Der Kurs nach § 70 Fev: Nachschulungskurs nach der MPU
Wer aufgrund von Drogen- oder Alkoholvergehen im Straßenverkehr auffällig geworden ist, wird oftmals zur Teilnahme an einer medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) verpflichtet. Dabei geht es um die Eignung des Betroffenen, erneut die Fahrerlaubnis zu beantragen.
Nach § 70 der Verordnung über die Zulassung von Personen zum Straßenverkehr (FeV) kann eine Nachschulung nach der MPU angeordnet werden, wenn diese nicht eindeutig positiv ausgefallen ist. In diesem Artikel erhalten Sie grundsätzliche Informationen zur MPU-Nachschulung, um den Führerschein neu beantragen zu können oder wieder zu erhalten.
Inhaltsverzeichnis
Wann wird eine Nachschulung empfohlen?
Ist eine medizinisch-psychologische Untersuchung wegen Alkohol oder Drogen weder eindeutig positiv ausgefallen, noch eindeutig negativ, so kann der zuständige Gutachter eine Empfehlung zur Nachschulung aussprechen.
Als „nachschulungsfähig“ wurden knapp sieben Prozent der Teilnehmer des Jahres 2014 eingestuft. Hier wurden entsprechend Nachschulungen empfohlen. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST) gibt regelmäßig Statistiken heraus, wodurch auch diese Zahlen gedeckt sind.
Um den Führerschein durch Nachschulung nach der MPU wieder zu erlangen oder wenigstens wieder beantragen zu können, müssen also folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Die medizinisch-psychologische Untersuchung wurde aufgrund von Drogen- Alkoholvergehen im Straßenverkehr angeordnet.
- Das Gutachten wurde nicht eindeutig positiv oder negativ beurtelit – es besteht also die „Fähigkeit zur Nachschulung“.
- Der Gutachter hat daraufhin eine Empfehlung ausgesprochen.
Diese Empfehlung muss an die Fahrerlaubnisbehörde herangetragen werden, welche in der Regeln innerhalb eines Monats ihr „O.k.“ gibt. Sollten Sie trotz Empfehlung nicht an einer Nachschulung teilnehmen, so gilt die von Ihnen absolvierte MPU in aller Regel als nicht bestanden.
Wo können nach § 70 FeV Kurse nach der MPU abgelegt werden?
Ein Kurs zur Nachschulung wegen Alkohol- oder Drogenvergehen kann nicht etwa an einer Fahrschule absolviert werden. Sie muss durch einen Verkehrsosychologen geleitet werden. Oftmals handelt es sich dabei um MPU-Begutachtungsstellen. Nur durch die BAST berechtigte Stellen können also eine Nachschulung für den Führerschein auf Kosten des Betroffenen durchführen. Darunter zählen beispielsweise die Zweigstellen folgender Gesellschaften:
- Nord-Kurs GmbH & Co. KG
- TÜV Thüringen Anlagentechnik GmbH & Co. KG
- TÜV SÜD Pluspunkt GmbH
- Gesellschaft für Ausbildung, Fortbildung und Nachschulung e.V. (AFN)
- DEKRA Akademie GmbH
- Verkehrspsychologische Institut IDRAS SYSTEMS UG
- Institut für Schulungsmaßnahmen GmbH
- Impuls Institut für medizinisch-psychologische Unternehmensleistungen und Schulungen GmbH
Was beinhaltet eine Nachschulung?
Durch die Nachschulung soll der Führerschein nach Alkohol oder Drogen-Delikten im Straßenverkehr wieder an den Betroffenen ausgehändigt werden können. Die positive Entwicklung, die derjenige schon während der vorangegangenen Untersuchung gezeigt hat, ist nun zu vertiefen.
In kleinen Gruppen, deren Mitglieder zumeist ähnliche Verstöße begangen haben, werden die Verhaltsweisen genau besprochen und Lösungsansätze für spätere Gefahrensituationen herausgearbeitet. Dies geschieht in der Regel in vier Sitzungen mit einer Gesamtdauer von bis zu 20 Stunden.
Wer unentschuldigt dem Kurs fernbleibt, muss diesen erneut beantragen und dafür aufkommen. Sollten Teilnehmer berauscht zur Nachschulung erscheinen, werden Sie in der Regel ausgeschlossen.
Was kostet eine Nachschulung?
Auch für eine Nachschulung sind die Kosten von den Teilnehmern selbst zu tragen. Diese liegen üblicherweise bei knapp 400 Euro. Die Preise können sich in den Regionen Deutschlands unterscheiden.
FAQ: Nachschulung
Nein. Die Empfehlung zur Nachschulung wird ausgesprochen, wenn das Ergebnis der MPU nicht eindeutig ausgefallen ist.
In der Regel gilt die MPU dann als nicht bestanden, weshalb Sie keine Wiedererteilung Ihres Führerscheins beantragen können.
Die Preise variieren je nach Anbieter (z. B. der TÜV) und Region. Die Kosten muss der Teilnehmer selbst zahlen.
1 Kommentare zu “Nachschulung bei nicht bestandener MPU”
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Muss man auch wieder eine Blutprobe abgeben