Eine Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit kann je nach Umstand mit einem Bußgeld, Punkten in Flensburg oder gar einem Fahrverbot geahndet werden. Neben den herkömmlichen Blitzern und Radarfallen, die den meisten als grau-grüne Ungetüme am Straßenrand vertraut sind, gibt es mittlerweile auch viele andere Messgeräte und Systeme, mit denen eine Geschwindigkeitsüberschreitung erfasst werden kann.
Im nachfolgenden Ratgeber möchten wir Ihnen den ESO ES 3.0 vorstellen, der auch als Einseitensensor ES 3.0 bezeichnet wird und von der Firma „eso“ hergestellt wird. Erfahren Sie, wie dieses Gerät funktioniert und welche typischen Messfehler auftauchen können. Derlei Informationen können Ihnen dienlich sein, wenn sie unberechtigterweise einen Bußgeldbescheid bekommen haben.
Inhaltsverzeichnis
Wie funktioniert der Einseitensensor ES 3.0?
ESO ES 3.0 ist kein Blitzer im klassischen Sinne. Das Messgerät zählt zu den sogenannten Lichtschrankensystemen und wird vor allem im Bereich der mobilen Geschwindigkeitsmessung eingesetzt. Es zeichnet sich zudem dadurch aus, dass es rechnergesteuert ist und die gefahrene Geschwindigkeit des zu überwachenden Fahrzeugs anhand einer Weg-Zeit-Messung ermittelt.
Hauptbestandteil des Systems ist ein Sensorkopf mit fünf optischen Helligkeitssensoren. Entscheidend für die Bestimmung der Geschwindigkeit ist dabei, dass eine Messbasis festgelegt wurde. Durchfährt das Fahrzeug diese, werden in jedem der fünf Sensoren Helligkeitsprofile des Wagens nicht nur erfasst, sondern auch digitalisiert und abgespeichert.
Die Geschwindigkeit ermittelt sich beim ESO-Blitzer aus den Profilen von drei der Sensoren. Die beiden übrigen messen den seitlichen Abstand des Fahrzeugs zur Anlage. Dabei sollten Sie wissen, dass die Messungen zwischen den Sensoren miteinander verglichen werden und erst ab einer Übereinstimmung von 75 Prozent und mehr an den zweiten Teil des Systems (einer Fotoanlage) per Datenfunk übermittelt werden. Ist diese Bedingung erfüllt, wird erst dann ein Foto gemacht, um den Fahrer zu identifizieren und gegebenenfalls ein Bußgeldverfahren einzuleiten.
Wichtig! Das Foto wird bei der Anlage ESO ES 3.0 nicht direkt während der Messung, also wenn das Fahrzeug die Lichtschranken durchfährt, erfasst, sondern erst durch den zweiten Teil des Messgeräts. Die Fotoeinheit befindet sich in der Regel erst circa drei Meter hinter dem Sensorkopf. Dadurch ist die Messlinie nicht mit der Fotolinie identisch.
Das Gefälle beziehungsweise die Steigung einer Fahrbahn können mit dem Einseitensensor ES 3.0 mit erfasst werden. Damit kann das Messgerät der Firma eso auch in Kurven eingesetzt werden. Daneben wird es häufig auch zur Geschwindigkeitskontrolle in Tunneln, in verkehrsberuhigten Zonen oder in Baustellen aufgestellt.
Einseitensensor ES 3.0: Welche Messfehler bzw. Fehlerquellen sind bekannt?
Wie viele andere Blitzer und Radarfallen ist auch der Einseitensensor ES 3.0 nicht ohne Fehler. Grundsätzlich sollte das Personal, welches solche Geräte bedient, ausreichend geschult sein. Außerdem muss immer eine aktuelle Eichung vorliegen. Zudem ist die vom Hersteller mitgegebene Gebrauchsanweisung zu verwenden. Diese sieht für den Einseitensensor ES 3.0 vor, Folgendes zu dokumentieren vor Messbeginn:
- Fotolinie (auch bei wesentlichen Veränderungen)
- Fahrstreifenbreiten
- seitlicher Abstand zwischen Sensorkopf und Fahrbahnrand
Ebenso muss für eine fehlerfreie Messung durch den Einseitensensor ES 3.0 die Fahrbahnneigung mittels einer Wasserwaage festgestellt und ebenso dokumentiert werden.
Ein hohes Fehlerpotential birgt die Tatsache, wenn mehrere Fahrzeuge die Lichschranken gleichzeitig passieren. Die Zuordnung anhand des Abstands ist unter Umständen anzuzweifeln. Inwiefern Schatten oder andere optische Unregelmäßigkeiten die Messungen beeinflussen können, ist gemäß Rechtsprechung noch unklar.
FAQ: ESO ES 3.0
Beim ESO ES 3.0 handelt es sich um ein sogenanntes Lichtschrankensystem. Mit diesem werden Geschwindigkeitsverstöße erfasst.
Die Geschwindigkeit wird mit dem ESO ES 3.0 mobil über fünf Sensoren erfasst. Drei Sensoren messen das Tempo, zwei den seitlichen Abstand vom Fahrzeug zum Messgerät.
Ja, Messfehler sind möglich. Welche das sein können und was die Messung beeinflusst, lesen Sie hier.