man Möwen nicht füttern?

Möwen füttern: Verboten ist das beispielsweise in einigen Gemeinden an Nord- und Ostsee.
Möwen füttern: Verboten ist das beispielsweise in einigen Gemeinden an Nord- und Ostsee.

Gründe, warum es keine gute Idee ist, Möwen zu füttern, gibt es tatsächlich einige. Zum einen wird selten geeignetes Futter angeboten, sodass der Nährwert für die Möwen relativ gering ist, zum anderen gewöhnen sich die Tiere an dem Umstand, dass Menschen Futter bieten.

Ersteres kann dazu führen, dass das ungeeignete Futter die Tiere krank macht. Weißbrot beispielsweise quillt im Magen auf, kann aber nicht richtig verdaut werden. So ziehen die Tiere daraus kaum wichtige Nährstoffe, fühlen sich aber dennoch satt.

Das Konditionieren der Vögel auf den Menschen als Futterquellen kann zudem auch dazu beitragen, dass die Tiere sich an das nicht artgerechte Futter gewöhnen und natürliche Hemmungen verlieren. Es ist an einigen Orten nicht selten, dass Möwen Pommes klauen, Fischbrötchen entführen oder in den Mülleimern nach Essbarem suchen. Ein Fütterungsverbot soll also auch dazu beitragen, dass die Vögel ihr natürliches Futtersuchverhalten nicht verlernen.

Hinzu kommen auch Umweltschutzaspekte, denn Essensreste, welche die Möwen nicht fressen, können Nährboden für Bakterien und Pilze bilden, die dann unter Umständen anderen Tieren gefährlich werden.

Bußgelder für das Füttern von Möwen

Möwen Futter am Strand anzubieten, kann Bußgelder zur Folge haben.
Möwen Futter am Strand anzubieten, kann Bußgelder zur Folge haben.

Ob es erlaubt ist, Möwen zu füttern oder nicht, fällt in Deutschland in den Entscheidungsbereich der örtlichen Behörden und ist derzeit nicht bundeseinheitlich geregelt. Daher gibt es keine einheitlich festgelegten Bußgelder. Diese werden von den Gemeinden und Städten bestimmt, sodass es hier größere Unterschiede geben kann.

Je nach Region sowie nach Schwere des Verstoßes liegen die Sanktionen zwischen 20 und 5.000 Euro. Das erstmalige und einmalige Füttern wird entsprechend geringer geahndet als das wiederholte Missachten eines Fütterungsverbotes.

Möwen fahrlässig zu füttern, also Essensreste liegen zu lassen oder trotz Warnungen mit Essen in der Hand am Strand spazieren zu gehen, hat ebenfalls geringere Bußgelder zur Folge als das gezielte Mitbringen von Beuteln voller Futter.

Im Zweifel sollte lieber davon abgesehen werden, Möwen zu füttern – wenn nicht aus finanziellen Gründen, dann doch zum Wohl der Vögel.

FAQ – Möwen füttern

Ist das Füttern von Möwen in Deutschland verboten?

Ein generelles Verbot gibt es nicht. Gemeinden entscheiden individuell darüber, ob ein Verbot erlassen wird oder nicht.

Gibt es ein Bußgeld fürs Füttern von Möwen?

Ja, dort wo es untersagt ist, können Bußgelder verhängt werden. Im Zweifel sollte das Füttern zum Schutz der Tiere und um ein Bußgeld zu vermeiden, unterlassen werden.

Sind die Bußgelder überall gleich?

Nein. Die Gemeinden legen diese fest. Es kann also bundesweit Unterschiede geben. Bußgelder können bei 20 Euro beginnen und mitunter bis zu 5.000 Euro betragen.

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Über den Autor

Dörte - Redakteurin
Dörte L.

Dörte studierte an der Uni Potsdam Anglistik und Germanistik. Seit 2016 ist sie Teil des Redaktionsteams von bussgeld-info.de. Ihre redaktionellen Schwerpunkte liegen in Themenbereichen wie ausländische Verkehrsregeln, Vorschriften für Lkw-Fahrer und Bußgelder im Bereich Freizeit und Umwelt.

Bildnachweise

2 Kommentare zu “Möwen füttern: Verboten oder Einzelfallentscheidung?

  1. König

    bei uns wedren Schüssel weise Essenreste aus dem Fenster geworfen und damit die Möven und raten anzu locken das ist es nicht mehr normal ,aber keiner macht was dagegen .jeden 2.Tag Fenster neu Putzen echt scheiße

  2. König

    bei uns werden die Möven sehr viel gefüttert manche Tage wedren schüsselweise Essenreste aus dem Fenster geworfen,und man kann jeden zweiten Tag die Fenster neu Putzen den Hausmeistern intressiert das aber nicht also ich weiß nicht was das für Menschen sind die ihr essen aus dem Fenster werfen und damit die Möven an locken

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