Wer gefährliche Güter gewerblich befördern muss oder will, unterliegt gesetzlichen Bestimmungen und Verordnungen. Unter anderem besteht die Pflicht, eine bestimmte Erlaubnis zu erwerben. Dieser sogenannte ADR-Schein ist mit Kosten verbunden, die durch die speziellen Schulungen entstehen, die für den Erwerb notwendig sind.
Das „Europäische Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße“ (Accord Européen sur le transport des marchandises dangereuses par route – ADR) bestimmt die Voraussetzungen, die für einen solchen Gefahrgutschein erfüllt sein müssen. Welche Kosten für den ADR-Schein anfallen und wer diese tragen muss, erfahren Sie im nachfolgenden Ratgeber zu diesem Thema.
Inhaltsverzeichnis
Warum entstehen beim Gefahrgutsschein Kosten?
Sowohl Fahrer, die gefährliche Güter befördern, als auch die durchführenden Unternehmen sind verpflichtet, bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Das heißt in der Regel, dass Schulungen zum richtigen Umgang mit Gefahrgut und einem Gefahrguttransport zu absolvieren sind. Nach dem erfolgreichen Abschluss dieser wird dann ein ADR-Schein ausgestellt, der als Nachweis dient und bei allen Transporten mitgeführt werden muss.
Fahrer von Gefahrguttransporten nehmen üblicherweise an einem dreitägigen Basiskurs teil, der in Unterrichtseinheiten á 45 Minuten eingeteilt ist. Hier werden die wichtigsten Informationen zum Umgang mit Gefahrgut und der Absicherungen eines solchen Transports vermittelt. Aus diesen Schulungen und der Ausstellung des Scheins setzen sich die Kosten zusammen, die in diesem Zusammenhang immer entstehen.
Darüber hinaus ist bei einem ADR-Schein mit weiteren Kosten zu rechnen, wenn beispielsweise die Güter über die üblichen gefährlichen Stoffe hinausgehen. Ein Basiskurs reicht dann in der Regel nicht aus, um diese befördern zu dürfen. Hier ist zusätzlich ein ADR-Aufbaukurs zu absolvieren. Auch für diese ADR-Schulung fallen Kosten an, die zu denen der Bescheinigung hinzukommen. Je nachdem, was für ein Stoff transportiert wird, sind bestimmte Aufbaukurse abzuschließen.
Da die ADR-Schulungen durch eine Prüfung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) belegt werden müssen, kommen also beim ADR-Schein auch Kosten für diese hinzu. Der Schein an sich wird dann in Form einer Scheckkarte ausgestellt und an den entsprechenden Fahrer übergeben. Neben den Schulungs- und Prüfungsgebühren müssen Fahrer bei einer ADR-Bescheinigung auch die Kosten für die Ausstellung einkalkulieren.
Was kostet der ADR-Schein?
Je nach Bundesland und ausführendem Institut können sich bei einem Gefahrgutführerschein die Kosten unterscheiden. Überregionale Anbieter wie TÜV und DEKRA bieten Schulungen ebenso an wie regionale Fahrschulen oder Anbieter, die speziell auf den ADR-Schein ausgelegt sind. Kosten müssen bei allen Angeboten in Kauf genommen werden. Die Gebühren und Schulungsausgaben bewegen sich jedoch in der Regel in einer Preisspanne, die dann meist den Kurs, das Material für diesen, die Ausstellung des Scheins sowie die Prüfungsauslagen umfasst.
Durchschnittlich sollten Fahrer jedoch bei einem ADR-Schein mit Kosten ab 250 Euro für die Basis-Schulungen rechnen. Aufbaukurse schlagen in der Regel mit 175 bis 230 Euro zu Buche. Auch Komplettpakete aus Basis- und Aufbaukurs sind meist buchbar und kosten durchschnittlich zwischen 350 und 375 Euro. Hinzu kommen hier dann noch die Prüfungsgebühren der IHK, die sich zwischen 45 und 75 Euro bewegen können. Je nach Region unterscheiden sich also auch diese Gebühren.
Beim ADR-Schein bedeutet die Verlängerung weitere Kosten
FAQ: Kosten für den ADR-Schein
Je nachdem welcher ADR-Kurs besucht wird, fallen die Kosten unterschiedlich hoch aus. Neben den Kosten für die Kurse und die entsprechenden Prüfungen fallen auch Gebühren für die Ausstellung des Scheins an.
Üblicherweise sollten LKW-Fahrer mit Kosten zwischen 250 und 400 Euro rechnen. Je nach Region unterscheiden sich die Prüfungs- und Ausstellungsgebühren.
Ein ADR-Schein ist maximal fünf Jahre gültig. Nach Ablauf muss dieser verlängert werden, damit ein Gefahrguttransport weiterhin gefahren werden darf. Für die Verlängerung fallen Kosten zwischen 175 und 220 Euro an.