Hier finden Sie den aktuellen Bußgeldkatalog 2019, der die Bußgelder bei Unterschreitung der Mindestprofiltiefe definiert.
Verstoß | Bußgeld | Punkte |
---|---|---|
Fahren eines Mofas mit Reifen ohne ausreichende Profiltiefe | 25 € | |
Fahren eines Kfz oder Anhängers mit Reifen ohne ausreichende Profiltiefe | 60 € | 1 |
... mit zusätzlicher Gefährdung | 75 € | 1 |
... mit Unfallfolge | 90 € | 1 |
Erst mit den Reifen läuft das Autofahren richtig rund. Kein Bestandteil eines Fahrzeugs muss so vielen Belastungen standhalten wie sie. Deshalb sollten diese stets in einem perfekten Zustand sein, vorschriftsmäßig montiert worden sein und in regelmäßigen Abständen geprüft werden.
Dabei ist nicht nur der Reifendruck entscheidend. Auch die Tiefe des Reifenprofils spielt eine Rolle. Diese darf nämlich nicht zu gering sein. Genauer gesagt ist per Gesetz eine Mindestprofiltiefe vorgeschrieben, die eingehalten werden muss.
Doch welche Profiltiefe müssen Ihre Reifen mindestens aufweisen? Und wie kann sie gemessen werden? Welche Unterschiede gibt es diesbezüglich zwischen Sommerreifen und Winterreifen? Was droht, wenn die gesetzliche Mindestprofiltiefe nicht eingehalten wird? All das erfahren Sie im folgenden Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Gesetzliche Mindestprofiltiefe: Welche Profiltiefe ist vorgeschrieben?
Autoreifen fahren sich mit der Zeit ab. Das bedeutet, dass das Profil der Reifen mit der Zeit schwächer und weniger tief wird. Sie können dadurch nicht mehr richtig auf der Straße haften.
Deshalb gibt der Gesetzgeber eine Mindestprofiltiefe vor, an die sich Fahrzeughalter halten müssen. Die gesetzliche Profiltiefe für Reifen wird durch die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) vorgeschrieben. In § 36 Absatz 3 wird Folgendes in Bezug auf die Mindestprofiltiefe festgelegt:
Das Hauptprofil muss am ganzen Umfang eine Profiltiefe von mindestens 1,6 mm aufweisen; als Hauptprofil gelten dabei die breiten Profilrillen im mittleren Bereich der Lauffläche, der etwa 3/4 der Laufflächenbreite einnimmt.
Die gesetzliche Mindestprofiltiefe gilt für Pkw, Lkw, Motorräder und Co. und liegt also bei 1,6 Millimetern. Die Mindestprofiltiefen unterscheiden sich nur in Hinblick auf Fahrräder mit Hilfsmotor, Kleinkrafträder und Leichtkrafträder. Deren Reifenprofil muss eine Mindesttiefe von einem Millimeter aufweisen.
Dennoch wird empfohlen, die Autoreifen nicht bis auf die minimale Profiltiefe abzufahren. Der ADAC weist darauf hin, dass Reifen bereits ab einer Profiltiefe von vier Millimetern an Haftung verlieren. Bei nasser Fahrbahn können sie mit einer Profiltiefe von vier Millimetern Wasser nicht mehr richtig verdrängen.
Wenn Autoreifen nicht mehr richtig auf dem Untergrund haften, weil die Mindestprofiltiefe unterschritten wurde, heißt das, dass ein Kontakt mit der Straße nicht mehr richtig hergestellt werden kann. Daraus ergibt sich ein verändertes Lenk- und Bremsverhalten des Fahrzeugs. Die Lenkung wird für den Fahrzeugführer unberechenbarer und der Bremsweg verlängert sich mit abgefahrenen Reifen. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die Fahrbahn nass oder glatt ist.
Video: Das Wichtigste zur Reifenprofiltiefe
Profiltiefe bei Reifen: Gibt es Unterschiede zwischen Sommer- und Winterreifen?
Sommerreifen müssen zwar nicht extremen Straßenverhältnissen wie Schnee oder Eis auf der Fahrbahn standhalten. Dennoch ist es wichtig, dass das Profil der Reifen tief genug ist, sodass beispielsweise Wasser abgeleitet werden kann und so auch bei Regen und nassen Straßen eine optimale Haftung gegeben ist. Was gilt hier bezüglich der Mindestprofiltiefe? Sommerreifen sollten laut Experten bei einer Profiltiefe von drei Millimetern erneuert werden.
Welche Mindestprofiltiefe ist bei Winterreifen vorgeschrieben? Diese sollten bei einer Profiltiefe von vier Millimetern erneuert werden. Bei Winterreifen handelt es sich um Spezialreifen, die dazu geschaffen sind, besonderen Fahrbahnverhältnissen wie Schnee oder Eis auf der Straße standzuhalten. Bei Abrieb können auch die besonderen Eigenschaften der Winterreifen in Mitleidenschaft gezogen werden.
Infolge einer zu geringen Tiefe des Profils können die Reifen nicht mehr für eine sichere Fahrweise bei winterlichen Straßenverhältnissen sorgen. Vor allem im Winter kann eine fehlende Haftung aufgrund der unterschrittenen Mindestprofiltiefe zum Problem werden. Der Bremsweg kann sich auf einem schnee- oder eisbedeckten Untergrund deutlich verlängern.
Unterschied zwischen Neureifen und Altreifen
Bei Neureifen ist die Haftung am stärksten. Mit der Zeit nimmt die Tiefe des Reifenprofils durch Abrieb jedoch ab und sie verlieren an Haftung und die Mindestprofiltiefe wird unterschritten. Wann sollten Reifen erneuert werden? Dies richtet sich nicht nach der gefahrenen Kilometerzahl, denn Autoreifen altern auch, wenn nicht mit ihnen gefahren wird. Das heißt, wenn Sommerreifen während der Winterzeit und Winterreifen in der Sommerzeit gelagert werden, altern sie auch in diesem Zeitraum. Deshalb sollten Reifen, die älter als acht Jahre sind, nicht mehr verwendet werden.
Wie kann ich die Profiltiefe bei Reifen messen?
Die Reifenprofiltiefe können Sie messen, indem Sie einen einfachen Trick anwenden. Dafür brauchen Sie nichts weiter als eine 1-Euro-Münze. Mit dieser können Sie nämlich prüfen, ob das Profil der Autoreifen noch ausreichend tief ist. Wichtig: Eine exakte Messung können Sie damit zwar nicht vornehmen, jedoch kann das Ergebnis als grobe Orientierung dienen, ob die Tiefe des Profils noch den Vorschriften über die Mindestprofiltiefe entspricht oder nicht.
Die 1-Euro-Münze eignet sich für solch einen Test, da sie über einen goldenen Rand verfügt, der genau drei Millimeter breit ist. Um nun zu testen, ob das Profil tief genug ist, müssen Sie die Münze in eine Vertiefung in der Mitte des Reifens halten.
Wenn der goldene Rand der Münze verschwindet und nicht sichtbar ist, heißt das, dass die Tiefe des Profils noch mindestens drei Millimeter beträgt. In diesem Fall liegt sie über der gesetzlichen Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern. Da Experten ja zu einer Profiltiefe von mindestens drei Millimetern raten, bedeutet ein nicht sichtbarer Goldrand, dass sich das Profil Ihrer Reifen auf jeden Fall in dem empfohlenen Bereich befindet.
Im Umkehrschluss heißt das, wenn Sie den Goldrand der Münze bereits sehen können, ist das ein Zeichen dafür, dass die Tiefe des Profils geringer als 3 Millimeter ist. Ein Reifenwechsel sollte in Betracht gezogen werden.
Mindestprofiltiefe bei Reifen nicht eingehalten: Was droht?
Mit abgefahrenen Autoreifen zu fahren, ist nicht nur gefährlich, sondern kann auch Sanktionen nach sich ziehen. Als Fahrzeugführer und auch als Fahrzeughalter sind Sie dafür verantwortlich bzw. haben Sie die Pflicht, sicherzustellen, dass alle Bestandteile Ihres Fahrzeugs den Vorschriften entsprechen. Sowohl Fahrzeugführer als auch Fahrzeughalter müssen mit einem Bußgeld rechnen, wenn die Mindestprofiltiefe nicht eingehalten wird:
- Als Fahrzeugführer droht Ihnen bei unterschrittener Mindestprofiltiefe ein Bußgeld von 60 Euro und ein Punkt in Flensburg.
- Als Fahrzeughalter droht Ihnen bei unterschrittener Mindestprofiltiefe ein Bußgeld von 75 Euro und ein Punkt in Flensburg.
FAQ: Mindestprofiltiefe von Reifen
Der Gesetzgeber schreibt eine Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimetern vor. Diese muss auf dem gesamten Hauptprofil eingehalten werden.
Nein, nicht aus rechtlicher Sicht. Allerdings sollten Sommerreifen spätestens bei einer Profiltiefe von 3 Millimetern und Winterreifen bei 4 Millimetern erneuert werden. Die Gefahr eines Unfalls durch schlechte Bodenhaftung lässt sich hierdurch verringern.
Hierfür eignet sich eine 1-Euro-Münze gut, da deren Rand drei Millimeter breit ist. Näheres dazu erfahren Sie hier.
was droht mir mit meiner 125er als strafe wenn ich weniger als 1mm profiltiefe habe?
Kann sein 1,6 Cm oder mm weist emand was ist 1,6 mm