Bußgeldtabelle Gelblichtverstoß
Tatbestand | Verwarngeld |
---|---|
Rotlicht in Verbindung mit dem Gelblicht missachtet | 15 € |
Gelblicht missachtet, obwohl Sie gefahrlos hätten abbremsen können | 10 € |
Die Situation ist für viele Autofahrer altbekannt: Sie nähern sich einer Kreuzung, die Ampel ist grün, schaltet aber auf gelb bzw. auf orange, während Sie sich ihr bereits genähert haben. Viele Fahrer treten in solchen Fällen nochmal ordentlich aufs Gas und überqueren so die Kreuzung.
Doch ist ein derartiges Verhalten erlaubt? Darf bei gelb über die Ampel gefahren werden? Und was passiert, wenn ein Fahrer bei gelb geblitzt wird? Droht hier ein Bußgeld, ein Fahrverbot oder Punkte im Fahreignungsregister? Im folgenden Ratgeber haben wir uns diesen und weiteren Fragen rund um das Thema „gelbe Ampel“ gewidmet und Ihnen einige Informationen zusammengestellt.
Inhaltsverzeichnis
Video: Gelbe Ampel
Gelbe Ampel: Was sagt das Gesetz?
In der Straßenverkehrsordnung (kurz: StVO) regelt § 37 unter anderem die Vorschriften zu den Wechsellichtzeichen. Darin ist festgelegt, dass die gelbe Ampel an Kreuzungen anordnet, dass auf das nächste Zeichen zu warten ist.
Wie lange die Gelbphase einer Ampel andauert, hängt übrigens davon ab, welche Geschwindigkeitsbegrenzung auf der jeweiligen Straße herrscht. Liegt diese
- bei 50 km/h, bleibt die Ampel für drei Sekunden,
- bei 60 km/h für vier Sekunden und
- bei 70 km/h für fünf Sekunden lang gelb.
Geblitzt bei gelb: Was droht nun?
Hat ein Autofahrer eine gelbe Ampel überfahren und wurde geblitzt, stellt er sich womöglich die Frage, welche Konsequenzen nun daraus erwachsen. Droht hierbei etwa ein Bußgeld?
Hierbei gilt es genau zu differenzieren: War es dem Autofahrer situationsbedingt möglich, gefahrlos zu bremsen, und er überquert die Ampel trotzdem bei orange, so stellt dies eine Ordnungswidrigkeit dar.
Laut Bußgeldkatalog zieht ein ausgelöster Ampelblitzer bei gelb dann ein Verwarngeld in Höhe von 10 Euro nach sich. Anders verhält es sich hingegen, wenn beispielsweise der Hintermann bereits relativ dicht aufgefahren ist und ein plötzliches Bremsen zu einem Auffahrunfall führen würde.
Ampel bei gelb überfahren: Lohnt sich ein Einspruch?
Fuhren Sie bei gelb über die Ampel und wurden geblitzt, werden Sie sich womöglich die Frage stellen, ob sich hier ein Einspruch lohnt. Es gibt Ampeln, deren Blitzer derartig eingestellt sind, dass sie bereits bei gelb auslösen. Dabei lässt sich in der Regel anhand der Fotos nicht ersehen, ob es dem Fahrer nun situationsbedingt möglich war, noch rechtzeitig zu bremsen, oder ob er die gelbe Ampel dem Verkehrsfluss entsprechend überfahren „musste“.
In derartige Fällen kann es sich also durchaus lohnen, gegen den Bescheid der Behörde vorzugehen. Wenn Sie bei orange geblitzt wurden, kann es sich indes rentieren, einen versierten Anwalt mit Schwerpunkt Verkehrsrecht zu konsultieren. Er wird Ihnen sagen können, ob und wie erfolgreich Sie sich gegen den Vorwurf „geblitzt bei gelber Ampel“ zur Wehr setzen können. Gleiches gilt selbstredend für den Fall, dass Sie bei rot geblitzt wurden.
FAQ: Gelbe Ampel
Ja, ein Blitzer kann tatsächlich bei einer gelben Ampel auslösen.
Das kommt darauf an: Hätten Sie noch gefahrlos bremsen können, begehen Sie eine Ordnungswidrigkeit, wenn Sie über eine gelbe Ampel fahren. Wäre das nicht mehr möglich, sollten Sie in der Regel kein Bußgeld erwarten.
Ein Blitzerfoto lässt nur schwer erkennen, ob ein gefahrloses Bremsen noch möglich gewesen wäre. Ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid könnte sich also lohnen. Konsultieren Sie dazu am besten einen Anwalt für Verkehrsrecht.