Sind Sie zu schnell unterwegs, werden Sie geblitzt und ein Bußgeldbescheid flattert in Ihren Briefkasten. Halten Sie ein solches Schreiben in den Händen, kann als Beweismittel Traffiphot S oder TPH-S angegeben sein. Dieses Messgerät vom Hersteller Jenoptik Robot GmbH gehört zu jenen Blitzern die über Induktionsschleifen oder Piezosensoren Ihre gefahrene Geschwindigkeit feststellen.
Blitzer und Radarfallen gibt es viele. Der Traffipax Traffiphot S ist einer von ihnen und wie bei allen System zur Geschwindigkeitsmessung weist auch dieses Gerät bestimmte Eigenschaften auf, die Sie kennen sollten. Denn es können immer wieder spezifische Messfehler auftreten, die im Zweifelsfall einen Einspruch gegen den Bußgeldbescheid begründen können.
Inhaltsverzeichnis
Nach welchem Prinzip erfolgt die Messung durch den Traffipax Traffiphot S?
Wie auch Truvelo M4² wird die Geschwindigkeit mit Traffipax Traffiphot S mittels Peizo-Sensoren gemessen. Diese nutzen den sogenannten Piezoeffekt. Das bedeutet, dass aufgrund der elastischen Verformung eines Festkörpers durch Druck eine elektrische Spannung erzeugt wird.
Für den Straßenverkehr heißt das, fährt ein Auto über die in der Fahrbahn verlegten Sensoren, wird ein Druck ausgeübt und ein Sapnnnungsimpuls hervorgerufen. Dabei werden an jedem Sensor die Zeiten festgehalten. Wie lange braucht ein Fahrzeug für die Strecke zwischen den Sensoren? Mittels einer einfachen Weg-Zeit-Berechnung ermittelt das Gerät die Geschwindigkeit des zu überwachenden Wagens.
Für den Traffipax Traffiphot S bedeutet dies im Speziellen, dass drei einzelne Piezokabel, die in einem Abstand von jeweils einem Meter zueinander den Kern des Geräts ausmachen. Die Sensoren müssen rechtwinklig zum Fahrbahnverlauf verlegt werden, damit die Messung erfolgreich ist. Anhand der ausgelösten Impulse erfolgen drei Zeitmessungen. Die Überfahrzeiten zwischen dem ersten und zweiten Kabel, dem zweiten und dritten sowie dem ersten und dritten werden erfasst.
Alle drei Geschwindigkeiten werden geräteintern im Traffipax Traffiphot S miteinander verglichen. Sollte es zu einer Abweichung um mehr als ein km/h kommen, wird die Messung gänzlich verworfen. Andernfalls wird der geringste Messwert eingeblendet und ein Lichtbild vom Fahrer etwa 15 bis 20 ms nach Überfahren des dritten Sensors ausgelöst.
Traffipax Traffiphot S – Standardisiertes Messverfahren mit Tücken
Zwar ist der Traffipax Traffiphot S gemäß Urteil des Bundesgerichtshofs (Az. 4 StR 627/92) ein standardisiertes Messverfahren, dennoch funktioniert es nicht fehlerfrei.
Neben einer fehlenden Eichung und Kontrolle durch entsprechend ausgebildetes Personal sind bei diesem Gerät auch andere, ganz spezifische Fehlerquellen üblich. Zum einen können Störimpulse vorkommen, die durch gewisse Fahrbahnschwingungen (unter anderem durch Radlastschwankungen) ausgelöst werden. Doch im Gegensatz zum Truvelo M4² gibt es beim Traffipax Traffiphot S drei Sensoren.
Damit sich also eine solche Schwankung auf das Messergebnis auswirken kann, müssen sowohl am zweiten als auch am dritten Kabel Störungen beziehungsweise Abweichungen auftreten. Doch gemäß aktuellen Untersuchungen ist dies gar nicht so unwahrscheinlich, wie anfangs vermutet.
Daneben liegen häufig Messfehler vor, wenn der letzte Sensor oder der Fotofixpunkt auf dem Blitzerfoto nicht klar erkennbar ist. Wenn mehrere Fahrzeuge auf dem Foto erfasst wurden, ist dies außerdem ein Indiz für eine fehlerhafte Messung.
Sind die Sensoren beschädigt oder tritt Feuchtigkeit durch undichte Fugen ein, sind Fehlauslösungen entscheidend. Um dem entgegenzuwirken sind halbjährige Wartungsarbeiten gesetzlich vorgeschrieben.
FAQ: Traffipax Traffiphot S
Der Traffipax Traffiphot S arbeitet mit Piezosensoren in der Fahrbahn. Er misst die Geschwindigkeit der Fahrzeuge, die über diese Sensoren fahren.
Fahrzeuge, welche über die Sensoren fahren, lösen einen Impuls aus. Wie diese Sensorenmessung die Geschwindigkeit ermittelt, erfahren Sie hier.
Ja, auch bei dieser Messart können Fehler auftreten. Welche Einflüsse auf das Messergebnis auftreten können, lesen Sie hier.