Platte Reifen sind nicht nur schwer zu fahren, sie stellen auch eine Gefahr im Straßenverkehr dar. Reifenhersteller entwickeln immer neue Methoden, die verhindern sollen, dass ein Reifen komplett platt wird oder zumindest bis zur nächsten Werkstatt durchhält. Meist werden diese Modelle als Runflat-Reifen oder RunOnFlat-Reifen bezeichnet. Doch woran erkennen Autofahrer diese Reifen? Gibt es für Runflat-Reifen eine besondere Kennzeichnung?
Was Reifen mit Notlaufeigenschaften sind, welche Kennzeichnung für Verkehrsteilnehmer hier von Bedeutung ist und was bei diesen Reifen zu beachten ist, erfahren Sie im nachfolgenden Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Reifen mit Notlaufeigenschaften?
Wann Reifen eine besondere Runflat-Kennzeichnung aufweisen, hängt von den Eigenschaften der jeweiligen Pneus ab. Diese sogenannten Notlaufeigenschaften machen es möglich, dass Fahrer trotz eines Platten mit verringerter Geschwindigkeit weiterfahren können. In der Regel ist ein Tempo von maximal 80 km/h vorgegeben. Je nach Variante eines solchen Reifens können zwischen 80 und 300 km zurückgelegt werden.
Dadurch dass bei diesen Reifen die Seitenwände verstärkt sind oder ein zusätzlicher Ring als Stütze auf der Felge sitzt, wird ein Platzen oder ein totaler Platen verhindert. Auch die spezielle Formung der Felge trägt dazu bei, dass der defekte Reifen nicht von dieser abspringt. Werden Runflat-Reifen mit entsprechender Kennzeichnung verwendet, ist ein sogenanntes Reifendruckkontrollsystem vorgeschrieben. Das ist deshalb der Fall, weil ein Druckverlust durch die besondere Art der Reifen kaum bis gar nicht bemerkt wird.
Fahrer sollten sich immer über die Betriebsbedingungen der Reifen informieren, da neben der Geschwindigkeit auch die Fahrweise angepasst werden muss. Die Hersteller sollten in der Regel bei den Runflat-Reifen der Kennzeichnung auch eine Erklärung sowie eine Bedienungsanleitung beifügen.
Welche Kennzeichnungen gibt es?
Je nach Hersteller kann bei Runflat-Reifen die Kennzeichnung unterschiedlich ausfallen. Grundsätzlich besitzen diese Pneus aber die grundlegende Kennzeichnung herkömmlicher Reifen. Gemäß den Vorgaben der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung (StVZO) muss ein Reifen nach der ECE-Norm 30 beschriftet sein. Nach § 36 StVZO sind auf der Reifenflanke Informationen zur Bauart, Größe und Tragfähigkeit anzugeben. Des Weiteren sind auch die Geschwindigkeitskategorie sowie das Datum der Herstellung bzw. der Erneuerung zu vermerken.
Neben diesen vorgeschrieben Informationen kann bei einem Runflat-Reifen die Kennzeichnung auch beinhalten diesen als eben solche auszuweisen. In der Regel befinden sich die Buchstaben RFT (RunFlat) oder ROF (RunOnFlat) auf den Reifen, allerdings sind auch andere Bezeichnungen eine Option. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht zu den möglichen Kennzeichnungen:
Kennzeichnung: Abkürzung | Bedeutung |
---|---|
RFT | RunFlatTire (Runflat-Reifen) |
ROF | RunOnFlat (weiterlaufender Reifen) |
EMT | Extended Mobility Tire (Reifen für erweiterte Mobilität) |
RSC | Runflat System Component (System-Komponente) |
SSR | Self-Supporting Runflat Tire (selbsttragender Reifen) |
ZP | Zero Pressure (Null-Druck) |
DSST | Dunlop Self Supporting Technology (Techoligie von Dunlop) |
BSR | Bridgestone Support Ring (Stützring von Bridgestone) |
PAX | Stützring von Michelin |
Die jeweilige Kennzeichnung ist am Runflat-Reifen dann ebenfalls auf der Flanke zu finden. Nicht für alle Fahrzeuge kann ein solcher Reifen verwendet werden, daher sollten Fahrzeughalter immer anhand dieser Angaben und den Informationen in den Fahrzeugpapieren prüfen, ob ihr Auto geeignet bzw. zugelassen ist.
Ist es in den Papieren nicht ausdrücklich untersagt, können Runflat-Reifen mit der Kennzeichnung als solche, am Fahrzeug verwendet werden. Es wird jedoch davon abgeraten, normale und Runflat-Reifen zu mischen. Tauschen Autofahrer die Runflat-Reifen durch herkömmliche Reifen aus, muss wieder ein Pannenset im Fahrzeug vorhanden sein oder ein Reserverad mitfahren.
Was kann sich für Runflat-Reifen bei der Kennzeichnung eventuell ändern?
Es wird derzeit angedacht, bei Kfz, die ab Werk mit Runflat-Reifen ausgestattet sind oder sein können, Eintragungen in den Zulassungsbescheinigungen zu veranlassen. Die jeweiligen Reifendimensionen würden dann bei den Runflat-Reifen entsprechend der Kennzeichnung in der Zulassungsbescheinigung Teil I aufgeführt sein und es dürften dann auch nur diese Reifen am Fahrzeug verwendet werden.
Auch ist dann ein Ersatz durch Reifen mit der gleichen Dimension aber ohne eine solche Runflat-Reifen-Kennzeichnung nicht zulässig. Auch ohne eine gesetzliche Bestimmung empfehlen Hersteller und Automobilclubs grundsätzlich passende Runflat-Reifen gemäß der Kennzeichnung zu verwenden, wenn Fahrzeuge auf diese ausgelegt sind.
FAQ: Kennzeichnung von Runflat-Reifen
Hierbei handelt es sich um Reifen, die bei einem Luftverlust nicht zusammenfallen. Dadurch ist für eine bestimmte Distanz eine Weiterfahrt mit einer reduzierten Geschwindigkeit möglich.
Damit ein Auto mit Runflat-Reifen ausgestattet werden kann, muss dieses über ein sogenanntes Reifendruckkontrollsystem verfügen. Denn nur so kann häufig festgestellt werden, dass der Reifen an Luft verliert.
Eine Tabelle der verschiedenen Kürzel finden Sie hier.