Müssen Hunde im Auto angeschnallt werden? Wie muss ein Hund im Auto gesichert werden? Verkehrsrecht und Straßenverkehrsordnung (StVO) sehen für den Transport von Tieren im Auto an sich keine Bußgelder vor. Jedoch muss die Ladung – unter diesem Begriff laufen die Haustiere in der Bußgeldtabelle – angemessen gesichert sein, sonst drohen verschiedene Sanktionen, welche Sie der Bußgeldtabelle entnehmen können.
Tatbestand | Bußgeld | Punkte | FahrverbotFVerbot |
---|---|---|---|
Tier nicht angemessen gesichert | 30 € | ||
...mit Gefährdung | 60 € | 1 | |
...mit Sachbeschädigung | 75 € | 1 |
Hundetransport im Auto – Vorschriften zur Ladungssicherung
Inhaltsverzeichnis
Wer sein Haustier mit dem Auto in den Urlaub nehmen möchte, sollte sich zeitig mit den Transportmöglichkeiten auseinandersetzen. Schließlich möchten Sie Ihr Haustier nicht durch unangemessene Transportbedingungen quälen. Gleichfalls sollen die Bußgelder aufgrund ungesicherter Ladung vermieden werden.
Schließlich birgt es erhebliche Risiken für die Verkehrssicherheit, wenn Katze oder Hund ungesichert im Auto transportiert werden. Die schlimmste Konsequenz bei ungesicherter Ladung ist ein Unfall! Wollen Sie Hund oder Katze transportieren, sollten Sie vor der Fahrt die entsprechenden Vorbereitungen treffen, über die wir Sie im Folgenden informieren möchten.
Hund im Auto transportieren: Welches Gesetz ist zu beachten?
Wie bereits eingangs erwähnt, gibt es keine expliziten Regelungen in der StVO zum Transport von Hund & Co. Vielmehr werden Haustiere in diesem Zusammenhang als Ladung angesehen. Die Vorschriften zur korrekten Ladungssicherung finden sich in § 22 der StVO. Für Haustierbesitzer, die ihre Vierbeiner mit dem Auto transportieren wollen, ist vor allem Absatz 1 maßgeblich. Dort heißt es:
Die Ladung ist so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen kann.
Katzen und Hunde sind beim Transport also ausreichend zu sichern. Wie genau dies erfolgt, bleibt dem Fahrer überlassen. Wichtig ist dabei, dass Hunde im Auto beim Transport weder verletzt werden können noch für die Personen an Bord zur Ablenkung oder Gefahr werden. Vergessen Sie nicht: Sollte es zu einem Unfall kommen und Katze oder Hund sind beim Transport nicht gesichert, können sie schnell zum gefährlichen Wurfgeschoss werden.
Video: Vorschriften zum Tiertransport im Auto
Urlaub mit Auto und Hund
Gerade wenn Sie eine längere Reise planen, sollten Sie sorgfältig abwägen, ob Ihr Hund oder Ihre Katze Sie überhaupt begleiten sollte, oder ob Sie das Tier lieber für einige Tage an vertrauenswürdige Bekannte übergeben. Ein Urlaub mit Tieren kann schließlich gerade für ein sensibles Tier stressig werden. In diesem Fall vermeiden Sie einen Katzen- oder Hundetransport im Auto.
Sie möchten trotzdem Ihre Tiere transportieren und mit ihnen reisen? Dann sollten Sie sich im Fachhandel nach dem richtigen Zubehör umsehen. Dort finden Sie z. B.
- Transportboxen oder -körbe
- Autositze für Hunde
- Trenngitter
- Sicherungsgurte
Es ist empfehlenswert, rechtzeitig im Fachhandel nach einem passendem Zubehör für den Tiertransport Ausschau zu halten. Es muss an die Größe des Tieres und an sein Naturell angepasst werden. Ein aufgeweckter Hund beispielsweise leidet möglicherweise in einer Hundebox; die Montage eines Trenngitters, der die hinteren Autositze von der Fahrerkabine trennt, bietet ihm dagegen genug Freiraum, um auch eine längere Reise entspannt zu überstehen.
Wenn eine längere Fahrt geplant ist, zu der Sie Ihren Hund im Auto mitnehmen, sollten Sie ausreichend Zeit zum Testen von Transportboxen und ähnlichem einplanen, um sicher zu gehen, dass das Tier die Transportmethode auch annimmt und gut verträgt. Manchmal ist auch eine Montage nötig, bevor das Transporthilfsmittel genutzt werden kann. Diese Montage sollte nicht auf den letzten Drücker geschehen – am Reisetag müssen Sie schließlich an genug andere Dinge denken und Stress überträgt sich meistens auch auf das Haustier.
Hunde im Kofferraum transportieren?
Wenn der Kofferraum des Autos groß genug ist, spricht in der Regel nichts dagegen, einen Hund hinten im Auto zu transportieren. Dies zieht keinen Bußgeldbescheid nach sich, denn gemäß StVO und Verkehrsrecht ist diese Transportmethode zulässig. Der Hund hat dort etwas mehr Platz als im Beifahrerraum.
Zwei Dinge sollten Sie allerdings bei dieser Art der Hundebeförderung im Auto bedenken. Zum einen ist es angebracht, eine Schondecke im Kofferraum auszulegen, um das Auto vor Verschmutzungen und Kratzspuren zu schützen. Zum anderen sollten Sie in Betracht ziehen, den Kofferraum durch ein Trenngitter vom vorderen Teil des Autos abzutrennen.
Gerade wenn Ihr Hund es gewöhnt ist, auf dem Beifahrersitz zu fahren, könnte er auf die Idee kommen, während der Fahrt nach vorne zu klettern. Das birgt Risiken, denn zum einen lenkt dieses Manöver den Fahrer ab, zum anderen könnte der Hund sich beim Klettern verletzen. Um die Hundesicherheit im Auto zu maximieren, ist ein Trenngitter deswegen sinnvoll. Dieses kann auch so montiert werden, dass der Hund auf den Rücksitzen des Autos transportiert werden kann.
Dank Transportbox den Hund sicher im Auto mitnehmen
Um Hunde im Auto gut zu sichern, bietet sich eine entsprechende Transportbox an. Diese gibt es in verschiedenen Größen, so dass für (fast) jeden Hund ein passendes Modell zu haben ist. Außerdem können Sie zwischen verschiedenen Materialien wählen. Es gibt sowohl Transportboxen aus Stoff, Metall oder Kunststoff.
Die Transportbox für den Transport von Ihrem Hund im Auto sollte groß genug sein, dass er darin bequem sitzen und liegen kann. Achten Sie beim Gebrauch darauf, dass Ihr Vierbeiner ausreichend Luft bekommt. Die Box darf also nicht zugestellt werden.
Kleinere Transportboxen finden meist im Fußraum hinter den Vordersitzen Platz. Hier können sie nicht verrutschen oder bei einem Unfall nach vorne oder zur Seite schießen. Vorallem für kleine Hunde bietet sich ein Transportkorb im Auto an. Vom Abstellen der Box auf dem Rücksitz wird häufig abgeraten, da hier in vielen Fällen keine ausreichende Sicherung durch Gurte möglich ist.
Große Transportboxen passen in der Regel nur in den Kofferraum. Auch hier ist auf die korrekte Sicherung zu achten. Es empfiehlt sich, die Box mit Seilen bzw. Gurten festzumachen, damit diese nicht im Kofferraum verrutschen kann. Für noch mehr Sicherheit sorgt ein Trenngitter, welches zwischen Kofferraum und Rücksitz angebracht wird.
Anschnallpflicht für Hunde?
Für Menschen gilt eine Anschnallpflicht. Doch müssen auch Hunde im Auto angeschnallt werden? Ein Hund darf nicht ohne weitere Sicherung auf dem Beifahrersitz transportiert werden. Schließlich ist das gemäß StVO keine ausreichende Sicherung der Ladung. Der Hund kann jederzeit durch den Fahrraum geschleudert werden; zudem kann er sich aufgrund von Nervosität und Unruhe auch selbstständig bewegen und demzufolge zum Sicherheitsrisiko werden.
Da der Sicherheitsgurt für den Menschen dem Hund nicht so recht passen will, gibt es im Handel auch Sicherheitsgurte für Hunde zu kaufen. So kann auch der Hund angeschnallt werden und befindet sich sicher im Auto. Achtung: Wenn Sie Ihren Hund im Auto sichern, überprüfen Sie stets den Sitz des Sicherheitsgurtes. Strangulationen sind sehr schmerzhaft!
Gerade um kleinere Hunde im Auto zu sichern, bietet sich häufig ein spezieller Autogurt für die Vierbeiner an. Diese können entweder am Gurtschloss, den Isofix-Verbindungen oder dem Fahrzeuggurt befestigt werden. Wichtig hierbei: Der Hund darf im Auto nicht am Halsband angegurtet werden. Die Vorrichtungen bestehen aus einem Geschirr, welches der Vierbeiner tragen muss. Außerdem muss der Hund auf dem Rücksitz Platz nehmen.
Katzen im Auto transportieren
Katzen im Auto sind in der Regel durch eine Transportbox optimal gesichert. Anders als bei dem Transport von Hunden im Auto, ist bei Katzen die Körpergröße weniger problematisch. Die Box kann entweder auf dem Beifahrersitz oder im Kofferraum abgestellt werden. Der sicherste Platz ist jedoch im Fußraum hinter dem Vordersitz.
Gemäß der StVO und den dort festgelegten Vorschriften bezüglich der Ladungssicherung sollte die Box mit der Katze im Auto aber fixiert werden, so dass sie auch bei einer plötzlichen Bremsung nicht im Innenraum umher geschleudert wird.
Weitere Tipps für die Sicherheit beim Tiertransport
Wenn Sie das passende Zubehör für den Tiertransport erworben haben, kann Ihr Haustier im Auto gut untergebracht werden. Wir haben im Folgenden noch weitere Tipps für einen besseren Transport des Haustiers zusammengestellt. Wenn Sie diese Punkte beachten, verläuft die Fahrt angenehmer.
- Regelmäßige Pausen sind nicht nur für Fahrer, sondern auch für das Tier wichtig.
- Gerade bei einem Hundetransport ist ein wenig Bewegung für das Tier zwischendurch notwendig. Es wird sonst unruhig.
- Sie wissen sicher, welche Leckerlis Ihr Haustier am liebsten mag. Bei einer längeren Fahrt können Sie Ihr Tier damit zwischendurch einmal belohnen oder besänftigen.
- In Absprache mit Ihrem Tierarzt können Sie Ihren Tieren Beruhigungsmittel verabreichern, so dass diese die Fahrt besser überstehen.
- Die Lieblingsdecke oder das Lieblingsspielzeug Ihres Haustieres muss natürlich mit. Es schafft Vertrautheit und das Tier ängstigt sich weniger.
- Achten Sie auf die Signale Ihrer Tiere! Ist beispielsweise der Sicherheitsgurt für Hunde zu eng eingestellt, kann dies das Tier strangulieren und ihm Schmerzen zufügen. Da sich das Tier nur durch Winseln und ähnliche Laute artikulieren kann, müssen Sie hier aufmerksam sein.
- Die Hundesicherung im Auto muss an die aktuellen Bedürfnisse des Tieres angepasst werden. Eine Transportbox eignet sich möglicherweise besser für die Zeiten, in denen das Tier schläft. Sonst möchte es vielleicht lieber auf dem Beifahrersitz sein.
Hunde im Auto transportieren – Vorsicht bei der Einreise ins Ausland!
Einige Länder haben strikte Einreisebestimmungen für Haustiere. In Dänemark beispielsweise dürfen Hunde mancher Rasse nicht einreisen. Innerhalb der EU ist beim Grenzübertritt der Nachweis eines EU-Heimtierausweises notwendig. Aus diesem muss hervorgehen, dass das Tier gegen Tollwut geimpft ist. Tiere, die noch keine drei Monate alt sind, dürfen nur mit einem Sondereintrag einreisen! Für Haustierbesitzer ist eine individuelle Recherche unumgänglich, so dass an der Grenze keine unliebsamen Überraschungen auf die Reisegruppe warten.
FAQ: Tiere im Auto
Nein, Tiere müssen während der Fahrt gesichert werden. Anderenfalls droht ein Bußgeld. Wie hoch das ausfallen kann, erfahren Sie in dieser Tabelle.
Nein, sie müssen jedoch gesichert werden, z. B. durch Tiersicherungsgurte, Transportboxen, spezielle Autositze oder Trenngitter.
Es gibt keine Vorschrift wie Tiere zu sichern sind. Wichtig ist nur, dass die Tiere beim Transport sich nicht verletzen können und sie auch für andere Personen im Kfz kein Risiko (z. B. bei einer Vollbremsung) darstellen.
Ich habe seit April einen Dacia Dokker und überlege ihn zum Minicamper auszubauen. Allerdings müsste ich dafür die Rückbank ausbauen, was bedeutet, dass mein Hund (57,5 cm hoher Australian Shepherd) hinten keinen optimalen Platz mehr während der Fahrt hätte. Dürfte er mit einem dieser speziellem Sitze und deren Sicherheitsgurte angeschnallt auf dem Beifahrersitz mitfahren oder gibt es da eine Maximalgröße für Hunde?
Hallo,
ich habe vor, unseren ca. 45 kg schweren Schweizer Sennenhund im Wohnmobil per Gurt mit entsprechenden Geschirr zu sichern. ABER es sind keine Gurtschlösser mehr frei. Ich müsste also die Leine vom Geschirr an irgendeinem stabililen Punk befestigen. Darf ich das so? Dürfte ich die Leine auch an der Befestigung eines bereitsbelegten Gurtschlosses anbringen?