Fahrverbot in Tschechien: Eine Konsequenz bei Verkehrsverstößen

Urlauber können ein Fahrverbot in Tschechien erhalten.
Urlauber können ein Fahrverbot in Tschechien erhalten.

Ein Fahrverbot im Ausland kann Urlauber durchaus vor Probleme stellen – besonders dann, wenn niemand anderes das Fahren übernehmen kann oder darf. Um Bußgelder und Fahrverbote zu umgehen, sollten Verkehrsteilnehmer die jeweils gültigen Verkehrsregeln kennen und befolgen. Doch ist ein Fahrverbot in Tschechien überhaupt ein Thema für Urlauber?

Bei welchen Verkehrsverstößen Fahrer in Tschechien mit einem Fahrverbot rechnen müssen, wie lange dieses dauern kann und ob ein solches dann auch in Deutschland zu beachten ist, betrachtet der nachfolgende Rategeber näher.

FAQ: Fahrverbot in Tschechien

Ist in Tschechien ein Fahrverbot für ausländische Fahrer möglich?

Ja. Auch Urlauber können in Tschechien ein Fahrverbot erhalten. Bei welchen Verstößen das in der Regel der Fall ist, erfahren Sie hier.

Für wie lange muss das Fahrzeug in Tschechien dann stehen bleiben?

Die Dauer des Fahrverbots ist vom Verstoß abhängig. In Tschechien ist eine Dauer von bis zu drei Jahren möglich.

Ist ein tschechisches Fahrverbot in Deutschland zu beachten?

Nein. Ein in Tschechien verhängtes Fahrverbot ist in Deutschland nicht gültig und kann dort, anders als beim Bußgeldbescheid aus dem Ausland, auch nicht vollstreckt werden.

Tschechien: Ein Fahrverbot als Sanktion?

Ein Fahrverbot kann in Tschechien aus verschiedenen Gründen drohen.
Ein Fahrverbot kann in Tschechien aus verschiedenen Gründen drohen.

Die tschechische Straßenverkehrsordnung sieht für Verstöße gegen die Verkehrsregeln neben Bußgeldern auch weitere Sanktionen vor. So ist es unter bestimmten Umständen durchaus möglich, dass ein Fahrverbot in Tschechien droht. Wichtig ist, dass ausländische Fahrer von diesen Maßnahmen nicht ausgeschlossen sind. Das bedeutet also, leisten sich Urlauber schwerwiegendere Verstöße, muss das Auto unter Umständen stehen bleiben.

Doch wann droht ein Fahrverbot in Tschechien überhaupt? Üblicherweise ist ein solches bei Geschwindigkeits- und Alkoholverstößen zu erwarten. Kommt es beispielsweise zu einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 50 km/h außerorts oder 40 km/h innerorts, wird neben dem Bußgeld üblicherweise auch ein Fahrverbot ausgesprochen. Diese kann dann zwischen 6 und 18 Monaten liegen.

In Tschechien gilt hinterm Steuer ein absolutes Alkoholverbot. Da ist es nachvollziehbar, dass Verstöße gegen dieses ebenfalls ein Fahrverbot nach sich ziehen. Je nach gemessenen Promillewerten dürfen Verkehrsteilnehmer dann zwischen 6 und 18 Monaten nicht mehr fahren.

Weitere Verstöße, die zu einem Fahrverbot in Tschechien führen können, sind unter anderem folgende:

  • Fahren trotz Fahruntüchtigkeit durch Drogen oder Alkohol: Fahrverbot von bis zu 18 Monaten
  • Verweigerung eines Alkoholtest bzw. einer Blutprobe: Fahrverbot von bis zu drei Jahren
  • Vorsätzlicher Verkehrsverstoß bzw. Verkehrsstraftat: Dauer des Fahrverbots wird gerichtlich bestimmt
  • Verstöße, die zu einem Unfall mit Personenschaden oder Toten führten: Fahrverbot von mindestens 18 Monaten

Sind tschechische Fahrverbote in Deutschland gültig?

Ein in Tschechien verhängtes Fahrverbot ist in Deutschland nicht gültig.
Ein in Tschechien verhängtes Fahrverbot ist in Deutschland nicht gültig.

Die Tschechische Republik ist Mitglied in der Europäischen Union und hat den EU-Rahmenbeschluss zur Vollstreckung von Geldsanktionen in nationales Recht umgesetzt. Das bedeutet unter anderem, dass Bußgelder inklusive aller Gebühren ab einer Höhe von 70 Euro in Deutschland vollstreckt werden können. Einen Bußgeldbescheid aus Tschechien zu ignorieren, ist also keine gute Idee.

Doch wie sieht das bei einem Fahrverbot in Tschechien aus? Dieses ist tatsächlich nur in der Republik zu beachten und ist nicht nach Deutschland übertragbar. Deutsche Fahrer erhalten in der Regel einen Vermerk, dass das Fahren in Tschechien für einen bestimmten Zeitraum untersagt ist.

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Über den Autor

Dörte - Redakteurin
Dörte L.

Dörte studierte an der Uni Potsdam Anglistik und Germanistik. Seit 2016 ist sie Teil des Redaktionsteams von bussgeld-info.de. Ihre redaktionellen Schwerpunkte liegen in Themenbereichen wie ausländische Verkehrsregeln, Vorschriften für Lkw-Fahrer und Bußgelder im Bereich Freizeit und Umwelt.

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