Auf eine WhatsApp-Nachricht antworten oder kurz ein Telefonat entgegennehmen. Ob beruflich oder privat, das Smartphone ist bei den meisten ein ständiger Begleiter und das auch häufig am Steuer. Doch das ist nicht nur eine große Ablenkung, die ein hohes Unfallpotential birgt, sondern auch in den meisten Fällen verboten.
Denn ob Sie nur einen Anruf wegdrücken oder die Uhrzeit checken und das Handy dafür in die Hand nehmen: Sie verstoßen damit gegen den § 23 in der Straßenverkehrs-Ordnung und riskieren ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro sowie einen Punkt in Flensburg.
Doch mit welchen Konsequenzen müssen Sie rechnen, wenn Sie mit dem Handy am Steuer einen Unfall verursachen? Wie wirkt sich dies auf die Schadensregulierung aus? Ist eine zusätzliche Strafe zu erwarten?
Inhaltsverzeichnis
Video: Was ist ein Handyverstoß?
Mit dem Handy am Steuer einen Unfall verursacht: Welche Strafe droht Ihnen?
Grundsätzlich beträgt das Bußgeld bei einem Unfall wegen Handy am Steuer 200 €. Hinzu kommen zwei Punkte in Flensburg und ein Monat Fahrverbot. Verletzen oder töten Sie gar durch einen Unfall eine Person, müssen Sie mit einer hohen Geld- oder mit einer Gefängnisstrafe rechnen. Diese kann bis zu fünf Jahre umfassen.
Neben diesen strafrechtlichen Konsequenzen ist ebenso mit zivilrechtlichen Aspekten zu rechnen. Das meint in erster Linie Schadensersatz und Schmerzensgeld, die vom Unfallgeschädigten gefordert werden können. Generell ist mit den Unfallkosten zu rechnen, wenn Sie den Unfall verursachen oder selbst verschulden.
Sind Sie in einen Unfall verwickelt und haben währenddessen Ihr Handy benutzt, wird Ihnen in der Regel eine Teilschuld zugeschrieben. Sachverständige werden in einem solchen Fall prüfen, ob die Unfallfolgen ohne die Handynutzung geringer ausgefallen wären oder nicht.
Schadensabwicklung nach einem Autounfall wegen Handy am Steuer
Geht es um die Frage, ob Sie Mitschuld an einen Unfall wegen dem Handy am Steuer haben, schaut die Versicherung besonders genau hin. Dabei ist jedoch zunächst festzuhalten, dass die Kfz-Haftpflichtversicherung in der Regel einspringt.
Diese übernimmt die Kosten des Geschädigten und nicht die eigenen, wenn Sie der Unfallverursacher sind.
Die Teil- oder Vollkaskoversicherung darf sich der Sache entziehen, wenn Ihnen grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen werden kann. Die Versicherungen verlangen nicht selten, wenn Autofahrer einen Unfall wegen Handy-Nutzung verursachen, den Schaden am eigenen Fahrzeug selbst zu begleichen.
Benutzen Sie beim Fahren ein Handy und ein Autounfall geschieht, ist die Schadensregulierung von vielen Faktoren abhängig. Der Sachverhalt ist komplex. Bestenfalls lassen Sie sich von einem Anwalt in dieser Angelegenheit beraten.
Statistik: Erhöhte Unfall-Gefahr wegen Handy am Steuer
Laut einer amerikanischen Studie erhöht sich die Unfallgefahr um den Faktor vier, wenn Sie das Handy benutzen. Eine derartige Ablenkung zählt neben der Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit unter Alkohol- oder Drogeneinfluss sowie Fahrfehlern zu den häufigsten Unfallursachen.
Die Ablenkung durch ein kurzes Telefonat oder das Tippen einer Nachricht ist in den Augen vieler Autofahrer immer noch eine unterschätzte Gefahr. Doch vor allem beim Schreiben einer SMS am Steuer fahren Sie für den entsprechenden Zeitraum blind im Straßenverkehr. Selbst wenn Sie die Strecke kennen oder nichts Ungewöhnliches auf der Fahrbahn zu sein scheint, ist diese scheinbare Sicherheit trügerisch. Selbst für den Bruchteil einer Sekunde kann Unaufmerksamkeit einen Unfall wegen Handy am Steuer verursachen. Damit kann auch das Lesen und Tippen einer SMS schnell zum Unfall führen.
Wie hoch das Risiko für einen Unfall wegen dem Handy am Steuer ist, zeigt die geschätzte Zahl der Handyverstöße in Deutschland durch den Deutschen Verkehrsgerichtstag. Danach gibt es wahrscheinlich bis zu 1,3 Milliarden Ordnungswidrigkeiten dieser Art pro Jahr.
FAQ: Unfall durch Handy am Steuer verursacht
Wer mit dem Handy am Steuer einen Unfall verursacht, muss mindestens mit einem Bußgeld in Höhe von 200 Euro rechnen. Hinzu kommen zwei Punkte in Flensburg sowie ein Monat Fahrverbot.
Sind Sie der Unfallverursacher, müssen Sie meist die Unfallkosten tragen. Daneben sind Forderungen auf Schadenersatz und/oder Schmerzensgeld durch den Unfallgegner denkbar.
In diesem Fall wird Ihnen in der Regel eine Teilschuld zugesprochen.