Das Auto kann schon so etwas wie das zweite Zuhause sein, vor allem wenn viel Zeit in ihm verbracht wird. Ob es nur Geschäftsreisen, lange Touren in den Urlaub oder die täglichen Pendelfahrten sind, es soll eine angenehme Fahrt sein.
Und zu einer solchen gehört auch das Klima im Fahrzeug. Zu warm ist nicht schon und zu kalt kann schnell unangenehm sein. Eine Klimaanlage kann Abhilfe schaffen, allerdings kann das ins Geld gehen. Wie eine Klimaanlage den Verbrauch an Energie und Kraftstoff im Fahrzeug beeinflussen kann, hängt von ihrer Funktionsweise und somit auch von ihrem Bedarf ab.
Der folgende Ratgeber betrachtet, wie Fahrer den Verbrauch der Klimaanlage möglichst gering halten können, welche Arten von Anlage in Fahrzeugen vorhanden sind und wie genau der Verbrauch durch die Klimaanlage im Auto beeinflusst wird.
Inhaltsverzeichnis
Klimaanlage und Benzinverbrauch: Wie hängt das zusammen?
Um es im Auto angenehm kühl oder auch mollig warm zu haben, gibt es verschiedene Möglichkeiten und Optionen. Eine der bekanntesten und wohl auch beliebtesten ist die Nutzung einer Klimaanlage. Bei vielen neuen Modellen ist eine solche bereits serienmäßig vorhanden. Je nachdem wie sie funktionieren, kann eine Klimaanlage den Verbrauch an Energie und Kraftstoff merklich beeinflussen.
In der Regel sind diese Anlagen dazu gedacht, den Fahrzeuginnenraum so zu temperieren, dass sowohl die Temperaturen als auch die Luftfeuchtigkeit von den Insassen als angenehmen empfunden werden. Bei vielen Varianten findet eine Vermischung der Außen- und Innenluft statt, gleichzeigt sind Filter aktiv und die Luft wird entweder abgekühlt oder erwärmt.
Dass hierfür Energie benötigt wird, ist dabei nicht zu verhindern. Diesen Bedarf ziehen die Anlagen dann üblicherweise aus den vorhandenen Ressourcen im Fahrzeug. So beeinflussen Klimaanlagen den Verbrauch im Fahrzeug direkt.
Darüber hinaus kann durch die Filter der Luft Feuchtigkeit entzogen werden, was ebenfalls zum Raumklima beiträgt und durchaus auch verhindert, dass die Scheiben beschlagen. So haben Klimaanlagen sogar einen Sicherheitsaspekt, der beim Kauf eines Wagens mit einer solchen Ausstattung als weiteres Argument gelten kann.
Manuell oder automatisch: Wo ist der Unterschied?
Wenn es darum geht, sich ein Fahrzeug mit Klimaanlage anzuschaffen, können Verbrauch und Energiesparoptionen der einzelnen Varianten durchaus die entscheidenden Punkte sein. Der Kraftstoffpreis steigt eher als dass er fällt. Da sind verbrauchsarme Autos zum Sprit sparen den meisten willkommen. Auch der Aspekt der Umweltfreundlichkeit zählt bei vielen Autofahrern immer öfter, sodass Spritfresser manchmal schon von vornherein bei den Kaufüberlegungen aussortiert werden.
Üblicherweise können Interessierte zwischen zwei bzw. drei Systemen entscheiden. Zum einen gibt es Anlagen, die durch die Insassen manuell bedient werden, zum anderen werden vollautomatische Systeme angeboten, welche sich selbst regulieren.
Manuelle Systeme arbeiten immer nur mit den Einstellungen, die der Fahrer bzw. der Beifahrer wählt. Ändern sich die Bedingungen, muss das per Hand angepasst werden. Das kann beispielsweise dazu beitragen, dass die Einstellungen so gewählt werden, dass sie zu lange darauf hinarbeiten den Innenraum möglichst kühl zu halten. Dann sorgt eine Klimaanlage für einen Verbrauch, der sich beim nächsten Tankstellenbesuch bemerkbar macht.
Automatische Klimaanlagen verfügen in der Regel über Sensoren, über welche sie die Situation im Fahrzeug überwachen. Die gewünschte Temperatur wird vom Fahrer oder Beifahrer eingestellt und das System arbeitet dann automatisch, um diese zu erreichen und im Fahrzeug zu halten.
So schalten sich diese Klimaanlagen automatisch ein, wenn eine Abweichung von der gewünschten Temperatur festgestellt wird oder auch wieder ab, wenn diese erreicht ist. Auch ein Wechsel zwischen Kühlung und Heizung wird meist mit Hilfe der Sensoren über die Anlage gesteuert. Durch diese Funktionsweise arbeitet die Klimaanlage effizienter. Der Verbrauch steigt unter Umständen nicht so an wie bei einem manuellen System, da ein Dauerbetrieb nicht notwendig ist. Eine weitere Option ist die Mischung aus diesen beiden Systemen, eine halbautomatische Anlage. Hier muss das Gebläse durch den Bediener selbst eingestellt werden, die Kühlung erfolgt auch hier über Sensoren automatisch.
Die Anschaffungskosten können bei einer Klimaanlage neben dem Verbrauch auch eine entscheidende Rolle spielen. Manuelle Systeme sind in der Regel am günstigsten, vollautomatische am kostenintensivsten. Hier sollten Verbraucher dann vergleichen und sich informieren, ob ein geringerer Mehrverbrauch die Anschaffungskosten rechtfertigen könnte.
Moderne Klimaanlage: Der Spritverbrauch hängt auch vom Fahrzeug ab
Moderne Klimaanlagen sind mit allerhand Sensoren ausgestattet, die die Temperaturen sowohl innen als auch außen kontrollieren. Auf diese Art und Weise, können beispielsweise Zonen im Fahrzeug unabhängig voneinander gekühlt werden. Allerdings spielt bei einer automatischen Klimaanlage für den Verbrauch auch die Beschaffenheit des Fahrzeugs eine Rolle.
Hat das Auto zum Beispiel eine dunkle Lackierung und ein Glasdach, erwärmt es sich teilweise etwas schneller als ein Auto mit heller Farbe und geschlossenem Dach. Die Sensoren schlagen beim ersten Auto schneller und wahrscheinlich auch öfters an. Die Klimaanlage benötigt dann mehr Energie, um den Innenraum zu kühlen. Hinzu kommt, dass ein größerer Innenraum der Klimaanlage natürlich mehr abverlangt. Der Verbrauch ist also nicht nur von der Funktionsweise, sondern auch vom Fahrzeug abhängig.
Verbraucht eine Klimaanlage nun Sprit oder hat sie eine eigene Energiequelle?
Bei den verbauten Systemen, ob nun manuell oder automatisch, handelt es sich in der Regel um sogenannte Kompressionsanlagen. In diesen werden Flüssigkeiten zum Verdampfen gebracht, was die angesaugte Luft von außen sowie die damit vermischte Innenraumluft mit Hilfe eines Kältemittels im Kreislauf runtergekühlt wird.
Der Kompressor sowie dessen Kühlungsgeräte und Lüfter funktionieren üblicherweise über eine Kopplung mit dem Motor. Er entzieht diesem praktisch die Energie, die für die Kühlung benötigt wird, was der Motor durch einen erhöhten Kraftstoffverbrauch ausgleicht. Also verbraucht eine Klimaanlage in direkt Sprit.
Im neuesten Test des ADAC vom Februar 2019 hat sich gezeigt, dass automatische Anlagen am besten arbeiten, wenn sie nur auf die Automatik zurückgreifen und nicht manuell verändert werden. Laut ADAC benötigt ein Fahrzeug mit einem solchen System merklich weniger Kraftstoff als manuelle oder halbautomatische.
Durchschnittlich lag im ADAC-Test bei einer Klimaanlage der Verbrauch zwischen 10 und 15 Prozent höher. An der Tanksäule macht sich das dann wie folgt bemerkbar: Im Stadtverkehr sollten Nutzer etwa mit 0,54 Liter mehr auf 100 km rechnen. Sind Fahrer außerorts mit relativ konstanten Geschwindigkeiten (etwa 100 km/h im Durchschnitt) unterwegs, liegt der Mehrverbrauch laut ADAC bei ca. 0,3 Liter je 100 km.
Wie kann bei einer Klimaanlage der Verbrauch reduziert werden?
Dass etwas mehr getankt werden muss, ist klar. Doch können Autofahrer auch einiges bei der Nutzung beachten, mit denen der Mehrverbrauch auf einem möglichst niedrigen Niveau gehalten werden kann. Laut ADAC hilft es an heißen Tagen, das Fahrzeug vor Fahrtbeginn gut zu lüften.
Wichtig ist zudem, dass dann bei keinem System während der Fahrt die Fenster geöffnet werden, denn dann arbeitet die Klimaanlage umsonst. Der Verbrauch steigt stärker an, da die gewünschte Temperatur schwerer zu erreichen ist oder die Anlage auf Dauerbetrieb läuft, weil die Außenluft das Fahrzeug immer wieder aufheizt.
Um den Innenraum vor weiterem Aufheizen zu schützen, sollte bei Glasdächern die Abschattung verwendet werden, so muss die Klimaanlage den Verbrauch nicht noch weiter hochfahren.
Die gewünschte Temperatur sollte zudem nicht zu kühl gewählt werden, neben dem größeren Energiebedarf, um diese zu erreichen, kann das auch zu gesundheitlichen Problemen führen. Erkältungen oder Kreislaufprobleme beim Aussteigen sind nur einige Beispiel hierfür.
FAQ: Spritverbrauch durch Klimaanlage
Weil die Klimaanlage ihre Energie aus der Motorleistung bezieht.
In der Regel lässt sich mit einer automatischen Klimaanlage mehr Sprit sparen.
U. a. spielt hier die Geschwindigkeit, das Fahr- und Bremsverhalten, die Temperatur und die Einstellung der Klimaanlage eine Rolle.