Fahrradprüfung: Teil der Verkehrserziehung

Die Fahrradprüfung zeigt, wie fähig Kinder im Umgang mit dem Fahrrad sind.
Die Fahrradprüfung zeigt, wie fähig Kinder im Umgang mit dem Fahrrad sind.

Für Kinder ist es wichtig, bereits frühzeitig mit den Regeln und den Gefahren im Straßenverkehr vertraut gemacht werden. Die Fahrradprüfung ist hierbei eines der bekanntesten Mittel, das Kinder zur vorsichtigen und selbstständigen Teilnahme am Verkehr erzieht.

Es spielen sowohl geistige als motorische Fähigkeiten der Kinder eine große Rolle. Der erfolgreiche Abschluss einer Radfahrprüfung stellt daher den Nachweis dar, dass das Kind in der Lage ist, das Verkehrsmittel Fahrrad sicher zu bedienen. Daher gehört die Fahrradausbildung oft zur Verkehrserziehung an den Grundschulen.

Wann eine Fahrradprüfung in der Regel stattfindet, wie eine solche aussehen kann und welche Übungen hier besonders wichtig sind, zeigt der folgende Ratgeber auf.

Radfahrprüfung in der Grundschule

Verkehrserziehung ist in der Grundschule ein besonders wichtiges Thema, da die Kinder nun in der Lage sind bestimmte Situationen einschätzen zu können und daher auch aktiver am Verkehr teilnehmen. Meist wird diese fächer- und jahrgangsübergreifend vermittelt und findet im Fahrradführerschein an der Grundschule seinen Höhepunkt.

Dabei ist es wichtig, dass Kinder bereits vorher in der Lage sind, ein Fahrrad richtig zu bedienen. Denn die Ausbildung baut auf diesen Fähigkeit auf und festig sie.

In der Regel wird der Radfahrführerschein durch das Absolvieren der Fahrradprüfung erworben. Der Weg dorthin führt über eine Vielzahl an Übungen, die sowohl technischer, praktischer als auch theoretischer Natur sind.

Die Ausbildung zum Fahrradführerschein vermittelt Wissen zu den wichtigsten Verkehrszeichen.
Die Ausbildung zum Fahrradführerschein vermittelt Wissen zu den wichtigsten Verkehrszeichen.

Die Kinder sollen zum Zeitpunkt der Prüfung in der Lage sein, auf dem Fahrrad gleichzeitig die Balance zu halten, in die Pedale zu treten und auf den Verkehr zu achten sowie zu kommunizieren. Im Mittelpunkt steht hier die richtige Straßennutzung mit dem Fahrrad.

In der Regel findet dann eine Fahrradprüfung in der 4. Klasse statt, da Kinder üblicherweise erst in diesem Alter in der Lage sind, richtig auf verschiedene Situationen zu reagieren.

Die Prüfung wird, wie auch die praktischen Übungen, in einem geschützten Raum und nicht im aktiven Straßenverkehr durchgeführt. So sind oftmals der Schulhof, eine Jugendverkehrsschule (JVS) oder Übungsplätze beim ADAC sowie der DEKRA oder von Fahrradclubs Orte, an denen die Kinder die Übungen auf dem Fahrrad durchführen könne. Sie testen dort, inwieweit sie den Umgang mit dem Fahrrad beherrschen.

Neben diesen praktischen Übungen steht, wie bereits erwähnt, auch theoretisches Wissen im Mittelpunkt. Den Kindern werden so die Verkehrsregeln der Straßenverkehrsordnung (StVO) vermittelt, was sie für eine Teilnahme am Straßenverkehr sensibilisiert. Die Fahrradprüfung in der Grundschule stellt dann den Abschluss dieser Ausbildung dar.

Wie kann eine Radfahrprüfung in der 4. Klasse aussehen?

Da die Radfahrausbildung fester Bestandteil des Lehrplans ist, unterscheiden sich die Prüfungen im Wesentlichen nicht. Regionale Unterschied im Aufbau kann es dennoch gegeben, da die Erstellung des Lehrplans Ländersache ist.

Die behandelten Themengebiete in einer Fahrradprüfung sind in der Regel dennoch die gleichen. Der theoretische Teil der Ausbildung findet während des Unterrichts in der Schule statt. So werden hier oft spielerisch durch ein Quiz, Bilder oder Mitmachübungen verschiedene Verkehrsregeln vermittelt. Im Vordergrund stehen die wichtigsten Verkehrsschilder, Vorfahrtsregeln oder auch das richtige Abbiegen.

Die Kinder sollen nicht nur für die Fahrradprüfung üben, sondern auch verstehen lernen, wie wichtig das Beachten der Regeln ist und dass eine Missachtung Folgen haben kann. Neben den Regeln werden zudem die Sichtbarkeit sowie die Wichtigkeit eines Radhelms behandelt. Auch die Grundlagen der Ersten Hilfe gehören zu den Prüfungsvorbereitungen.

Der praktische Teil der Ausbildung beinhaltet dann Aufgaben, die zur Beherrschung des Rades gehören und das theoretische Wissen mit dem Verkehrsgeschehen verbinden sollen. Diese Übungen finden in der Regel unter Aufsicht eines Polizeibeamten auf dem Schulhof, in der JVS oder in einem beruhigten Bereich im öffentlichen Straßenverkehr statt.

Ein Fahrradprüfungsbogen gehört zum theoretischen Teil der Ausbildung.
Ein Fahrradprüfungsbogen gehört zum theoretischen Teil der Ausbildung.

Diese praktischen Aufgaben sind wichtig, um für die Radfahrprüfung üben und das Gelernte anwenden zu können. Eine praktische Vorbereitung und sowie auch der Hauptteil einer Übung zur Fahrradprüfung in der 4. Klasse befasst sich daher unter anderem mit der Förderung des Geschicks, der Konzentration sowie der Fähigkeit, mehrere Aufgaben gleichzeitig auszuführen.

Auch wird oft ein Parcours genutzt, um verkehrsbezogene Situationen zu üben. Zu diesen gehören beispielsweise Aufgaben wie die Vorfahrt zu beachten, Ampeln und Verkehrszeichen richtig zu deuten oder auf andere Teilnehmer zu reagieren.

Übungen im Straßenverkehr finden meist kurz vor der eigentlichen Fahrradprüfung statt und bilden oft den Abschluss der praktischen Ausbildung. Auch hier begleiten geschulte Betreuer die Kinder und überwachen die Teilnahme am Straßenverkehr.

Es wird besonders darauf geachtet, dass die Kinder sich aufmerksam verhalten, vorausschauend handeln, jedoch keine übermäßige Furcht haben. So stehen das richtige Anzeigen von Spurenwechseln oder die Nutzung von Radwegen oder Fahrradspuren im Vordergrund.

Fahrradprüfung: So könnten Fragen aussehen

Die Fahrradprüfung besteht, wie bereits erwähnt, aus theoretischen und praktischen Aufgaben. Die Theorie wird dabei in der Schule geprüft, die Praxis üblicherweise an einer JVS. Ein Fahrradprüfungsbogen besteht in der Regel aus zwanzig Fragen, die jeweils drei Antwortmöglichkeiten haben. Es können eine, zwei oder alle drei Antworten richtig sein, wobei jeder Antwort eine Punktzahl zugeordnet ist.

Es werden dann die vermittelten Verkehrsregeln sowie das Wissen zu den Verkehrsschildern abgefragt. So kann beispielsweise gefragt werden, wann am Rad Sattel und Lenker richtig eingestellt sind oder ob eine Klingel vorgeschrieben ist. Auch Situationsfragen wie [„Die Ampel zeigt nur ein gelbes Blinklicht. Was bedeutet das?“], sind im Fragebogen zur Fahrradprüfung enthalten.

Ist der theoretische Teil bestanden, darf an der praktischen Prüfung teilgenommen werden. Dies ist dann üblicherweise in zwei Abschnitte unterteilt: Der Einzelprüfung sowie der Prüfung im Klassenverband.
Die Radfahrprüfung kann dazu beitragen, das Unfallrisiko zu minimieren.
Die Radfahrprüfung kann dazu beitragen, das Unfallrisiko zu minimieren.

Es werden Handlungsabläufe und komplexe Situationen geprüft, bei denen die Kinder zeigen müssen, dass sie diese beherrschen und ausführen können.

In der Regel dauert diese Prüfung mindesten 10 bis 15 Minuten. In dieser Zeit beobachtet ein Polizeibeamter die Kinder und deren Fahrweise. Verkehrsverstöße werden notiert und mit Fehlerpunkten bewertet.

Die Fehlerpunkte müssen unter zehn liegen, damit die Fahrradprüfung als bestanden gilt. Schüler können bei Nichtbestehen diese individuell an einem anderen Termin erneut ablegen.

Teilnahme am Straßenverkehr nach der Fahrradprüfung

Haben Kinder die Fahrradprüfung erfolgreich bestanden, sollten Eltern sie nicht sofort allein lange Strecken fahren lassen. Geht es darum, den Schulweg mit dem Fahrrad zu meistern, kann mehrmaliges Üben der Strecke ebenfalls dazu beitragen, dass das Risiko für einen Fahrradunfall minimiert wird.

Hier sollten Eltern darauf achten, dass es sich um eine sichere Strecke handelt, die möglichst wenige bis gar keine Hindernisse aufweist, die eventuell das Kind überfordern könnten. Konkrete Routen geben sowohl dem Kind als auch den Eltern mehr Sicherheit.

FAQ: Fahrradprüfung

Wann findet die Fahrradprüfung statt?

Im Zuge der schulischen Verkehrserziehung findet die Fahrradprüfung in der Regel in der vierten Klasse statt.

Welche Inhalte werden für die Fahrradprüfung vermittelt?

Informationen dazu haben wir hier zusammengestellt.

Dürfen Kinder, die bei der Prüfung durchfallen, mit dem Fahrrad am Straßenverkehr teilnehmen?

Ja, denn beim Fahrradführerschein handelt es sich nicht um eine richtige Fahrerlaubnis. Allerdings besteht in der Regel immer die Möglichkeit, die Prüfung nachzuholen.

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Über den Autor

Dörte - Redakteurin
Dörte L.

Dörte studierte an der Uni Potsdam Anglistik und Germanistik. Seit 2016 ist sie Teil des Redaktionsteams von bussgeld-info.de. Ihre redaktionellen Schwerpunkte liegen in Themenbereichen wie ausländische Verkehrsregeln, Vorschriften für Lkw-Fahrer und Bußgelder im Bereich Freizeit und Umwelt.

Bildnachweise

1 Kommentare zu “Fahrradprüfung: Teil der Verkehrserziehung

  1. Maile

    Moin😊wir wollen für meine tochter fahrrad prüfüng machen.wo können wir termin machen.Lg

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