Glatte Straßen, Schneeverwehungen, eingeschränkte Sicht durch Schneetreiben und zugefrorene Scheiben sind nur einige der Unannehmlichkeiten, die der Winter mit sich bringt. Doch eben jene Witterungsverhältnisse erfordern von Autofahrern eine erhöhte Aufmerksamkeit und das Wissen, wie sie mit ihrem Fahrzeug unter diesen Bedingungen richtig umgehen. Um bestehendes Wissen und Fähigkeiten zu stärken, ist ein Fahrsicherheitstraining für den Winter eine empfehlenswerte Möglichkeit.
Zu wissen, wie ein Fahrzeug auf glatter Fahrbahn richtig abgefangen werden kann oder welche Verhaltensweisen bei bestimmten Wetterverhältnissen angemessen sind, kann durchaus dazu beitragen, das Unfallrisiko im Winter zu minimieren. Was ein Fahrsicherheitstraining im Schnee sinnvoll macht, welche Voraussetzungen für die Teilnahme erfüllt sein müssen und was ein Schneetraining mit dem Auto beinhaltet, erfahren Sie im folgenden Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Was macht eine Fahrsicherheitstraining im Winter sinnvoll?
Grundsätzlich haben alle Fahrtrainings zum Ziel, Autofahrer auf bestimmte Situationen im Straßenverkehr vorzubereiten, sie für die Gefahr zu sensibilisieren und ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, auf diese richtig zu reagieren. Daher sind solche speziellen Schulungen darauf ausgerichtet, Fahrer das Wissen zu vermitteln, was in den Situationen unabdingbar ist.
In Deutschland darf ein Fahrsicherheitstraining, ob im Winter oder speziell ausgelegt für Fahranfänger, für LKW-Fahrer oder für Frauen, nur von zertifizierten Einrichtungen durchgeführt werden. Die Pflicht zur Zertifizierung gilt sowohl für den Veranstalter, das jeweilige Fahrsicherheitszentrum sowie für die Trainer bzw. Kursleiter. Der Deutsche Verkehrsrat (DVR) will so sicherstellen, dass ein Mindeststandard bei den Inhalten und der Durchführung besteht.
Beteiligt am DVR sind neben den durch die Verkehrsministern ausgewählten Vertreter, Verkehrswachten und Versicherungen unter anderem auch verschiedene Automobilclubs und Autohersteller. Erstere sind in der Regel auch die Veranstalter der Kurse. So kann ein Fahrsicherheitstraining für den Winter beispielsweise beim ADAC oder ACE in deren Fahrsicherheitszentren absolviert werden. Einige Rennstrecken bieten dies ebenfalls an, wohingegen Autohersteller die Teilnehmer auch schon mal an den Polarkreis oder in die Alpen mitnehmen.
Je nach Wetterbedingungen können in den Kursen simulierte Straßenverhältnisse vorliegen oder die Teilnahme ist unter realen Verhältnissen möglich. Im Winter ein Fahrsicherheitstraining unter „echten“ Bedingungen anzubieten, ist dann selbstverständlich immer vom jeweiligen Wetter abhängig. In der Regel erfolgt bei diesen Schulungen die Terminvereinbarung individuell und nach Wetterlage.
Voraussetzungen für die Teilnahme
Mit einem entsprechenden Führerschein kann jeder an einem Fahrtraining für den Winter teilnehmen. Die Angebotsspanne erstreckt sich in der Regel von Kursen für PKW, LKW, Busse und Gespanne. Seltener, aber dennoch eine Option, sind Schulungen für Motorradfahrer. Diese lassen ihre Maschinen in der Regel im Winter stehen, doch winterliche Straßenverhältnisse können zu verschiedenen Jahreszeiten (wie Herbst oder Frühling) überraschend auftreten. Dann zu wissen, wie es sich zu verhalten gilt, ist für alle Kraftfahrer von Bedeutung.
Die Übungen unter winterlichen Bedingungen sollen das Bewusstsein für diese Verhältnisse erhöhen und die Fähigkeiten der Fahrer festigen. Daher ist ein Fahrsicherheitstraining für den Winter nicht nur für erfahrene Verkehrsteilnehmer empfehlenswert, sondern auch für Fahranfänger, die sich mitunter besonders unsicher fühlen.
Wie sieht der Ablauf von einem Fahrsicherheitstraining für den Winter aus?
Trainings, die in den zertifizierten Fahrsicherheitszentren angeboten werden, sind in der Regel ähnlich aufgebaut und vermitteln meist auch die gleichen Inhalte. Kurse, die Autoherstellern oder Eventveranstaltern beispielsweise im nördlichen Finnland oder in den österreichischen Alpen anbieten, können sich im Ablauf unterscheiden.
In den Trainingszentren können durch Fahroberflächen, Beläge und Bewässerung winterliche Straßenverhältnisse simuliert werden, sodass hier Anbieter von ein Fahrtsicherheitstraining für den Winter relativ unabhängig vom Wetter durchführen. Geben es die Wetterbedingungen allerdings her, wird auch hier bei Schnee und Eis gefahren. Darüber hinaus gibt es bei einigen Veranstaltern auch die Option, Teile der Übungen in der Dämmerung oder Dunkelheit stattfinden zu lassen, da die Lichtverhältnisse im Winter ebenfalls eine Rolle für ein sicheres Fahren spielen.
Ein Fahrtraining für den Winter ist, wie alle anderen Kurse dieser Art, in Theorie und Praxis unterteilt. Im theoretischen Teil stehen Themen wie die Fahrzeugtechnik, die Fahrphysik sowie die Erwartungen und Wünsche der Teilnehmer im Vordergrund. Auch das Einstellen der richtigen Sitzposition und der Spiegel ist ein wichtiger Punkt der Schulung.
Die praktischen Übungen bei einem Fahrsicherheitstraining für den Winter
Bevor Teilnehmer mit den umgangssprachlich auch als Schleudertraining bezeichneten Übungen beginnen, werden sie in der Regel mit einem Funkgerät ausgestattet. Auf diese Art kann der Kursleiter die Teilnehmer durch die Übungen begleiten und wichtige Hinweise geben.
Im Anschluss an den praktischen Teil erfolgt die Auswertung der Übungen mit den Teilnehmern. Diese haben dann in der Regel auch die Gelegenheit zu einem Erfahrungsaustausch untereinander. Das Fahrsicherheitstraining für den Winter kann so auch dazu führen, dass Autofahrer sich austauschen und ihre Reaktionen in bestimmten Situationen überdenken oder verändern.
Mit welchen Kosten ist zu rechnen?
In Deutschland besteht für private Autofahrer keine Pflicht, ein Fahrtraining zu absolvieren, daher ist die Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining für den Winter freiwillig. Das bedeutet jedoch auch, dass Teilnehmer die Kosten in der Regel selbst tragen müssen. Ist das Training jedoch Teil einer Berufsausbildung oder gehört es zur Arbeitgeberfürsorge, übernehmen die Unternehmen die Kursgebühren.
Mitglieder der Autoclubs oder Kunden von bestimmten Versicherungen können bei einer Teilnahme mitunter jedoch Rabatte erhalten, die den Preis mindern. Ein Angebots- und Preisvergleich ist in jedem Fall empfehlenswert. Darüber hinaus sind auch Gutscheine für solche Fahrtrainings sehr beliebt und bieten oftmals ebenfalls Vergünstigungen.
FAQ: Fahrsicherheitstraining im Winter
Ja, es gibt auch Angebote, die ein Fahrtraining unter winterlichen Bedingungen anbieten oder Event-Fahrtrainings im Schnee verkaufen.
Nein, in Deutschland ist die Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining freiwillig. Ist die Pflicht, wie bei Berufskraftfahrern, bestehen keine Vorgaben unter welchen Witterungsbedingungen dies erfolgen muss.
Besonders für Fahranfänger können winterliche Straßenverhältnisse eine Herausforderung darstellen. Um die Fähigkeiten zu festigen und die richtigen Reaktionen zu vermitteln, kann ein Training hier hilfreich sein. Sinnvoll ist die Teilnahme allerdings für jeden Kraftfahrer.