Aquaplaning: Ursachen, Gefahren und richtiges Verhalten bei Nässe

Wer bei schlechten Wetterverhältnissen zu schnell fährt und andere gefährdet, riskiert hohe Bußgelder und Punkte in Flensburg. Unsere Bußgeldtabelle zeigt Ihnen, welche Sanktionen drohen, wenn Sie Ihre Geschwindigkeit nicht den Witterungs- und Straßenbedingungen anpassen:

Bußgeldkatalog für nicht angepasste Geschwindigkeit

VerstoßBußgeldPunkteFahrverbot
Bei schlechten Sicht- oder Wetterverhältnissen mit nicht angepasster Geschwindigkeit gefahren100 €1
...und gefährdeten dadurch Andere120 €1
...und es kam zu einem Unfall145 €1

Aquaplaning im Video erklärt

Erfahren Sie in diesem Video alles, was Sie zum Aquaplaning wissen sollten.
Erfahren Sie in diesem Video alles, was Sie zum Aquaplaning wissen sollten.

Was kann zu Aquaplaning führen? Definition und Gefahren

Was bedeutet Aquaplaning und wann wird es gefährlich?
Was bedeutet Aquaplaning und wann wird es gefährlich?

Aquaplaning wird durch eine Kombination aus Wasseransammlung auf der Straße, ungeeigneten Reifen und hoher Geschwindigkeit verursacht. Die Reifen eines Fahrzeugs sollen Wasser ableiten, um genügend Kontakt zur Fahrbahn zu behalten. Doch wenn das Wasser nicht schnell genug verdrängt werden kann, entsteht ein dünner Wasserfilm, der den Reifen von der Fahrbahn abhebt. Je tiefer die Spurrillen oder Wasseransammlungen auf der Straße, desto größer ist das Risiko.

Aquaplaning – ab welcher Geschwindigkeit wird es gefährlich? Je schneller Sie fahren, desto weniger Zeit bleibt den Reifen, das Wasser zu verdrängen. Die Geschwindigkeit sollte deutlich unter 80 km/h liegen, besonders bei Heckantrieb oder älteren Reifen.

Wo tritt besonders häufig Aquaplaning auf?

Beim Aquaplaning kann ein Unfall schneller passieren als bei gewöhnlichen Straßenbedingungen.
Beim Aquaplaning kann ein Unfall schneller passieren als bei gewöhnlichen Straßenbedingungen.

Besonders gefährdet sind Straßenabschnitte, auf denen sich Wasser leicht ansammelt. Für Aquaplaning auf der Autobahn ist das Risiko besonders hoch, da dort oft mit hohen Geschwindigkeiten gefahren wird und das Wasser bei starkem Regen nicht schnell genug verdrängt werden kann.

Auch Straßen mit ausgeprägten Spurrillen stellen eine Gefahr dar. In diesen Vertiefungen, die sich im Laufe der Zeit durch starken Verkehr bilden, sammelt sich Wasser, wodurch die Wahrscheinlichkeit von Aquaplaning deutlich steigt. Ein weiteres Risiko besteht auf Brücken und in Unterführungen, wo durch unzureichende Wasserableitung oder eine ungünstige Straßenbeschaffenheit oft Pfützen entstehen.

Besonders gefährlich ist es, wenn Sie bei Aquaplaning mit Ihrem Motorrad unterwegs sind.  Da Sie nur zwei Kontaktpunkte mit der Fahrbahn haben, verlieren Sie im Falle von Wasserglätte noch schneller die Kontrolle über Ihr Fahrzeug.

Aquaplaning – Was muss ich tun?

Wenn beim Aquaplaning Ihr Auto auf Wasser aufschwimmt, verlieren Sie die Kontrolle über Lenkung und Bremsen. Folgende Maßnahmen helfen, die Situation sicher zu bewältigen:

  1. Ruhe bewahren – Geraten Sie nicht in Panik und vermeiden Sie hektische Lenkbewegungen.
  2. Fuß vom Gaspedal nehmen – Langsames Ausrollen lassen, bis die Reifen wieder Grip bekommen.
  3. Nicht stark bremsen – Ein plötzliches Abbremsen kann dazu führen, dass das Fahrzeug ins Schleudern gerät. Falls nötig, betätigen Sie nur sanft die Bremse.
  4. Lenkrad gerade halten – Unkontrolliertes Gegenlenken kann gefährlich werden. Sobald die Reifen wieder Kontakt zur Fahrbahn haben, kann die Kontrolle schrittweise zurückgewonnen werden.
  5. Geschwindigkeit anpassen – Um zukünftiges Aquaplaning zu vermeiden, sollten Sie die Geschwindigkeit bei starkem Regen oder auf nasser Fahrbahn reduzieren.

Aquaplaning in der Fahrschule: Zwei Beispielfragen

Aquaplaning: Dieses Schild deutet auf eine Schleudergefahr bei Nässe oder Schmutz hin.
Aquaplaning: Dieses Schild deutet auf eine Schleudergefahr bei Nässe oder Schmutz hin.

Auch in der Fahrschule spielt das Thema Aquaplaning eine wichtige Rolle, um Sie auf mögliche Gefahren im Straßenverkehr vorzubereiten. Dabei wird erklärt, was genau unter Aquaplaning und Wasserglätte zu verstehen ist, welche Folgen auftreten können und wie Sie sich in einer solchen Situation richtig verhalten. Zwei häufig gestellte Fragen aus dem Fahrschulkatalog sind:

1. Was kann auf nasser Fahrbahn zu Aquaplaning führen?
Aquaplaning tritt auf, wenn Wasser die Bodenhaftung der Reifen verhindert. Besonders beeinflusst wird dies durch:

  • Abgefahrene Reifen: Reifen mit wenig Profil können Wasser nicht richtig ableiten.
  • Spurrillen in der Fahrbahn: In Vertiefungen sammelt sich mehr Wasser, was das Risiko erhöht.
  • Hohe Geschwindigkeit: Je schneller Sie fahren, desto weniger Wasser können die Reifen verdrängen.

2. Was kann Aquaplaning zur Folge haben?
Die wichtigsten Folgen sind:

  • Eingeschränkte Lenkfähigkeit: Das Fahrzeug reagiert nicht mehr auf Lenkbewegungen.
  • Verringerte Bremsfähigkeit: Bremsen zeigt kaum Wirkung, da die Reifen den Kontakt zur Straße verloren haben.
  • Erhöhtes Unfallrisiko: Das Fahrzeug kann ins Schleudern geraten oder von der Straße abkommen.

FAQ: Aquaplaning

Was ist Aquaplaning?

Aquaplaning entsteht, wenn eine Wasserschicht die Reifen von der Fahrbahn trennt. Dadurch verliert das Fahrzeug die Traktion, was die Sicherheit stark gefährdet. Mehr dazu können Sie hier nachlesen.

Wozu führt Aquaplaning?

Wenn die Reifen den Kontakt zur Straße verlieren, kann das Fahrzeug nicht mehr gelenkt oder gebremst werden. In solchen Momenten besteht ein hohes Unfallrisiko. Mehr zum Aquaplaning und wo es besonders häufig auftritt, erfahren Sie in diesem Abschnitt.

Wie verhalte ich mich richtig?

Bei Aquaplaning sollten Sie ruhig bleiben, das Lenkrad gerade halten und den Fuß vom Gas nehmen. Plötzliche Lenkbewegungen oder Vollbremsungen sollten Sie vermeiden, da sie das Auto ins Schleudern bringen können. Was Sie in diesem Moment tun sollten, ist hier aufgelistet.

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Über den Autor

Dr. Philipp Hammerich (Rechtsanwalt)
Dr. Philipp Hammerich

Rechtsanwalt Dr. Philipp Hammerich promovierte nach seinem Jura-Studium beim damaligen Richter am BVerfG, Prof. Dr. Hoffmann-Riem, am OLG in Hamburg. Er befasst sich als Autor für bussgeld-info.de für Verbraucher mit allen Fragestellungen rund um das Verkehrsrecht und Bußgeldverfahren.

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