Die Radarmessung: Funktion und Bedeutung

FAQ: Radarmessung

Wie funktioniert eine Radarmessung?

Mit der Radarmessung kann die Geschwindigkeit durch Radarstrahlen bestimmt werden. Diese treffen auf ein entgegenkommendes Fahrzeug und reflektieren zum Radargerät zurück. Durch diese reflektierenden Strahlen kann mit Hilfe der Radarmessung im Abstand bis zu mehreren hundert Metern die Geschwindigkeit von Autos berechnet werden und bei Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit der integrierte Blitzer auslösen.

Wie groß ist bei der Radarmessung der Toleranzabzug?

Wie viel Toleranz bei einer Radarmessung abgezogen wird, hängt von der genauen Messung und dem speziellen Gerät ab. Grundsätzlich gibt es einen Toleranzabzug von 3 km/h bei einer Geschwindigkeit bis zu 100 km/h und von 3 % bei einer Geschwindigkeit über 100 km/h.

Wann ist eine Radarmessung ungültig?

Eine Radarmessung ist ungültig, wenn beispielsweise Messfehler auftraten. Diese können durch ungeschultes Personal, eine unregelmäßige oder falsche Eichung des Geräts oder besondere Wettereinflüsse auftreten. Mehr zum Einspruch in diesem Fall lesen Sie hier nach.

Was ist eine Radarmessung?

Radarmessung: Die Geschwindigkeit messen und Blitzerfotos erstellen; beides ist mit der Technik möglich.
Radarmessung: Die Geschwindigkeit messen und Blitzerfotos erstellen; beides ist mit der Technik möglich.

Blitzer kontrollieren im Straßenverkehr die Einhaltung der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit. Es gibt einige Technologien, die inzwischen für diese Geschwindigkeitsmessungen eingesetzt werden. Eine davon ist die Radarmessung, die die Polizei nutzt, um mit Hilfe von Radarstrahlen die Geschwindigkeit von allen Autos in Sichtweite zu bestimmen.

Doch was bedeutet eine Radarkontrolle auf der Autobahn? Ist ein Radar ein Blitzer? Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Radar und Blitzer und wie stellt sich bei der Radarmessung die Funktionsweise dar? Die Antworten auf diese Fragen bekommen Sie, wenn Sie weiter lesen.

Wie funktioniert die Radarmessung?

Die Radarmessung ist in beide Richtungen der Fahrbahn möglich. Sie basiert auf dem “Dopplereffekt”. Das bedeutet Folgendes:

  • Das Blitzergerät sendet Radarstrahlen aus.
  • Die Radarstrahlen sind breit, weshalb eine Radarmessung in einer Entfernung bis zu mehreren hundert Metern möglich ist.
  • Der Radarstrahl trifft auf ein herannahendes Fahrzeug und reflektiert an diesem zu dem Radargerät zurück.
  • Es berechnet die Geschwindigkeiten aus dieser Reflexion.

Die Radarmessung löst einen Blitz aus, der rot erscheint, wenn sie eine höhere Geschwindigkeit bei einem Auto erfasst, als die Höchstgeschwindigkeit vorgibt. Daran können Sie merken, dass Sie geblitzt wurden. Zudem fertigt das Gerät ein Blitzerfoto an, welchen den Fahrer und das Kennzeichen abbildet. Einige neuere Radarfallen allerdings funktionieren auch ohne Blitz, sodass Sie nicht mitbekommen, wenn der Blitzer ausgelöst hat.

Zum Einsatz kommt die Technik beispielsweise in einem Polizeiauto auch der Autobahn, das vorübergehend an einer Stelle positioniert ist (sogenannte mobile Radarmessung). Aus dem Auto ist diese Messung ebenfalls möglich, wenn das Fahrzeug der Polizisten sich bewegt, also fährt. Genauso ermöglicht diese Technik eine Anwendung mittels eines Handgerätes. So kann die Radarmessung von einem Motorrad oder Auto heraus oder von einem Polizisten bedient werden, der am Straßenrand steht.

Können Fehler bei einer Radarmessung entstehen?

Die Funktionsweise der Radarmessung können Sie diesem Schaubild entnehmen.
Die Funktionsweise der Radarmessung können Sie diesem Schaubild entnehmen.

Eine “falsche” Radarmessung kann durch Messfehler entstehen. Die Radarmessung ist in Kurven oder bei Schnee, starkem Regen oder Nebel anfällig für solche Fehler. Aber auch eine falsche Aufstellung oder Bedienung können zu Fehlermessungen bei Blitzern führen. Daher wird bei der Radarmessung eine gewisse Toleranz abgezogen.

  • Bei einer Geschwindigkeit von unter 100 km/h werden grundsätzlich 3 km/h Toleranzabzug berücksichtigt.
  • Bei einer Geschwindigkeit von über 100 km/h sind es in der Regel 3 %, die abgezogen werden.

Den Bußgeldbescheid, den Sie erhalten, nachdem Sie geblitzt wurden (mittels Radarmessung) können Sie anfechten, also Einspruch gegen den Blitzer bzw. seine Messung einlegen. Dieses Vorgehen kann erfolgreich sein, wenn die Messtechnik bei der speziellen Erfassung fehlerhaft war. Ein falscher Winkel bei der Messung, keine genaue Messung aufgrund von einem Spurwechsel des Fahrzeugs oder keine korrekte oder regelmäßige Eichung des Geräts können Technikfehler sein. Ein Anwalt für Verkehrsrecht kann das Messprotokoll der Radarmessung einfordern, darin Angaben zum Blitzer, den Messwerten, Ort und Zeit der Messung sowie dem Messbeamten einsehen und eventuelle Fehlerquellen erkennen.

Von der Ordnungswidrigkeit der Geschwindigkeitsüberschreitung tritt die Verjährung (auch nach Radarmessung) nach drei Monaten ein. Wenn Sie also erst später als drei Monate nachdem Sie geblitzt wurden einen Bußgeldbescheid bekommen, sollten Sie Rat beim Anwalt suchen. Der Verstoß könnte verjährt sein.

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Über den Autor

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Franziska S.

Franziska S. verstärkt seit 2024 die Redaktion von bussgeld-info.de. Sie studierte in Berlin Rechtswissenschaften und bringt nun ihr Hintergrundwissen in die Texterstellung zu Rechtsthemen ein. Ratgeber schreibt sie in verschiedenen Rechtsbereichen, vor allem im Verkehrsrecht.

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