Die meisten Menschen sparen lange, um sich ein neues Auto kaufen zu können. Ist es dann endlich so weit, überwiegt erst einmal die Freude und all die wichtigen Dinge, die es dabei zu beachten gibt, geraten verständlicherweise zunächst in den Hintergrund.
Dabei ist es vor allem wichtig, dass Sie einige Faktoren beachten, wenn Ihr Kfz aus dem Ausland kommt. Oftmals weiß ein Käufer auch gar nicht so recht, worauf er beim Autokauf achten muss.
Wie bekommen Sie also am besten Ihr Auto, wenn es sich am anderen Ende von Deutschland oder sogar im Ausland befindet? Welches Kennzeichen ist nötig, damit die Überführung gelingt?
Die Antworten zu diesen Fragen können Sie dem nachfolgenden Ratgeber entnehmen. Hier erfahren Sie alles Wichtige rund um das Überführungskennzeichen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Überführungskennzeichen?
Per Definition ist ein Überführungskennzeichen der Oberbegriff für zwei Arten von Kennzeichen: das Kurzzeitkennzeichen und das Ausfuhrkennzeichen. Doch worin liegt der konkrete Unterschied zwischen den beiden Formen?
Kurzzeitkennzeichen
Diese Art des Nummernschilds dient vor allem für Strecken, die für eine Überführung innerhalb Deutschlands zurückgelegt werden müssen. Das bedeutet, es wird beispielsweise verwendet, wenn ein Pkw von einer Stadt in eine andere transportiert werden soll.
Der Transport dauert hierbei nicht so lange, weil er nur binnen der Ländergrenzen erfolgt. Deshalb ist die Nutzung des Wortes Kurzzeit hier auch angebracht.
Wie auf dem Bild zu erkennen ist, spielt vor allem der gelb-schwarze Aufdruck auf der rechten Seite des Kennzeichens eine entscheidende Rolle. Es stellt nämlich das Ablaufdatum dar. Sollte das betreffende Fahrzeug beispielsweise einmal an falscher Stelle parken, kann bei einer eventuellen Ordnungswidrigkeit schnell nachvollzogen werden, ob und wie lange das Kennzeichen noch Gültigkeit besitzt.
Solch ein kurzlebiges Nummernschild kann zum einen ein Tageskennzeichen sein, sich aber auch einige Tage hinziehen. Somit kann eine Tageszulassung bis auf 5 Tage ausgedehnt werden.
Ausfuhrkennzeichen
Hierbei geht es vorwiegend um Transporte, die eine Strecke im Ausland beinhalten. Von einigen Leuten wird das Ausfuhrkennzeichen darum auch Auslandskennzeichen genannt.
Ein Ausfuhrkennzeichen steht demnach für Fahrzeuge, die aus oder ins Ausland, zum Beispiel von oder nach Tschechien, geschafft werden sollen. Sie sind also sowohl für Käufer als auch Verkäufer von Relevanz.
Überführungskennzeichen: Der Weg der Beantragung
Damit Sie Ihren neuen Wagen sicher nach Hause bekommen oder dem Käufer Ihres Autos eine ordnungsgemäße Abwicklung garantieren können, ist es wichtig, dass Sie einige Schritte beachten.
Zunächst einmal sollten Sie beachten, dass ein Überführungskennzeichen – egal in welcher Form – nur in der Zulassungsstelle beantragt werden kann, in welcher Sie es letztendlich auch anmelden werden.
Als zweite Option können Sie auch zu der Behörde gehen, die für die Region zuständig ist, bei der Ihr Kfz noch angemeldet ist, bis es vollständig in Ihren Besitz übergeht.
Einmal dort angekommen, müssen Sie dem Mitarbeiter, welcher zum Beispiel den Antrag auf Ihre Tageszulassung bearbeitet, einige Unterlagen vorlegen.
Dazu zählen:
- Versicherungsnachweis: Das ist in der Regel eine elektronische Versicherungsbestätigung, die Sie durch eine Nummer nachweisen können. Einmal angemeldet, besitzt in Deutschland jedes Fahrzeug solch eine Nummer. Demnach ist auch für ein Überführungskennzeichen eine aktuelle Versicherung vonnöten.
- TÜV/ HU: Auch der TÜV bzw. die Hauptuntersuchung Ihres Kfz muss aktuell sein. Überführungskennzeichen ohne gültigen TÜV sind nicht zulässig. Schließlich ist dies auch ohne einen Verkauf nicht zulässig in Deutschland, weil es unter Umständen maßgeblich der Sicherheit im Straßenverkehr schadet. Bei der Beantragung von einem Überführungskennzeichen muss außerdem eine gültige Abgasuntersuchung vorliegen.
- Ausweisdokument: Damit Sie sich selbst ebenso ausweisen können, ist es unerlässlich, dass Sie bei der Um- oder Anmeldung eines Autos, Ihren Personalausweis oder Ihren Reisepass mit zur Zulassungsstelle bringen.
- Zulassungspapiere: Selbstredend müssen Sie natürlich auch Fahrzeugbrief und Fahrzeugschein für den Antrag auf ein Überführungskennzeichen mitbringen.
- optional für Geschäftskunden: Soll das Fahrzeug für gewerbliche Zwecke genutzt werden, dann ist ebenso eine sogenannte Gewerbeanmeldung oder ein Auszug aus dem Handelsregister erforderlich.
Überführungskennzeichen: Kosten und Nutzen
Den wohl größten Kosten-Nutzen-Faktor sehen viele ausländische Käufer von deutschen Autos darin, dass die Fahrzeuge hierzulande im Regelfall einen guten Ruf in Sachen Qualität besitzen. Das wird von vielen hoch geschätzt. Der Mehraufwand und die höheren Kosten im Vergleich zum Kauf im eigenen Land scheinen sich hierfür auszuzahlen.
Die Kosten für ein Überführungskennzeichen setzen sich aus vielen Komponenten zusammen.
- Die Zulassungsstelle verlangt im Allgemeinen für die Bearbeitung rund zehn Euro.
- Nach geglückter Anmeldung müssen Sie Ihre Kennzeichen noch prägen lassen. Dafür gibt es sehr unterschiedliche Preise. Rechnen Sie bestenfalls mit etwa 15 bis 25 Euro.
- Falls Sie einen internationalen Zulassungsschein benötigen, kostet dieser auch in etwa zehn Euro.
- Dazu kommen noch die Versicherungskosten. Da das Auto im Normalfall aber bereits versichert angemeldet ist, sollten Sie die eVB-Nummer kostenfrei erfragen können.
Im günstigsten Falle bekommen Sie ein Überführungskennzeichen für insgesamt 35 Euro plus der Versicherungskosten.
Sollen mehrere Fahrzeuge von A nach B transportiert werden, sind dafür auch mehrere, unterschiedliche Überführungskennzeichen notwendig. Ein und dasselbe für verschiedene Kfz zu benutzen, ist nicht erlaubt.
- Überführungen im Inland und Ausland
- für Prüfungsfahrten
- für Probefahrten
Überführungskennzeichen: Ein hoher Aufwand, der gerechtfertigt ist?
Heutzutage werden viele Amtswege immer mehr erleichtert, weil Sie auch auf dem elektronischen Wege erledigt werden können. So ist es zum Beispiel mittlerweile auch bei einigen Zulassungsstellen möglich, ein Überführungskennzeichen online zu beantragen.
Der Nachteil hierbei ist allerdings, dass Sie zwar die Wartezeit auf der Behörde hierdurch umgehen können, jedoch einige Tage warten müssen, bis sich ein Bearbeiter Ihren Antrag angeschaut hat.
Direkt vor Ort bei der Zulassungsstelle haben Sie den Vorteil, dass Sie – bei erfolgreicher Prüfung Ihrer Dokumente – am Ende des Tages das Überführungskennzeichen besitzen.
Höchstwahrscheinlich werden Sie hierfür einen ganzen Tag benötigen, während Sie bei der Online-Variante alles bequem von Zuhause erledigen können.
Was für Sie die beste Option ist, bleibt natürlich Ihre Entscheidung und ist immer von den persönlichen Umständen abhängig.
FAQ: Überführungskennzeichen
Solch ein Kennzeichen ist z. B. notwendig, wenn Sie mit einem eigentlich abgemeldeten Kfz am Straßenverkehr teilnehmen möchten, um dieses von einer Stadt in eine andere zu fahren.
Eine Übersicht dazu finden Sie hier.
Insgesamt kann ein Überführungskennzeichen ca. 35 Euro kosten. Dies beinhaltet die Gebühren der Behörde sowie die Herstellung der Nummernschilder.