Der Einsatz von Lichtschranken ist in der Verkehrsüberwachung seit langem sehr beliebt. Die Messgeräte sind heute im Vergleich zu Radaranlagen, Lasermessanlagen oder gar Piezokristallen, besonders günstig. Die Messungen gelten als genau und sind prinzipiell gut nachvollziehbar, sodass Sachverständige die Ergebnisse im Streitfall überprüfen können.
In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit einem Lichtschrankenmessgerät der Firma ESO GmbH aus Baden-Württemberg. Der „ESO-Blitzer“ mit dem Namen ESO ES 1.0 wurde um die Jahrtausendwende in Verkehr gebracht und seitdem vielfach eingesetzt. Es ist also nicht mehr auf dem aktuellsten technischen Stand, jedoch noch immer häufig anzutreffen.
Lesen Sie im Folgenden, wie die Geschwindigkeitsmessung mit Lichtschranken erfolgt und welche Besonderheiten das ESO ES 1.0 mit sich bringt. Im Anschluss besprechen wir Fehlerquellen, die bei diesem Messgerät von ESO zu erwarten sind.
Inhaltsverzeichnis
Wie Lichtschranken funktionieren
Lichtschrankenanlagen errechnen die Geschwindigkeit von Fahrzeugen nach dem Weg-Zeit-Prinzip: Die eingebaute Recheneinheit dieser Geräte ermittelt anhand mehrerer Fixpunkte, in welcher Zeit ein Kfz einen bestimmten Weg zurücklegt.
Dafür werden mindestens drei für das menschliche Auge nicht sichtbare „Schranken aus Licht“ über die Fahrbahn gelegt. Lichtanlagen der älteren Generation bestehen dementsprechend aus mindestens sechs Teilen: drei Aussender auf der einen Fahrbahnseite und drei Empfänger auf der anderen Seite der Fahrbahn. Auch heute kann es sinvoll sein, eine solche mehrteilige Anlage dauerhaft zu installieren, insbesondere, wenn mehr als drei Fahrspuren überwacht werden sollen.
Wenn ein Fahrzeug die erste Schranke durchfährt und das Signal unterbricht, startet die Messung. Nacheinander durchbricht das Kfz alle drei Lichtschranken, wodurch die notwendigen Daten für die oben beschriebene Weg-Zeit-Messung geliefert werden. Eine weitere Einheit ist der Blitzer, der im Falle einer Geschwindigkeitsüberschreitung ein Beweisfoto anfertigt.
Besonderheiten des ESO ES 1.0
Das ESO ES 1.0 ist ein Einseitensensor mit insgesamt vier Sensoren an einem Gerät. Für die Erfassung der Daten ist kein zweites Gerät auf der anderen Straßenseite notwendig. Es legt die Lichtschranken einseitig über die Fahrbahn und erfasst vorbeifahrende Kfz auf bis zu drei Fahrbahnen.
Der vierte Sensor misst den Abstand des zu messenden Fahrzeugs zum Gerät. Dadurch sollen Fehlzuordnungen vermieden werden. ESO ES 1.0 kommt mit dem Sesorenkopf, einem Stativ, einer Recheneinheit (Computer) und einem Touchdisplay daher. Ein Blitzer ist standardmäßig nicht Teil der Ausstattung und kann einzeln bei ESO dazu bestellt werden.
Fehlerquellen des ESO ES 1.0
Das ESO ES 1.0 kann als stationäre Geschwindigkeitsmessanlage langfristig aufgebaut werden. Es ist jedoch so klein und handlich, dass es auch mobil eingesetzt werden kann. Allerdings muss es dann sehr gewissenhaft aufgebaut und justiert werden, um korrekte Messergebnisse zu liefern. Beispielsweise muss der Untergrund eben sein, denn die Ausrichtung der Sensoren ist empfindlich genau einzustellen. Die geringste Verschiebung kann zu fehlerhaften Messungen führen.
Die Messbeamten sollten entsprechend ausgebildet sein. Dazu ist es natürlich wichtig, dass ein Eichschein für das ESO ES 1.0 vorliegt.
Einspruch am besten mit Anwalt
Wenn Sie einen Bußgeldbescheid erhalten haben, in welchem Ihnen eine Geschwindigkeitsüberschreitung vorgeworfen wird, die Sie nicht begangen haben, dann sollten Sie dies nicht einfach hinnehmen. Innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt des Schreibens können Sie Einspruch gegen den Bußgeldbescheid einlegen.
Doch es ist unter Umständen ratsam, diesen Schritt zuvor mit einem Fachanwalt für Verkehrsrecht abzusprechen. Ein solcher kann das Messprotokoll untersuchen und bei Bedarf einen Sachverständigen hinzuziehen, der die Messung mit dem ESO ES 1.0 nachstellt und das Ergebnis überprüft.
FAQ: ESO ES 1.0
Es handelt sich hierbei um ein Lichtschrankenmessgerät, das bei der Geschwindigkeitsmessung eingesetzt wird.
Informationen zur Funktionsweise von Lichtschrankenanlagen erhalten Sie hier.
Fehler bei der Geschwindigkeitsmessung lassen sich z. B. auf falsche Handhabung durch die Beamten oder einen unebenen Untergrund zurückführen.