Deutsche lieben ihre Autos, am liebsten nagelneu und glänzend. Laut Statistik hat der Umsatz auf dem Neuwagenmarkt die Marke von 100 Milliarden Euro jährlich geknackt. Deutschlandweit planen über zwei Millionen Menschen den Kauf eines Neuwagens in den nächsten Jahren.
Doch dabei ist Vorsicht geboten: Neuwagen verlieren bekanntlich drastisch schnell an Wert. Der Wertverlust beim Neuwagen beträgt im ersten Jahr bei einer Strecke von 15.000 km im Durchschnitt knapp 25 Prozent, also ein Viertel des ursprünglichen Kaufwerts.
Dieser Ratgeber verrät Ihnen, worauf Sie beim Autokauf achten müssen und wie Sie den Wertverlust vom Auto berechnen und verringern können.
Inhaltsverzeichnis
Weiterführende Informationen zum Wertverlust
Wie viel Wert verliert ein Auto pro Jahr?
In den Wertverlust am Auto pro Jahr spielen viele Faktoren mit ein, die teilweise durch einfache Handgriffe behoben werden können, teilweise aber schon beim Autokauf richtig vorhergesagt werden müssen. Oft sind schon vor dem Besuch beim Händler ein ordentliches Maß an Recherche und auch etwas Glück notwendig, um drei Jahre später keine böse Überraschung zu erleben.
Die einleitende Frage lässt sich also nicht pauschal beantworten. Fest steht, dass ein Auto im ersten Jahr am meisten an Wert einbüßt. Viele Modelle haben dann bei durchschnittlicher Benutzung nach drei Jahren bereits knapp die Hälfte ihres Kaufwerts verloren. Allerdings sind hier neben dem Alter auch Faktoren wie der Kilometerstand und die Marke wichtig. Auch aggressives Fahren, z. B. durch illegale Straßenrennen, kann zu Verschleiß und Wertminderung führen. Wir zählen die wichtigsten Merkmale auf, die den Wertverlust am Kfz beeinflussen können:
Diese Faktoren am Auto bestimmen den Wertverlust pro Jahr
Die Automarke
Ebenso wie Kleider Leute machen, machen Marken Autos. Einige Firmen, die sich durch einen guten Ruf, Stilsicherheit und Beständigkeit einen Namen gemacht haben, sind deshalb gegen den Wertverlust am Auto besser gewappnet als andere. Erkundigen Sie sich deshalb vor dem Kauf über ältere Modelle des Herstellers und verfolgen Sie deren Wertverfall oder Wertsteigerung.
Der Autotyp
Bei der Wahl des Autotyps gilt: Wer ein geringeres Risiko eingehen möchte, sollte gleich auf ein günstiges Modell wie etwa einen Kleinwagen setzen. Die sind in der Anschaffung am günstigsten und haben deshalb auch die geringste absolute Wertminderung zu erwarten.
Hingegen sollten Sie sich von Auslaufmodellen fernhalten, da diese zwar mit günstigem Neupreis locken, jedoch schnell an Wert verlieren. Schließlich steht meist das Nachfolgemodell bereits in den Startlöchern.
Die richtige Farbe
Ein unterschiedlicher durchschnittlicher Wertverlust am Auto lässt sich auch bei verschiedenen Farben erkennen. So soll allein die Wagenfarbe einen Unterschied von bis zu 3.000 Euro ausmachen können, wenn Sie den Wagen wieder verkaufen. Der Grund hierfür liegt nahe: Einige Farben sind einfach langlebiger als andere. Das peppige Pink von heute kann sich als der augenunfreundliche Ocker-Albtraum von morgen entpuppen.
Am Sichersten „fahren“ Sie mit zeitlosen und dezenten Farben wie Dunkelblau, Schwarz und Grautönen.
Der allgemeine Zustand
Scheinbare Lappalien wie Lackschäden und festgefressener Schmutz können bei einer Fahrzeugbewertung ausschlaggebend sein. Achten Sie deshalb darauf, Ihr Auto regelmäßig zu waschen, um dem Schmutz keine Chance zu geben. Auch lassen sich kleinere Lackschäden unkompliziert mit einem Lackstift ausbessern.
Raucher sollten sich das Rauchen im Auto abgewöhnen, sonst haben sie mit größerem Wertverlust für ihren Gebrauchtwagen zu rechnen. Der bleibende Geruch macht das Auto für potenzielle Käufer weniger interessant. Durch jahrelanges Rauchen im Auto kann außerdem die Innenausstattung unschöne Verfärbungen davontragen.
Schlussendlich sind auch ihre Fahrgewohnheiten entscheidend für einen schnellen oder langsamen Verlust an Wert. Aggressives Fahrverhalten fördert den Verschleiß. Außerdem kommt er Ihnen schon beim Fahren teuer zu stehen, da der Spritverbrauch erhöht wird und sich die Bremsen schneller abnutzen.
Der Kilometerstand
Der wichtigste Indikator für den Zustand Ihres Autos ist wohl der Kilometerstand. In Verbindung mit dem Alter vom Fahrzeug gibt er dem Käufer einen guten Eindruck darüber, wie intensiv der Wagen in seiner Lebenszeit benutzt wurde.
In manchen Fällen kommt die Kfz-Haftpflichtversicherung für die Wertminderung nach einem Unfall auf. Das gilt auch zum Teil für das europäische Ausland, z. B. bei einem Unfall in Polen.
So können Sie bei Ihrem Auto den Wertverlust berechnen
Es gibt für den Wertverlust beim Auto keine Tabelle, die fehlerfrei den Wert Ihres Autos bestimmen kann. Allerdings gibt es mit der Schwacke-Liste ein sehr umfangreiches Nachschlagewerk, welches als Orientierung für den Wert Ihres Autos dienen kann.
Die Firma Schwacke und die von ihr publizierte Liste haben sich als Branchenführer im Bereich der Preislisten für Autos etabliert. Gegen einen geringen Betrag erhalten Sie Einsicht und können den Preis für einen Gebrauchtwagen sowie den Wertverlust seit dem Kauf ablesen. Die Liste ermöglicht auch die Angabe von zahlreichen Sonderausstattungsmerkmalen.
So liefert Schwacke genauere und individuellere Schätzungen als zahlreiche Online-Händler, die zur Berechnung vom Wertverlust am Auto einen Rechner auf ihrer Website anbieten. Diese Auto-Wertverlust-Rechner bieten zwar kostenlos einen ersten Preiseindruck, haben aber nur wenige Einstellungsmöglichkeiten. So bleiben die Werte ungenau und können im Einzelfall sehr stark abweichen.
Der sicherste Weg, den Kfz-Wertverlust Ihres Autos seit dem Neukauf zu berechnen, ist ein unabhängiges Gutachten. Viele Werkstätten sowie der TÜV bieten diese Dienstleistung an. Im Vergleich zur Schwacke-Liste oder dem Online-Check ist diese Methode mit Abstand die teuerste. Für eine Bewertung sollten Sie je nach Anbieter bis zu 150 Euro einplanen.
FAQ: Wertverlust beim Auto
In der Regel ist davon auszugehen, dass fast jedes handelsübliche Fahrzeug einer Wertminderung unterliegt. Gerade bei Neuwagen sinkt der Wert im ersten Jahr erheblich.
Relevant können zum Beispiel die Marke, das Modell, der Pflegezustand oder ein Unfall sein. Darüber hinaus spielen auch gesetzliche Regelungen eine wichtige Rolle, wie etwa die Diesel-Fahrverbote.
Wenn Sie herausfinden wollen, welchen Preis Sie bei einem Verkauf noch erzielen, können Sie eine Fahrzeugbewertung in Auftrag geben.