Wechselverkehrszeichen sind verschieden einsetzbar und können je nach Bedarf mit den wichtigen Informationen ausgestattet werden. Sie können daher den Verkehrsfluss lenken, auf Gefahren hinweisen oder als Wegweiser dienen. Die Vorgaben dieser Wechselverkehrszeichen haben immer Vorrang vor den Regelungen der vor Ort installierten Verkehrszeichen sowie vor den allgemeinen Verkehrsregeln der Straßenverkehrsordnung (StVO).
Wie eine Wechselverkehrszeichenanlage funktioniert, wo diese üblicherweise zum Einsatz kommen und welche gesetzlichen Vorschriften es bezüglich der Anzeigen auf diesen Zeichen gibt, erläutern wir in folgendem Ratgeber näher.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Wechselverkehrszeichen
Hierbei handelt es sich um eine Sonderform von Verkehrszeichen, deren Anzeige mittels Mechanik oder LED veränderbar ist. So können Verkehrszeichen je nach Bedarf angezeigt werden, ohne dass neue Schilder aufgestellt werden müssen. Wechselverkehrszeichen sind stationär oder mobil verwendbar.
Wechselverkehrszeichen werden entweder mithilfe von motorbetriebenen Prismen oder über LED-Dioden betrieben. Wie die einzelnen Varianten funktionieren, erfahren Sie hier.
In der Regel werden diese Verkehrszeichen auf Autobahnen bzw. viel befahrenen Schnellstraßen eingesetzt oder überall dort, wo schnell auf sich verändernde Verkehrssituationen reagiert werden muss. Sie dienen oftmals dem Anzeigen von Warnungen, z. B. bei Staus, Baustellen usw., von Geschwindigkeitsbegrenzungen, Spursperrungen oder Umleitungen bzw. alternativen Strecken. Mehr dazu lesen Sie hier.
WVZ: Verkehrszeichen je nach Bedarf und Situation
Wechselverkehrszeichen (WVZ) sind so geschaffen, dass die Anzeige auf ihren Flächen veränderbar ist. Sie werden überall dort eingesetzt, wo eine situationsbezogene Verkehrslenkung zur Prävention von Unfällen und Staus wichtig ist. Meist ist das auf Autobahnen, Schnellstraßen oder mehrspurigen, viel befahrenen Straßen der Fall. Aber auch als Wegweiser, Warntafel oder als Hinweis auf Bedarfsumleitungen können Wechselverkehrszeichen zum Einsatz kommen.
Dabei sind Wechselverkehrszeichen auf der Autobahn meist an Schilderbrücken angebracht. Das ermöglicht es, entweder für jede Fahrspur unterschiedliche oder für alle Spuren die gleichen Anzeigen darzustellen. So sind unter anderem Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Spursperrungen nur für eine, mehrere oder alle Spuren möglich. Auch Hinweise zu Staus oder vorausliegenden Baustellen sind über die gesamte Breite einer solchen Brücke darstellbar.
Das angezeigte Verkehrszeichen gilt jedoch immer nur für die Spur, über der die Tafel angebracht ist. Die Beschränkungen, Ge- und Verbote sowie Hinweise gelten ab der jeweiligen Schilderbrücke und sind bei Erscheinen der Anzeige sofort zu beachten.
An Ausfahrten, in Baustellen oder bei besonderen Verkehrslagen kommen meist Einzelschilder, entweder stationäre oder mobile, zum Einsatz. Dabei ist es auch möglich, dass Wechselverkehrszeichen an Fahrzeugen angebracht sind. Das ist beispielsweise bei mobilen Baustellen oder bei Schwerlasttransporten (am Begleitfahrzeug) der Fall.
Des Weiteren gibt es Wechselverkehrszeichen, auf deren Flächen Hinweistexte anzeigbar sind, was für zusätzliche Informationen zur Verkehrssituation genutzt werden kann. Darüber hinaus sollten Verkehrsteilnehmer darauf achten, dass einige Wechselverkehrszeichen mit einem Blitzer verbunden sind. Wird also eine Geschwindigkeitsbegrenzung angezeigt, kann diese gleichzeitig auch überwacht sein.
Die Steuerung der jeweiligen Anzeige ist in der Regel programmierbar, sodass in verschiedenen Situationen die passenden Informationen wiedergeben werden können. Dabei kann die Darstellung dann entweder über eine Verkehrszentrale oder automatisch erfolgen. Ist eine Wechselverkehrszeichenanlage zum Beispiel so programmiert, dass sie bei schlechten Sichtverhältnissen eine Geschwindigkeitsbegrenzung anzeigt, sind in der Regel entsprechende Sensoren oder Kameras vorhanden.
Funktionsweise von Wechselverkehrszeichen
Wo diese speziellen Verkehrszeichen zum Einsatz kommen, hängt meist auch davon ab, welche Funktionsweise sie haben. Dabei wird grundsätzlich zwischen
- mechanischen und
- lichtemittierenden Wechselverkehrszeichen unterschieden.
Die StVO beinhaltet unter § 39 Bestimmungen zum Einsatz dieser Zeichen. Demnach darf die sonst vorgeschrieben farbliche Darstellung der Verkehrszeichen bei Wechselverkehrszeichen, die mittels Leuchten funktionieren, abweichen. Es sind also ein schwarzer Hintergrund und weiße Schrift bzw. weiße Symbole erlaubt.
Lichtemittierende Zeichen sind heute meist digitale Wechselverkehrszeichen, die mit LED betrieben werden. Bei älteren Modellen kommen auch noch Halogenleuchten zum Einsatz. Die einzelnen LED-Lichtpunkte sind beliebig programmierbar und können daher eine sehr große Zahl an Verkehrszeichen, Symbolen oder auch Text wiedergeben. Sie leuchten in der Regel so stark, dass die Verkehrszeichen auch bei Regen, Schneefall, Nebel oder aus größerer Entfernung zu sehen sind.
Mechanische Wechselverkehrszeichen verfügen über drei- oder vierkantige Prismenflächen, die vertikal oder horizontal angebracht sind. Auf diesen sind die Verkehrszeichen als reflektierende Folien aufgeklebt. Die Flächen werden per Motor betrieben und drehen sich. Durch die jeweilige Drehung wird ist das passende Verkehrszeichen mit den einzelnen Flächen zusammengestellt bzw. gewechselt. Sie werden daher auch Prismenwender genannt.
Im Gegensatz zu digitalen Wechselverkehrszeichen ist bei der mechanischen Variante der Energiebedarf gering, da der Motor nur für den Bildwechsel benötigt wird. Die LED der digitalen Anzeiger benötigen wiederum konstant Strom für die Darstellung der Zeichen. Mechanische Modelle sind allerdings in der Anzahl der Darstellungen limitiert, da jeweils nur drei oder vier Motive möglich sind. Daher werden sie eher dort eingesetzt, wo nur bestimmte Hinweise oder Anzeigen benötigt werden, wie zum Beispiel als Anzeiger für Umleitungen oder Alternativstrecken aber auch an Stauschwerpunkten.