Andreaskreuz: Besonderes Vorschriftszeichen vor Bahnübergängen

Das Andreaskreuz ist ein Verkehrszeichen, das auf eine besondere Gefahrenstelle im Straßenverkehr hinweist. Das Zeichen verlangt besondere Verhaltensweisen. Eine Missachtung dieser kann Sanktionen gemäß dem Bußgeldkatalog nach sich ziehen.

TatbestandBußgeldPunkteFahrverbotFVerbot
Einem Schienen­fahrzeug an einem Bahn­übergang mit Andreaskreuz keinen Vorrang gewährt80 EUR1
... mit Gefähr­dung100 EUR1
... mit Sachbeschä­digung120 EUR1
Die Geschwin­digkeit beim Heran­fahren an den Übergang nicht verringert100 EUR1
Die Warte­pflicht bei Zeichen 201 nicht eingehalten80 EUR1
... mit Gefähr­dung100 EUR1
... mit Sachbeschä­digung120 EUR1
Die Warte­pflicht bei Zeichen 201 trotz rotem Blinklicht oder gelbem bzw. rotem Licht­zeichen nicht einge­halten240 EUR21 Monat1 M
... mit Gefähr­dung290 EUR21 Monat1 M
... mit Sachbeschä­digung350 EUR21 Monat1 M
Trotz geschlos­sener Schranke den Bahn­übergang kreuzen700 EUR23 Monate3 M
Als Fuß­gänger oder Fahrrad­fahrer den Übergang trotz geschlos­sener Schranke bzw. Halb­schranke überquert350 EUR
unter 10 Meter vor einem Andreaskreuz (Zeichen 201) geparkt und dieses dadurch verdeckt25 EUR
... mit Behinderung40 EUR
... mehr als 1 Stunden40 EUR
... mehr als 1 Stunde mit Behinderung50 EUR
unter 10 Meter vor einem Andreaskreuz (Zeichen 201) gehalten und dieses dadurch verdeckt20 EUR
... mit Behinderung35 EUR

Im Video zusammengefasst: Das Andreaskreuz

Worauf müssen Autofahrer beim Andreaskreuz besonders achten? Die Antwort gibt es im Video!
Worauf müssen Autofahrer beim Andreaskreuz besonders achten? Die Antwort gibt es im Video!

FAQ: Andreaskreuz

Was bedeutet das Verkehrszeichen (201) Andreaskreuz?

Das Andreaskreuz ist gemäß Anlage 2 zur Straßenverkehrsordnung ein besonderes Vorschriftszeichen, welches Verkehrsteilnehmer auf einen Bahnübergang hinweist. Ist das Andreaskreuz mit einem Pfeil dargestellt, bedeutet dies, dass die entsprechenden Vorschriften in dieser Richtung gelten. Welche verschiedenen Ausführungen es vom Andreaskreuz als Schild gibt, haben wir hier zusammengefasst.

Ist es erlaubt, am Andreaskreuz zu parken?

Wollen Sie am Andreaskreuz innerorts parken, gilt es, sowohl vor dem Verkehrszeichen als auch danach einen Abstand von 5 Meter einzuhalten. Stellen Sie Ihr Fahrzeug am Andreaskreuz im Abstand von 10 Metern ab, darf das Schild dadurch nicht verdeckt werden. Welche Regelungen außerorts gelten, lesen Sie hier.

Welche Sanktionen drohen bei Verstößen?

Parken Sie ordnungswidrig vor oder hinter einem Andreaskreuz, drohen Verwarngeldern zwischen 10 und 50 Euro. Achten Sie am Andreaskreuz nicht darauf, dass der Schienenverkehr Vorrang hat, sind Bußgelder zwischen 80 und 120 Euro sowie ein Punkt in Flensburg möglich. Welche Sanktionen wann drohen, zeigt die Tabelle hier.

Andreaskreuz: Bedeutung gemäß StVO

Am Andreaskreuz ist dem Schienenverkehr immer Vorrang zu gewähren.
Am Andreaskreuz ist dem Schienenverkehr immer Vorrang zu gewähren.

Das Verkehrsschild Andreaskreuz zählt gemäß den Erläuterungen in Anlage 2 zur Straßenverkehrsordnung (StVO) zu den Vorschriftszeichen, welche „Wartegebote und Haltgebote“ darstellen. Zu finden ist das Schild als Verkehrszeichen 201 in der Regel an Bahnübergängen. Grundsätzlich bedeutet ein Andreaskreuz, dass dem Schienenverkehr immer Vorrang zu gewähren ist. Andere Verkehrsteilnehmer müssen also warten und dürfen den Bahnübergang erst dann überqueren, wenn dieser frei bzw. freigegeben ist.

Diese Vorschrift gilt sowohl für Fahrer als auch für Fußgänger und ist zwingend zu befolgen. Wichtig ist, dass Fahrzeugführer ihr Fahrzeug vor dem Andreaskreuz anhalten, wenn sich Schienenverkehr nähert. Blinken z. B. zusätzliche Lichtzeichen, ist das Fahrzeug ebenfalls vor dem Verkehrszeichen anzuhalten. Das gilt auch bei sich schließenden bzw. geschlossenen Schranken, bei ertönenden akustischen Warntönen oder wenn Sie durch entsprechendes Personal am Bahnübergang dazu aufgefordert werden. 

Beim Andreaskreuz handelt es sich um zwei weiße, diagonal gekreuzte Balken mit roten Enden. Das Zeichen kann stehend oder liegend angebracht sein.

Verkehrszeichen 201: Andreaskreuz stehen
Verkehrszeichen 201: Andreaskreuz stehen
Verkehrszeichen 201-51: Andreaskreuz stehen mit Blitzpfeil
Verkehrszeichen 201-51: Andreaskreuz stehen mit Blitzpfeil
Verkehrszeichen 201-52: Andreaskreuz liegend
Verkehrszeichen 201-52: Andreaskreuz liegend
Verkehrszeichen 201-53: Andreaskreuz liegend mit Blitzpfeil
Verkehrszeichen 201-53: Andreaskreuz liegend mit Blitzpfeil

Verschiedene Ausführungen: Andreaskreuze können verschieden aussehen

Das Verkehrsschild Andreaskreuz kann mit einem roten Blinklicht ergänzt sein
Das Verkehrsschild Andreaskreuz kann mit einem roten Blinklicht ergänzt sein

Das Andreaskreuz kann als Zeichen ohne zusätzliche Hinweise aufgestellt sein. Um Verkehrsteilnehmer besser auf die Gefahrenstelle Bahnübergang und den sich nähernden Schienenverkehr aufmerksam zu machen, kann ein Andreaskreuz mit einem roten Blinklicht ausgestattet sein. Auch rote und gelbe Lichter sind möglich. Üblicherweise sind diese mittig über dem Kreuz angebracht.

Weitere Ausführungen des Zeichens können unterschiedliche Pfeile aufweisen. Ist beispielsweise ein Zusatzzeichen mit schwarzem Pfeil angebracht, bedeutet dies, dass die Vorschriften zum Andreaskreuz in Richtung des Pfeils gelten und entsprechend zu befolgen sind.

Ist ein schwarzer oder roter Blitzpfeil in der Mitte auf dem weißen Hintergrund beim Andreaskreuz zu finden, bedeutet dies, gemäß den Erläuterungen in Anlage 2 StVO, „dass die Bahnstrecke eine Spannung führende Fahrleitung hat“.

Parken am Andreaskreuz: Was gilt diesbezüglich?

Parkverbot: Wollen Sie am Andreaskreuz parken, sind bestimmte Abstände zum Schild zu beachten.
Parkverbot: Wollen Sie am Andreaskreuz parken, sind bestimmte Abstände zum Schild zu beachten.

Sie wollen innerorts vor einem Andreaskreuz parken oder halten? Dann sind die weiteren Bestimmungen aus Anlage 2 StVO für Sie von Bedeutung. Denn neben dem Halte- und Wartegebot beinhalten die Erläuterungen zum Andreaskreuz noch weitere Vorschriften. So ist für das Parken in der Umgebung des Zeichens 201 ein bestimmter Abstand zu diesem vorgeschrieben.

Innerhalb geschlossener Ortschaften gelten demnach folgende Vorgaben für das Parken vor oder hinter einem Andreaskreuz:

  • Mindestens 5 Meter Abstand zum Verkehrszeichen 201
  • Im Umkreis von 10 Meter darf nur so geparkt werden, dass das Zeichen nicht verdeckt wird
  • Im Umkreis von 10 Meter darf nur so gehalten werden, dass das Zeichen nicht verdeckt wird

Außerhalb geschlossener Ortschaften gilt ein Mindestabstand von 50 Metern. Sie dürfen an einem Andreaskreuz innerhalb dieses Abstandes Ihr Fahrzeug nicht abstellen. Tun Sie es dennoch, müssen Sie mit Verwarngeldern zwischen 10 und 30 Euro rechnen. Halten Sie innerorts die Abstände nicht ein, drohen Verwarngelder zwischen 10 und 40 Euro.

Weitere Sanktionen drohen, wenn Sie das Halte- und Wartegebot am Andreaskreuz missachten bzw. dem Schienenverkehr keinen Vorrang gewähren. Hier werden mindestens 80 Euro fällig und es wird ein Punkt in Flensburg eingetragen. Gefährden Sie dadurch andere, steigt das Bußgeld auf 100 Euro. Bein einem Unfall stehen 120 Euro zu Buche. Der Punkt kommt jedes Mal hinzu.

Im Video: Infos zu Verstößen am Bahnübergang

Welche Verhaltensregeln gelten vor einem Bahnübergang?
Welche Verhaltensregeln gelten vor einem Bahnübergang?

Quellen und weiterführende Links

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Über den Autor

Dörte - Redakteurin
Dörte L.

Dörte studierte an der Uni Potsdam Anglistik und Germanistik. Seit 2016 ist sie Teil des Redaktionsteams von bussgeld-info.de. Ihre redaktionellen Schwerpunkte liegen in Themenbereichen wie ausländische Verkehrsregeln, Vorschriften für Lkw-Fahrer und Bußgelder im Bereich Freizeit und Umwelt.

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