Wer ein Kraftfahrzeug im Straßenverkehr lenken möchte, muss eine entsprechende Fahrerlaubnis erwerben. Für viele Jugendliche ist dies ein wichtiger Schritt zum Erwachsenenwerden und der Stolz ist entsprechend groß, wenn sie nach bestandener Fahrprüfung endlich ihren Führerschein in den Händen halten. Dieses Dokument bestätigt, dass sie dazu berechtigt sind, Auto zu fahren. Doch dazu muss der Fahrer anhand des Führerscheins eindeutig identifizierbar sein. Neben seinen personenbezogenen Daten findet sich deshalb auch immer sein Lichtbild auf dem Führerschein.
Doch welche Art von Bild kann als Führerscheinfoto dienen? Welche Vorgaben sind hier einzuhalten? Und was ist eigentlich damit gemeint, dass ein biometrisches Passbild für den Führerschein benötigt wird?
Inhaltsverzeichnis
Passbild für Führerschein: Was bedeutet biometrisch?
Seit dem 1. November 2010 muss auf sämtlichen Ausweisdokumenten – sei es Personalausweis, Reisepass oder eben der Führerschein – jeweils ein biometrisches Foto sein. Aber was heißt das eigentlich?
Die Wissenschaft der Biometrie beschäftigt sich mit Messungen an Lebewesen und entwickelt unter anderem Verfahren, mit denen sich Personen anhand bestimmter biologischer Merkmale identifizieren lassen. Hierzu zählen z. B. DNA-Tests, das Fingerabdruckverfahren oder auch Handschriftenanalysen. Dank moderner Technik ist inzwischen auch eine digitale Gesichtserkennung möglich.
Damit ein Computer Sie nur mit einem Führerscheinfoto identifizieren kann, muss dieses Bild eben so beschaffen sein, dass es mit biometrischen Verfahren erkannt wird.
Deswegen ist es so wichtig, ein biometrisches Passfoto für den Führerschein zu verwenden.
Führerschein: Beim Bild sind Vorgaben einzuhalten
Damit ein Führerscheinfoto als biometrisch gilt, muss es folgende Anforderungen erfüllen:
- Der Fahrer muss frontal aufgenommen sein, also nicht im Profil oder Halbprofil. Die Nase muss auf der Mittellinie des Bildes liegen.
- Das Gesicht darf nicht teilweise von den Haaren verdeckt werden.
- Es dürfen sich neben dem Fahrer keine Gegenstände und keine weiteren Personen auf dem Foto befinden.
- Der Gesichtsausdruck muss neutral sein. Das bedeutet: geöffnete Augen, direkter Blick in die Kamera, geschlossener Mund, kein Lächeln.
- Der Fahrer darf auf dem Führerscheinfoto keine Kopfbedeckung tragen. Eine Ausnahme bilden hier religiöse Gründe oder vereinzelte Krankheiten.
- Hinsichtlich der Kleidung ist vorgeschrieben, dass keine Uniformteile auf dem Führerscheinfoto zu sehen sein dürfen.
- Der Hintergrund muss neutral und ohne Struktur sein. Ein Führerscheinbild vor einer weißen oder hellgrauen Wand ist somit in Ordnung, eine Aufnahme im Garten hingegen nicht.
- Der Kopf des Fahrers muss sich in einer festgelegten Position auf dem Führerscheinfoto befinden: Das komplette Gesicht – von der Kopfoberkante bis zur Kinnlinie – muss im Bild sein und etwa 80 Prozent der Fläche einnehmen.
- Das Führerscheinfoto muss gut ausgeleuchtet und scharf sein. Es darf nicht überbelichtet werden und es dürfen keine Reflexionen oder Schatten zu sehen sein.
- Das Bildformat muss hochkant sein, 35 x 45 mm betragen und darf keinen Rand aufweisen.
Darf ich das Führerscheinfoto selber machen?
Können Sie all diesen Anforderungen mit Ihrer eigenen Ausrüstung gerecht werden, spricht nichts dagegen, dass Sie das Führerscheinfoto selbst schießen bzw. von jemand anderem schießen lassen. Bedenken Sie jedoch, dass die Führerscheinstelle das Bild ablehnen kann, sollte es doch nicht alle Vorgaben erfüllen. Möchten Sie also sichergehen, dass Sie für Ihren Führerschein ein biometrisches Passfoto verwenden, sollten Sie besser zu einem professionellen Fotografen gehen.
Ist ein Führerscheinfoto mit Brille erlaubt?
Brillenträger stellen sich oft die Frage, ob sie auf dem Führerscheinfoto ihre Brille tragen dürfen – oder es sogar müssen. Letzteres kann ganz klar verneint werden, denn sollten Sie beim Autofahren auf eine Sehhilfe angewiesen sein, ist dies ohnehin auf der Rückseite Ihres Führerscheins vermerkt. Es ist deshalb nicht notwendig, dass die Brille auch auf dem Führerscheinfoto zu sehen ist.
FAQ: Führerscheinfoto
Hierunter wird ein Foto verstanden, das so aufgenommen wurde, dass ein digitales System die abgebildete Person anhand bestimmter Erkennungsmerkmale identifizieren kann.
Nein, es sei denn, sie wird aus religiösen oder medizinischen Gründen getragen.
Sie sind nicht verpflichtet, sich mit Brille fotografieren zu lassen, es ist aber erlaubt, sofern die Augen auf dem Foto für den Führerschein trotzdem gut zu erkennen sind.