Wer die Hürden zum Erhalt der Fahrerlaubnis einmal in Kauf genommen hat und sich an die Freiheiten, die ein fahrbarer Untersatz bietet, gewöhnt hat, kann sich nicht vorstellen, den Führerschein so schnell wieder freiwillig abzugeben.
Allerdings gibt es Situationen, in denen ein Verzicht auf die Fahrerlaubnis durchaus sinnvoll ist. So zum Beispiel, wenn Sie ein gewisses Alter erreicht haben und ein Fahrzeug nicht mehr sicher im Straßenverkehr führen können, weil Sie beispielsweise nicht mehr so gut sehen können.
Auch eine Krankheit kann dafür sorgen, dass das Führen eines Fahrzeugs nicht mehr möglich ist. In diesem Fall können Betroffene auf den Führerschein verzichten. Aber auch wenn keiner dieser Gründe vorliegt, kann der Verzicht auf den Führerschein erklärt werden. Wann dies sinnvoll ist, welche Vorteile und Nachteile sich daraus ergeben und wie eine solche Führerschein-Verzichtserklärung aussieht, erfahren Sie im Folgenden.
Inhaltsverzeichnis
Wann ein freiwilliger Verzicht auf die Fahrerlaubnis Sinn macht
Wer aufgrund seines Alters oder einer gesundheitlichen Einschränkung seinen Führerschein abgeben möchte, kann dies jederzeit tun. Es kann allerdings auch angeordnet werden, wenn Sie zum Beispiel fahrauffällig geworden sind und daraus ersichtlich wird, dass Ihr Alter oder Ihre Krankheit es nicht mehr zulässt, dass Sie ein Fahrzeug sicher im Straßenverkehr führen können.
Dies gilt auch, wenn es zu einem Verstoß kommt, der den Führerscheinentzug zur Folge hätte, so zum Beispiel bei Alkohol am Steuer. Es muss grundsätzlich zwischen der Entziehung der Fahrerlaubnis und dem Verzicht auf diese unterschieden werden.
Der Fahrerlaubnisentzug wird entweder durch die Fahrerlaubnisbehörde oder durch ein Gericht angeordnet. Der Führerschein kann allerdings auch durch einen Ordnungshüter vorläufig entzogen werden. Der Betroffene hat in diesem Wahl keine andere Wahl als seinen Lappen abzugeben. Die Entziehung der Fahrerlaubnis geschieht hier also nicht auf freiwilliger Basis.
Im Gegensatz dazu ist der Verzicht auf die Fahrerlaubnis immer freiwillig. Aber warum sollte ich auf meinen Führerschein freiwillig verzichten, wenn ich aufgrund meines körperlichen Zustands und meiner geistigen Fähigkeiten dazu in der Lage bin, ein Fahrzeug im Straßenverkehr zu führen?
Eine Verzichtserklärung kann dann sinnvoll sein, wenn Ihre Fahreignung aufgrund Ihres Verhaltens im Straßenverkehr infrage gestellt wird. Dies ist dann der Fall, wenn Sie einen Verstoß begehen, der die Führerscheinbehörde zu der Annahme verleitet, dass Sie nicht mehr dafür geeignet sind, ein Fahrzeug verantwortungsbewusst zu führen.
Ist dies der Fall, wird der Entzug der Fahrerlaubnis angeordnet und der Führerschein zwangsweise entzogen. Daraufhin kann ein Verkehrssünder aber auch eine Verzichtserklärung abgeben und freiwillig auf den Führerschein verzichten.
Die Vorteile und Nachteile des freiwilligen Führerscheinverzichts
Erklärt sich der Betroffene dazu bereit, freiwillig auf den Führerschein zu verzichten und eine Verzichtserklärung abzugeben, erspart das der Behörde viel Zeit und bürokratischen Aufwand. Wird nämlich der Führerscheinentzug angeordnet, wird ein Verwaltungsverfahren in die Wege geleitet. Die Verfahrenskosten können gespart werden, wenn Sie freiwillig auf den Führerschein verzichten.
Der Verzicht auf die Fahrerlaubnis hat allerdings auch den Nachteil, dass vorhandene Eintragungen im Fahreignungsregister bestehen bleiben. Haben Sie Punkte in Flensburg angesammelt, werden diese so nicht gelöscht. Bei einem Einzug der Fahrerlaubnis hingegen erfolgt eine Löschung der Punkte. Wollen Sie also nach einer gewissen Zeit einen Antrag auf Neuerteilung der Fahrerlaubnis stellen, sind die Punkte immer noch vorhanden.
Nach dem Verzicht auf die Fahrerlaubnis: Kann eine Neuerteilung erfolgen? Beachten Sie, dass Ihre Fahrerlaubnis nach dem Verzicht oder der Entziehung ruht. Dass Sie diese erworben haben, wird aber gespeichert, sodass Sie den Führerschein nicht neu machen müssen, sondern die Wiedererteilung beantragen können.
So sieht eine Verzichtserklärung für den Führerschein aus
Den Führerschein einfach abzugeben, reicht allerdings nicht aus. Sie müssen parallel dazu eine Verzichtserklärung vorlegen, die besagt, dass Sie auf Ihre Fahrerlaubnis für die entsprechende Klasse verzichten werden und im Zuge dessen den Führerschein abgeben werden. Sie sollten außerdem erklären, dass Sie sich darüber im Klaren sind, dass das Führen eines führerscheinpflichtigen Fahrzeugs von nun an für Sie untersagt ist.
Im Folgenden können Sie ein Muster für die Verzichtserklärung herunterladen. Bitte beachten Sie, dass es sich dabei nur um eine Vorlage handelt und diese nicht unverändert übernommen werden sollte.
Verzichtserklärung für den Führerschein: Muster
Musterstraße 1
12345 Musterhausen
Fahrerlaubnisbehörde
Musterweg 1
12345 Musterhausen
[Datum]
Betreff: Freiwilliger Verzicht auf die Fahrerlaubnis
Sehr geehrte Damen und Herren,
Hiermit erkläre ich den freiwilligen Verzicht auf meine Fahrerlaubnis in der/den Klasse/n X. Ich gebe meinen Führerschein zur Entwertung bzw. zur Aufbewahrung ab.
Ich bin mir darüber im Klaren, dass aufgrund des freiwilligen Verzichts meine Fahrerlaubnis nicht mehr besteht und ich daher nicht mehr dazu berechtigt bin, Kraftfahrzeuge im öffentlichen Straßenverkehr zu führen.
[Name und Unterschrift]
An dieser Stelle können Sie eine Verzichtserklärung für den Führerschein kostenlos herunterladen!
FAQ: Verzicht auf den Führerschein
Ja. Dies kommt z. B. infrage, wenn Sie sich aus Altersgründen das Fahren nicht mehr zutrauen. Sollten Sie es sich anders überlegen, können Sie eine Wiedererteilung beantragen.
Sie können die Verzichtserklärung und den Führerschein bei der Fahrerlaubnisbehörde abgeben.
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Wollte mein Führerschein Freiwillig verzichten, hat leider nicht funktioniert. Die haben mir den Entzogen, obwohl im Brief drinnen stand ich hätte ihn auch freiwillig abgeben können. Mir wurde 2x am Telefon bestätigt das ich ihn nicht abgeben kann.