Ledersitze im Auto: Ein Hauch von Luxus?

Wirken sich Ledersitze bei einem Weiterverkauf des Autos positiv auf den Preis aus?
Wirken sich Ledersitze bei einem Weiterverkauf des Autos positiv auf den Preis aus?

Für viele Menschen ist das eigene Auto nicht nur ein Gefährt, mit dem sie komfortabel von einem Ort zum anderen gelangen. Vielmehr ist der fahrbare Untersatz eine Konstante im Leben, die auch optisch die eigene Persönlichkeit bzw. die individuellen Vorlieben wiederspiegeln soll. Möglich ist dies von außen zum Beispiel mithilfe einer entsprechenden Lackierung

Aber auch im Inneren des Fahrzeugs – insbesondere bei den Sitzpolstern – sind den Wünschen bei der kreativen Gestaltung beinahe keine Grenzen gesetzt. Ist ein besonders edler und hochwertiger Look gewünscht, sind nicht selten Ledersitze die erste Wahl.

Doch welche Besonderheiten weisen Sitzbezüge aus Leder auf? Wie sind diese zu pflegen bzw. zu reinigen? Lassen sich Lederbezüge im Auto nachrüsten? Und können Ledersitze bei einem Weiterverkauf zu einer Wertsteigerung beitragen? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der nachfolgende Ratgeber.

Leder im Auto: Was die Sitzbezüge auszeichnet!

Was spricht für und gegen Ledersitze im Auto?
Was spricht für und gegen Ledersitze im Auto?

Wer sich bei der Ausstattung eines Neuwagens für Ledersitze entscheidet, wählt dadurch bewusst ein Material, welches seit jeher für Luxus steht und sich deutlich von den üblichen Stoffbezügen abhebt. Darüber hinaus zeichnen sich mit Leder bezogene Autositze durch viele positive Eigenschaften aus. So gilt die durch die Gerbung haltbar gemachte Tierhaut gemeinhin als besonders robust und kann mit der richtigen Pflege im Laufe der Zeit sogar immer schöner werden. Darüber hinaus lassen sich die meisten Flecken problemlos abwischen, denn durch die Bearbeitung ist das Material weitestgehend wasserabweisend.

Ein aus Leder gefertigter Sitzbezug ist im Auto zudem nicht nur optisch ein Highlight. So zeichnen sich die Polster durch einen besonderen Komfort aus. Nicht zuletzt erfreut sich auch der typische Ledergeruch bei vielen Autobesitzern großer Beliebtheit, wird dieser nicht selten mit Macht und Luxus verbunden.

Allerdings gibt es auch Argumente, die gegen Ledersitze sprechen. Denn auch wenn das Material langlebig ist, können spitze oder scharfe Gegenstände schnell erhebliche Schäden verursachen. Wie widerstandsfähig ein aus Leder gefertigter Autositzbezug ist, hängt dabei nicht selten vor allem von der verarbeiteten Qualität ab.

Auch im Fahralltag kann Leder seine Tücken haben. So sind die Polster im Winter deutlich kälter als reguläre Polster, weshalb die Ausstattung des Fahrzeugs nicht selten durch eine Sitzheizung ergänzt wird. Im Sommer heizt sich Leder hingegen mehr auf, was ggf. durch eine Klimaanlage auszugleichen ist.

Ein wichtiges Argument, weshalb viele Menschen vom Einsatz von Leder im Auto zurückschrecken, sind nicht zuletzt die Kosten. Denn für eine solche Ausstattung verlangen die Fahrzeughersteller einen Aufpreis, der sich schnell im vierstelligen Bereich bewegen kann.

Bei der Entscheidung für oder gegen Ledersitze sollten Sie zudem berücksichtigen, dass diese eine entsprechende Pflege benötigen. Denn nur so lässt sich sicherstellen, dass Sie auch möglichst lange Freude an den Polstern haben.

Ledersitze im Auto richtig pflegen

Damit das Leder der Autositze und der Verkleidung lange ansehnlich bleibt, muss dieses regelmäßig gepflegt werden.
Damit das Leder der Autositze und der Verkleidung lange ansehnlich bleibt, muss dieses regelmäßig gepflegt werden.

Wer sich im Auto für Ledersitze entscheidet, muss bei der Pflege und Reinigung besonders vorsichtig sein, denn der unbedachte Einsatz von Reinigungsmitteln kann das Material unter Umständen schädigen. Deshalb gilt es ggf. auf Spezialprodukte, die frei von Lösungsmitteln sind, zurückzugreifen.

Doch auch vor dem flächigen Einsatz von speziellen Reinigern sollten Sie die Materialverträglichkeit unbedingt an einer unauffälligen Stelle testen, denn gerade bei hellem Leder können schnell Verfärbungen auftreten, die sich kaum noch entfernen lassen. Beachten Sie zudem unbedingt die Gebrauchsanleitung, denn diese gibt unter anderem Hinweise zur Einwirkzeit.

Bei der Reinigung der Ledersitze sollten Sie sich außerdem immer von einem Bauteil zum nächsten vorarbeiten. Denn dadurch lässt sich verhindern, dass Reinigungs- oder Pflegemittel auf den Polstern eintrocknen, weil diese nicht schnell genug verarbeitet wurden. Achten Sie beim Auftragen und Einarbeiten außerdem auf einen moderaten Druck, denn wird zu fest aufgedrückt, kann dies das Material schädigen.

Da bei der Reinigung der Ledersitze immer auch wichtige Fette und Öle entzogen werden, muss im Anschluss eine Lederpflege erfolgen. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass das Material im Laufe der Zeit brüchig wird. Aus diesem Grund raten Experten alle drei bis vier Monate zu einer entsprechenden Behandlung mit Pflegemitteln.

Lässt sich eine Lederausstattung im Auto nachrüsten?

Möchten Autofahrer die in die Jahre gekommenen und ggf. sogar von Flecken überzogenen Bezüge aus Stoff nicht mehr sehen, besteht grundsätzlich jederzeit die Möglichkeit, Ledersitze nachrüsten lassen. Allerdings sollten sich Fahrzeugbesitzer der Tatsache bewusst sein, dass es sich hierbei nicht gerade um ein günstiges Unterfangen handelt.

Mit welchen Ausgaben Sie rechnen müssen, wenn Sie im Auto nachträglich Lederbezüge wünschen, hängt von verschiedenen Faktoren hab. Ausschlaggebend sind aber in der Regel die Qualität des Leders und die benötigte Menge. Darüber hinaus gilt es neben den Materialkosten auch die Arbeitszeit zu berücksichtigen. Daher sollten Sie für nachträgliche Ledersitze je nach Modell Kosten von durchschnittlich 1.400 bis 3.500 Euro einplanen.

Bei einem Auto lassen sich Ledersitze zu jeder Zeit nachträglich einbauen.
Bei einem Auto lassen sich Ledersitze zu jeder Zeit nachträglich einbauen.

Aber nicht nur die Sitzbezüge können im Auto mit Leder überzogen werden. Damit am Ende das Gesamtbild stimmt, kann es daher ggf. nötig sein, auch das Lenkrad sowie die Verkleidung der Türen und der Mittelkonsole mit Leder zu beziehen. Auch für diese Arbeiten können je nach Fahrzeug und Qualität des Leders zusätzliche Kosten in Höhe von rund 400 Euro anfallen.

Da sich Ledersitze im Winter besonders kalt anfühlen, wird die Nachrüstung nicht selten auch mit dem Einbau einer Sitzheizung kombiniert. Auch diese Maßnahme kann für beide Vordersitze zusätzlich mit etwa 200 Euro zu Buche schlagen.

Wer Kosten sparen und sein Fahrzeug nicht zu einer professionellen Sattlerei bringen möchte, kann aber auch auf einen aus Leder hergestellten Schonbezug fürs Auto zurückgreifen. Denn diese sind meist günstiger und lassen sich einfach über die bestehenden Sitze ziehen. Allerdings lassen sich solche Leder-Autositzbezüge meist nur über Haken am Sitz befestigen, sodass nicht immer ein optimaler Halt gewährleistet werden kann. Zudem tragen solche Ledersitze bei einem Verkauf wohl eher nicht zu einer Wertsteigerung bei.

Tragen Ledersitze zur Wertsteigerung bei?

Bei Fahrzeugen der Mittelklasse oder darüber hinaus gehören Ledersitze fast schon zur regulären Ausstattung, sodass das Fehlen solcher tatsächlich ein Makel darstellen und den Weiterverkauf unter Umständen sogar erschweren kann.

Bei Kleinwagen erachten viele potenzielle Käufer vorhandene Sitze aus Leder hingegen nicht selten als unnötig. Schließlich sind diese vor allem auf der Suche nach einem günstigen und zuverlässigen Gefährt. Auf Ausstattungsmerkmale, die die Kosten in die Höhe treiben, können diese also verzichten.

Ob Ledersitze tatsächlich zu einer Wertsteigerung führen können, hängt zudem auch vom Zustand der Polster ab. So können diese mit den Jahren tatsächlich schöner werden, dafür ist aber auch eine entsprechende Pflege notwendig. Blieb diese aus, kann eine aufwändige und teure Aufbereitung der Polster notwendig sein.

FAQ: Ledersitze im Auto

Welche Vorteile bieten Ledersitze?

Sitze aus diesem Material wirken besonders edel, sind robust und wasserabweisend. Allerdings muss Polsterreinigung verschiedenes berücksichtigt werden.

Können Ledersitze nachträglich ergänzt werden?

Ja, diese Option besteht und kostet nicht selten einen vierstelligen Betrag. Diese Investition kann aber auch zu einer Wertsteigerung führen.

Was gilt es bei der Pflege von Ledersitzen zu beachten?

Die wichtigsten Informationen zur Reinigung und Pflege finden Sie hier.

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Über den Autor

Nicole - Redakteurin
Nicole P.

Nicole ist seit 2016 dabei. Zuvor absolvierte sie ein Studium der Buchwissenschaft und Kulturanthropologie in Mainz. Zu ihren thematischen Schwerpunkten zählen unter anderem die Aspekte der Verkehrssicherheit sowie der Fahrzeugpflege.

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