Er rollt und rollt und rollt – bis er platzt. Die Rede ist vom Autoreifen. Reifen sind wichtige Bestandteile Ihres Fahrzeugs, die gewährleisten, dass Sie sich bequem und gefahrlos fortbewegen können. Im Alltag fallen Ihnen die gummierten Ringe vermutlich gar nicht auf. Deshalb fällt es vielen Fahrern viel zu leicht, ihre Autoreifen zu vernachlässigen.
So geht der Überblick verloren über Reifendruck, Profiltiefe und auch das Reifenalter. Dass beim Reifen auf das Alter geachtet werden muss, sollte allgemein bekannt sein. Doch welche Regelungen gelten? Wie alt dürfen Autoreifen sein? Wie stellen Sie sicher,dass Ihr Reifen nicht zu alt ist und womit müssen Sie rechnen, wenn Sie mit zu alten Reifen fahren?
Dieser Artikel beantwortet die wichtigsten Fragen rund um das Thema „Reifenalter“.
Inhaltsverzeichnis
Reifen und ihr Alter – was hierbei zu beachten ist
Das Alter von Reifen ist ein Indikator dafür, wie es um ihren Zustand bestellt ist. Im täglichen Gebrauch ist das Gummi Sonneneinstrahlung, Regen und Temperaturschwankungen ausgesetzt, die es auf Dauer strapazieren. Die Reifen können aushärten und im schlimmsten Fall kann sich auch die Lauffläche ablösen. Dann riskieren Sie, dass der Reifen bei voller Fahrt platzt und Sie in einen Unfall geraten.
Auch für den normalen Abrieb des Profils ist das Alter des Reifens ein Indikator, obwohl dieser in erster Linie von der Nutzung abhängt und separat gemessen wird.
Aufgrund der Abnutzung und des im Alter steigenden Risikos sollten Sie Ihre Reifen regelmäßig wechseln. Doch sind Sie auch gesetzlich dazu verpflichtet, bei hohem Reifenalter einen neuen Satz zu beschaffen?
Wie alt darf ein Reifen sein? Gibt es Vorgaben?
Im Verkehrsrecht gibt es keine festen Regelungen dazu, wie alt ein Autoreifen sein darf. Das Wechseln der Reifen liegt daher im Ermessen des Fahrzeughalters bzw. des Fahrzeugführers. Der Fahrzeugführer muss aber im Rahmen seiner allgemeinen Pflichten gemäß StVO dafür sorgen, dass sein Fahrzeug die Verkehrssicherheit nicht gefährdet. Dies ergibt sich sowohl aus § 1 als auch aus § 23 StVO. Fahren Sie also im Straßenverkehr und verursachen durch altersbedingtes Reifenversagen einen Unfall, können Sie entsprechend zur Verantwortung gezogen werden.
Empfehlungen für das maximale Autoreifenalter
Wie sollte das Reifenalter also maximal ausfallen, wenn Sie die Bereifung wechseln? Versicherungen, ADAC und TÜV empfehlen, Ihre Reifen alle sechs Jahre zu wechseln. Allerdings räumen Experten ein, dass qualitativ hochwertigere Reifen auch acht oder sogar zehn Jahre lang gefahrlos benutzt werden können. Einige Fachleute benennen als Richtwerte auch acht Jahre für Sommerreifen und sechs Jahre für Winterreifen. Nach zehn Jahren ist aber für jeden gewöhnlichen Reifen Schluss.
Wie alt dürfen Winterreifen sein?
Auch für das Winterreifen-Alter gilt, dass die Reifen keinen besonderen Auflagen unterliegen. Allerdings sollten Sie besonders hier darauf achten, dass Sie ausreichend Profiltiefe haben, da ein niedriges Profil sich besonders bei Glatteis und Schnee bemerkbar macht und die Verkehrssicherheit massiv beeinträchtigen kann.
Reifenalter feststellen dank DOT-Nummer
Bei Reifen das Alter festzustellen kann manchmal schwierig erscheinen. Da Sie einen Satz über mehrere Jahre benutzen, haben Sie nämlich nicht immer noch den Kaufbeleg zur Hand, wenn Sie sich plötzlich nicht mehr sicher sind, ob Sie nicht einen neuen Satz bräuchten. Damit es trotzdem problemlos möglich ist, nur anhand des Reifens sein Alter festzustellen, ist jeder Reifen mit der sogenannten DOT-Nummer versehen.
DOT steht hierbei für „Department of Transportation“. Dabei handelt es sich um das US-amerikanische Verkehrsministerium, das die Nummer in den 70er Jahren zur Kennzeichnung einführte. Seither hat sie sich weltweit durchgesetzt.
Allerdings befinden sich auf Ihrem Reifenmantel mehrere Kombinationen von Buchstaben und Zahlen. Wie finden Sie also heraus, welche die DOT-Nummer ist und das Reifenalter angibt? Dies ist glücklicherweise relativ leicht, denn die Nummer beginnt stets mit dem Präfix DOT.
Die Nummer besteht aus vier Bestandteilen, die vier verschiedene Informationen über den Reifen liefern. Diese sind:
- DOT-Kürzel – signalisiert, dass es sich um die DOT-Nummer handelt,
- Werkskürzel – gibt Auskunft darüber, wo der Reifen hergestellt wurde,
- Reifengröße und ggf. Herstellercodierung,
- Produktionszeitraum, der schließlich Auskunft über das Reifenalter gibt.
DOT H2UV YC3B 2314
Wenn Sie lediglich das Reifenalter bestimmen wollen, dann sind für Sie nur die letzten vier Ziffern dieser Beispielnummer entscheidend. Diese unterteilen sich wiederum in zwei Teile. Die ersten beiden Stellen geben an, in welcher Kalenderwoche eines Jahres ein Reifen produziert wurde. Die letzten beiden Stellen geben das Herstellungsjahr an.
Im Beispiel „2314“ wurde der Reifen also in der 23. Kalenderwoche des Jahres 2014 produziert. Ab der 23. Kalenderwoche des Jahres 2020 könnten Sie also im Regelfall darüber nachdenken, neue Reifen aufzuziehen.
Reifenalter ist kritisch – müssen Sie mit Sanktionen rechnen?
Sie haben Ihre Reifen schon eine Weile, hatten aber noch nie Probleme mit ihnen und wollen im Moment auch nicht mehrere hundert Euro für einen neuen Satz ausgeben. Doch müssen Sie mit Bußgeldern rechnen, wenn Ihre Autoreifen ein bestimmtes Alter überschritten haben und Sie sie trotzdem noch verwenden?
Wie bereits oben erläutert, sieht das deutsche Verkehrsrecht keine exakten Regelungen vor, ab wann Reifen ausgetauscht werden müssen. Allerdings gehen mit zunehmendem Alter Mängel einher, die sehr wohl ein Bußgeld nach sich ziehen können. Ein Beispiel ist die Mindestprofiltiefe, die ein Reifen in jedem Alter erfüllen muss. In Deutschland beträgt diese 1,6 Millimeter. Unterschreiten Ihre Reifen diesen Wert, müssen Sie mit einem Punkt in Flensburg und einem Bußgeld zwischen 60 und 90 Euro rechnen. Die exakte Höhe hängt davon ab, ob es bei der Fahrt zu einer Gefährdung oder sogar zu einem Unfall kam.
Darüber hinaus gilt immer, dass Sie für die Verkehrssicherheit Ihres Autos verantwortlich sind. Platzt Ihnen bei der Fahrt ein Reifen aufgrund zu hohen Alters und es kommt zu einem Unfall, dann müssen Sie sich gegenüber allen gefährdeten Personen verantworten und werden womöglich für entstandene Kosten zur Kasse gebeten.
FAQ: Reifenalter
Wie alt ein Reifen ist, lässt sich normalerweise ganz einfach mit der sogenannten „DOT-Nummer“ herausfinden. Wie Sie dabei vorgehen, erfahren Sie hier.
Empfehlungen diverser Experten zufolge sollten Kraftfahrer alle sechs Jahre über neue Reifen nachdenken. Je nachdem, wie hochwertig die Pneus sind, können Sie möglicherweise auch acht bis zehn Jahre lang gefahren werden, bevor sie zu alt sind. Nach maximal zehn Jahren sollte jedoch Schluss sein.
Normalerweise ist dies nicht der Fall. Der Gesetzgeber sieht allerdings Ahndungen vor, wenn die Mindestprofiltiefe der Reifen unterschritten wird. In diesem Fall kann ein Punkt in Flensburg sowie ein Bußgeld zwischen 60 und 90 Euro fällig werden.