Geblitzt außerorts: Mögliche Sanktionen
Geblitzt innerorts: Mögliche Sanktionen
Bußgeldrechner zur Geschwindigkeitsüberschreitung
Video: Geschwindigkeitsüberschreitung – was passiert nun?
Spezielles zum Thema „Geblitzt“
FAQ: Geblitzt
Werden Sie geblitzt, müssen Sie mit einer Geldbuße, Punkten in Flensburg und einem Fahrverbot von bis zu drei Monaten rechnen. Welche Sanktionen bei den einzelnen Geschwindigkeitsüberschreitungen drohen, zeigen unsere Tabellen.
Ein zusätzliches Fahrverbot von einem Monat kann ausgesprochen werden, wenn Sie innerhalb eines Jahres zweimal mit 26 km/h oder mehr zu viel geblitzt werden.
Auch bei der Messung von einem Blitzer können Fehler auftreten, die einen Einspruch gegen den Bußgeldbescheid rechtfertigen.
Inhaltsverzeichnis
Im Video: Infos zur Frage „Wo darf geblitzt werden“?
Woran orientiert sich das Bußgeld, wenn Sie geblitzt werden?
Sie sind im Stress, haben einen dringenden Termin in einer fremden Stadt und übersehen womöglich das Temposchild – schon werden Sie geblitzt. Wie teuer kann das werden? Was geschieht nun? Der Bußgeldkatalog für Geschwindigkeitsüberschreitungen ist zwar übersichtlich, doch gibt es viele Sonderregelungen rund ums Thema Blitzer. Im Folgenden sind zahlreiche Umstände aufgeführt, die beeinflussen, mit welchen Sanktionen Sie rechnen müssen, wenn Ihr Fahrzeug geblitzt wird.
Wie die Tabellen zeigen, ist es entscheidend, wo der Verstoß stattfand. So ist es grundsätzlich teurer, werden Sie innerorts geblitzt werden. Eine Strafe in Form von Bußgeldern und Punkten wird hier außerdem schneller fällig.
Beispiel:
Eine Fahrzeug wird außerorts mit einer Geschwindigkeit von 31 km/h zu viel von einem Blitzer erfasst. Der Fahrer muss 200 € Bußgeld sowie einem Punkt in Flensburg und eventuell einem Monat Fahrverbot zu rechnen. Passiert dasselbe innerorts, erwarten den Temposünder 260 €, zwei Punkte und ebenfalls ein Monat Fahrverbot.
Auch die deutschen Autobahnen sind streckenweise – zum Beispiel für Baustellen oder in der Nähe von Ortschaften – geschwindigkeitsbegrenzt. Werden Sie geblitzt auf der Autobahn, erwarten Sie dieselben Sanktionen als würden Sie anderswo außerorts geblitzt.
Weitere Ratgeber zu den Kosten, wenn Sie geblitzt werden
Für Fahrer, die in der Probezeit geblitzt werden, gelten verschärfte Regeln
Werden Sie geblitzt in der Probezeit, ist besonders entscheidend, ob Sie mehr als 20 km/h zu schnell waren. Bis 20 km/h handelte es sich bei der Überschreitung um eine leichte Ordnungswidrigkeit.
Werden Sie allerdings mit 21 km/h zu viel als Fahranfänger geblitzt, drohen zusätzlich zu den Sanktionen gemäß Bußgeldkatalog Probezeitmaßnahmen. Die Probezeit wird auf vier Jahre verlängert und der Fahranfänger muss ein kostenpflichtiges Aufbauseminar besuchen.
Bei Rot geblitzt – der Rotlichtverstoß
Sie können auch beim Fahren über eine rote Ampel geblitzt werden. Der Blitzer löst dann in aller Regel zweimal aus: Einmal wenn Sie die Haltelinie überqueren und ein zweites Mal, wenn Sie weiterfahren. Ein Rotlichtverstoß zieht harte Sanktionen gemäß Bußgeldkatalog nach sich.
Dabei wird zwischen einem einfachen und einem qualifizierten Rotlichtverstoß unterschieden. Bei letzterem ist entscheidend, dass die Ampel schon länger als eine Sekunde rot war. Der nachfolgenden Tabelle können Sie die konkreten Sanktionen entnehmen, die auf Sie zukommen, wenn Sie bei einem Rotlichtverstoß geblitzt werden:
Mehrmals in Folge geblitzt: Härtere Sanktionen für Wiederholungstäter
Wer 2 mal geblitzt wird, geht das Risiko ein, als Wiederholungstäter zu werden. Wiederholungstäter sind in der Fachsprache Personen, denen „Beharrlichkeit“ beim Begehen eines Verstoßes nachgewiesen werden kann.
Diese Beharrlichkeit liegt vor, wenn Sie der Betroffene innerhalb eines Jahres zweimal dieselbe oder zumindest eine ähnliche Ordnungswidrigkeit geleistet hat.
Dabei gibt es eine besondere Regelung bezüglich der Geschwindigkeitsüberschreitung: Werden Sie innerhalb eines Jahres zweimal mit einer Übertretung von 26 km/h oder mehr erwischt, kann die Bußgeldstelle ein Fahrverbot von einem Monat gegen Sie aussprechen.
Geblitzt: Verjährung und Toleranz
Werden Sie geblitzt, kann auch die Verjährung der Ordnungswidrigkeit ein entscheidender Faktor sein. Die Bußgeldstelle hat grundsätzlich drei Monate nach dem Tattag Zeit, einen Bußgeldbescheid zu erstellen. Allerdings kann diese Frist durch unterschiedliche Faktoren, wie zum Beispiel die Versendung vom Anhörungsbogen, unterbrochen werden.
Wer im Straßenverkehr unterwegs ist und plötzlich ein helles Licht sieht, fragt sich häufig: “ Wurde ich geblitzt?“ In diesem Moment fällt der Blick auch schnell auf den Tacho. Allerdings können Sie anhand der Tachoanzeige noch nicht genau abschätzen, wie hoch die Sanktionen wohl ausfallen werden.
Es gibt nämlich auch noch den sogenannten Toleranzabzug. Blitzer sind nicht fehlerfrei, deshalb ziehen die Messbeamten bei Geschwindigkeiten unter 100 km/h eine Messtoleranz von 3 km/h ein. Bei einem Tempo über 100 km/h wird eine anteilige Toleranz von 3% abgezogen.
Fahren Sie also mit Tempo 124 km/h in einer Tempo-120-Zone, kann es sein, dass der Toleranzabzug ausreicht, sodass Sie kein Bußgeld mehr zahlen müssen. Auf diese Toleranzgrenze sollten Sie sich aber nicht verlassen, wenn Sie geblitzt werden.
Gut zu wissen: Auch bei Punkten in Flensburg gibt es quasi eine Verjährung. Werden Sie geblitzt, begehen Sie eine Ordnungswidrigkeit, für die Sie maximal zwei Punkte erhalten. Diese Eintragungen verfallen nach 5 Jahren, Eintragungen von nur einem Punkt bereits nach 2,5 Jahren.
Geblitzt mit Handy am Ohr – zahlen Sie nun doppelt?
Werden Sie geblitzt, kann es vorkommen, dass eine zweite Ordnungswidrigkeit oder Straftat zutage kommt – das ist zum Beispiel der Fall, wenn Sie geblitzt mit dem Handy am Ohr werden. In diesem Fall müssen Sie in der Regel nur mit einem Bußgeld für die jeweils höher sanktionierte Ordnungswidrigkeit rechnen.
Wo darf geblitzt werden?
Die Polizei muss sich beim Aufstellen von Blitzern an Richtlinien halten. So dürfen Blitzer nur an sogenannten Unfallschwerpunkten aufgestellt werden. Zudem gibt es Vorgaben, in welchem Abstand das Messgerät zu einem Verkehrszeichen stehen muss.