Ein bisschen Beachvolleyball, dem Frisbee hinterherjagen oder ein Strandtennismatch zum Aufwärmen – sogenannte Fun-Sportarten sind zumindest im Sommer von vielen Stränden nicht mehr wegzudenken. Sie, wie auch Fitness-Angebote, Yoga-Kurse oder das Strand-Joggen, gehören heute zum Vergnügen im Sand einfach dazu. Ob allerdings an jedem Strand jeder Sport erlaubt ist, das wissen dann doch wieder eher wenige Sonnen- und Badefans.
In welchen Formen in Deutschland am Strand Sport stattfinden darf, ob es diesbezüglich einheitliche Regelungen gibt und welche teilweise kuriosen Vorschriften andere Urlaubsländer für Strandsportarten vorsehen, erfahren Sie im nachfolgenden Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Yoga, Fitness, Ballspiel: Am Strand ist nicht immer alles erlaubt
Ob nun in Form von Fun-Sportarten, von einfachem Ballspiel oder mit anderen in Fitnesskursen, Sport am Strand ist zumindest in Deutschland meist Teil der Strandkultur. Doch nicht immer und überall sind am Strand Sportspiele oder ähnliche Betätigungen auch gestattet.
Eine einheitliche gesetzliche Regelung gibt es in Deutschland diesbezüglich allerdings nicht. Grundsätzlich ist am Strand Sport nicht verboten, allerdings sollten Strandbesucher überall darauf achten, dass sie durch ihre Aktivitäten andere nicht belästigen oder gar gefährden. Üblicherweise erlassen Kommunen Strandverordnungen, welche dann definieren, was am Strand erlaubt ist und was nicht. Üblicherweise wird in diesen dann auch festgehalten, ob am Strand Sport möglich ist, und meist auch, welche Sportarten wo stattfinden dürfen bzw. wo diese untersagt sind.
So ist es durchaus möglich, dass bestimmte Strandabschnitte für den sportlichen Gebrauch definiert sind und bestimmte Sportarten auch nur dort ausgeführt werden dürfen.
In der Strandverordnung des Ostseebades Göhren auf Rügen ist beispielsweise Folgendes zum Sport am Strand festgelegt:
(3) Mannschaftssportarten (z.B. Volleyball) sind nur an den von der Gemeinde Ostseebad Göhren –Kurverwaltung- vorgesehenen Plätzen gestattet. Das Aufstellen von Sportgeräten ist nur mit Genehmigung der Gemeinde Ostseebad Göhren -Kurverwaltung- erlaubt.
In den Verordnungen kann zudem bestimmt sein, ob beispielsweise im Hundebereich oder am FKK-Strand Sport ebenfalls zulässig oder untersagt ist. Wird nichts Entsprechendes definiert, können sportliche Aktivitäten erlaubt sein, sofern sie andere Badegäste nicht übermäßig belästigen oder in Gefahr bringen. Das Joggen am Strand ist in der Regel jedoch möglich, gleiches gilt für Strand-Yoga oder für Fitnessübungen. Beim Ballspielen oder mit der Frisbee-Scheiben sollten Sportbegeisterte am Strand jedoch vorsichtig vorgehen und die Umgebung nicht außer Acht lassen.
Urlauber können sich zu den Regeln am Strand sowie zum Sport dort bei den Touristenbüros oder den Gemeindeverwaltungen informieren. Die Strandverordnungen sind üblicherweise frei zugänglich und werden öffentlich ausgehängt. Bußgelder, die bei einer Missachtung bestehender Strandregeln verhängt werden können, unterscheiden sich ebenfalls regional und werden meist im Zusammenhang mit der Strandordnung benannt.
Die nachfolgende kurze Übersicht, zeigt mögliche Bußgelder in verschiedenen Regionen. Diese drohen, wenn Sportgeräte ohne Genehmigung und/oder außerhalb des gekennzeichneten Bereiches am Strand aufgestellt oder genutzt werden.
Ort | mögliche Sanktionen |
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Zinnowitz (Usedom) | bis zu 1.000 EUR |
Warnemünde (Rostock) | bis zu 1.000 EUR |
Sylt | bis zu 1.000 EUR |
Sportstrand als besonders definierter Bereich
In anderen Gemeinden kann Strandsport generell, unabhängig davon, ob es sich um Mannschaftssport oder eine individuelle Sportarten handelt, auf einen besonders gekennzeichneten Bereich beschränkt sein. Nicht wenige Gemeinden an Nord- und Ostsee haben einen eigens ausgewiesenen Sportstrand, der allein für diese Aktivitäten gedacht ist. Definierte Sportstrände sind beispielsweise in den Kaiserbädern auf Usedom (Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin), in Zinnowitz, am Timmendorfer Strand, in St. Peter-Ording oder auch auf einigen der Nordsee-Inseln zu finden.
Oft finden ist auf diesen Abschnitten auch Sportgeräte oder Plattformen für die verschiedensten Fitness- und Yoga-Varianten. Meist werden in den Sommermonaten auch besondere Strand-Sport-Kurse angeboten, die das touristische Portfolio erweitern und auch den Einwohnern Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung bieten. Je nach Kommune oder Seebad unterscheiden sich die Gestaltung der Sportstrände und die vorhandenen Angebote.
In diesem Zusammenhangen bieten Kommunen, wo es der Platz erlaubt, auch Abschnitte, in denen beispielsweise das Kitesurfen erlaubt ist, Urlauber Drachen steigen lassen oder mit dem Jetski vom Strand aus starten können. In der Regel sind diese Bereiche ausgeschildert.
Bestimmungen im Ausland können restriktiver ausfallen
Nicht nur in Deutschland wird das Verhalten am Strand durch Verordnungen geregelt, auch in beliebten Urlaubsländern sind Bestimmungen den Strand betreffend keine Seltenheit. Ob am Strand Sport überhaupt erlaubt ist, hängt von den jeweiligen Regionen ab.
Nachfolgend zeigen wir einige Beispiele für Vorschriften zum Verhalten am Strand aus Spanien, dass auch weiterhin eines der beliebtesten Urlaubsziele darstellt:
Ort | Geltende Strandregeln |
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Santander | Verboten sind Ballspielen, Surfen Reiten |
Valencia | Verboten sind Skateboards, Inlineskater und Fahrräder, die nicht verhüllt sind |
Benidorm | Verboten sind Strandtennis und "störende Sportarten" |
FAQ – Sport am Strand
Nein, die Gestaltung der Strandordnungen ist den Gemeinen und Kommunen überlassen. Bundeseinheitliche Regelungen gibt es nicht.
Ja und nein, auch hier sind die geltenden Vorschriften je nach Region und Land unterschiedlich. Beispiele dazu finden Sie hier.
Je nach Strandordnung können Sanktionen von einer Ermahnung über ein Bußgeld bis hin zum Platzverweis reichen. Details dazu erfahren Sie hier.