Für viele Halter eines Kraftfahrzeugs ist ihr fahrbarer Untersatz nicht nur ein Fortbewegungsmittel. Er soll auch etwas über ihren Charakter, ihre Vorlieben oder ihren Status ausdrücken. In diesem Zusammenhang spielen nicht nur Automarke, Farbe, Motorisierung oder Ausstattung des Kfz eine Rolle. Für viele ist auch das Nummernschild ein Teil der Personalisierung ihres Gefährts.
Aus diesem Grund erfreuen sich Wunschkennzeichen großer Beliebtheit. Was müssen Sie beachten, wenn Sie einen Wunsch für Ihr Kennzeichen haben? Was kostet ein Wunschkennzeichen? Kann ich ein Wunschkennzeichen kostenlos reservieren? Kann ich für das Wunschkennzeichen auch online prüfen, ob es noch frei ist? Diese und weitere Fragen werden im folgenden Ratgeber geklärt.
Finden Sie hier Ihr persönliches Wunschkennzeichen
Inhaltsverzeichnis
Video: So kommen Sie zu Ihrem Wunschkennzeichen!
Was ist eigentlich ein Wunschkennzeichen?
Fahrzeuge müssen in Deutschland ein Kennzeichen besitzen, damit die Identifizierung des Halters – zum Beispiel im Zuge eines Bußgeldverfahrens – möglich ist. Heute werden die sogenannten Euro-Kennzeichen ausgegeben.
Allgemeiner Aufbau des Nummernschilds
Moderne Nummernschilder verfügen am rechten Rand über das Eurofeld mit der Abkürzung „D“ für Deutschland und dem Symbol der Europäischen Union (zwölf goldene fünfzackige Sterne auf blauem Hintergrund).
Rechts daneben folgt das sogenannte Unterscheidungszeichen, welches aus bis zu drei Buchstaben besteht und für den Verwaltungsbezirk der Zulassungsstelle steht, in dem das Fahrzeug seinen regelmäßigen Standort hat. Die bekanntesten sind wohl „B“ für Berlin oder „HH“ für Hamburg.
Darauf folgen die Prüfplakette für die Hauptuntersuchung und die Stempelplakette des Land- oder Stadtkreises, in dem die Zulassung des Fahrzeugs stattgefunden hat. Rechts davon schließt sich die sogenannte Erkennungsnummer an. Diese besteht aus einem bis zwei Buchstaben sowie maximal vier Ziffern. Viele Fahrzeughalter entscheiden sich hier für ihre Initialen sowie ihren Geburtstag oder das Geburtsjahr.
Ihr Wunsch für das Kfz-Kennzeichen: Zeichen der Personalisierung
Möchten Sie einen Neuwagen oder ein anderes Fahrzeug zulassen oder findet ein Halterwechsel statt, ist ein Gang zur Zulassungsstelle nötig. Dort werden die erforderlichen Papiere ausgestellt oder mit den neuen Informationen versehen. Außerdem werden neue Nummernschilder ausgestellt, die am Wagen angebracht werden müssen. Wenn Ihnen die Erkennungsnummer nicht wichtig ist, kann Ihnen von der Behörde eine zufällig ausgewählte Kombination aus Buchstaben und Zahlen zugewiesen werden.
Die meisten Fahrzeughalter entscheiden sich aber bei der Zulassungsstelle für ein Wunschkennzeichen. Die Sachbearbeiter können für das gewünschte Kennzeichen die Verfügbarkeit prüfen und – insofern die Kombination aus Zahlen und Buchstaben noch nicht vergeben ist – wird Ihnen dann in Folge das Nummernschild ausgestellt.
Die Kennzeichenliberalisierung: Frühere Wunschkennzeichen sind jetzt verfügbar
Für viele Fahrzeughalter spiegelt ihr Kennzeichen auch eine gewisse Verbundenheit mit ihrer Heimat wieder. In den 1970er Jahren wurden im Zuge einer Reform viele Gemeinden zusammengelegt. Diese Entwicklung setzte sich auch nach der deutschen Wiedervereinigung fort. Ziel war die Reduzierung der Anzahl der Gemeinden und damit ein kleinerer Verwaltungsapparat.
Im Zuge dieser Reformen wurden auch viele Altkennzeichen, die vorher in den Orten gebräuchlich waren, nicht mehr ausgegeben. Durch die Kennzeichenliberalisierung können seit dem November 2012 eine große Zahl dieser alten Nummernschilder wieder eingeführt werden. Die jeweilige Kreisverwaltung bzw. das Landratsamt kann Wunschkennzeichen wieder ausgeben lassen.
Welche Kennzeichen sind noch frei?
Wie bereits erwähnt, können Sie direkt bei der Zulassungsstelle ein Wunschkennzeichen suchen lassen. Viele Fahrzeughalter möchten jedoch schon vor dem Behördengang wissen, ob das gewünschte Kennzeichen noch verfügbar und eine Reservierung für das Wunschkennzeichen möglich ist.
Kennzeichen online reservieren – Ist das möglich?
Möchten Sie im Vorhinein für Ihr Wunschkennzeichen die Verfügbarkeit prüfen, ist dies im Internet möglich. Die meisten Zulassungsstellen bieten einen speziellen Online-Service an. Möchten Sie für Ihr gewähltes Kennzeichen prüfen, ob es noch frei ist, können Sie die Kombination aus Zahlen und Buchstaben in eine Suchmaske eingeben.
Ist dies der Fall, können Sie für Ihr Wunschkennzeichen eine Reservierung abschließen. Diese kostet 2,60 Euro und wird zu den allgemeinen Kosten für das Wunschnummernschild in Höhe von 10,20 Euro hinzugerechnet. Mit der Bestätigung, dass das Kennzeichen reserviert wurde, können Sie dann zur Zulassungsstelle gehen und Ihr Fahrzeug an- bzw. ummelden.
Personalausweis oder Reisepass (inkl. aktueller Meldebestätigung)
- Elektronische Versicherungsbestätigung (eVB)
- Zulassungsbescheinigung Teil I (vormals Fahrzeugschein)
- Zulassungsbescheinigung Teil II (vormals Fahrzeugbrief)
- HU-Bericht
- Einzugsermächtigung für die Kfz-Steuer
Soll eine andere Person den Antrag stellen, ist eine Vollmacht nötig. Soll das Fahrzeug als Firmenwagen angemeldet werden, ist außerdem eine Gewerbeanmeldung oder ein Handelsregisterauszug vorzulegen. War das Kfz bisher in einem anderen Bezirk zugelassen, müssen Sie außerdem die alten Kennzeichenschilder mitbringen.
Private Anbieter für Ihr Wunsch-Kfz-Kennzeichen
Nicht nur die öffentlichen Behörden, sondern auch private Anbieter stellen einen solchen Service bereit. Diese Unternehmen, die das Wunschkennzeichen und dessen Verfügbarkeit prüfen, arbeiten meist kostenlos. Erst wenn die Reservierung durch die Firma bei der Zulassungsstelle durchgeführt wird, fallen Kosten für Sie an.
Eine Anzahl von Unternehmen bietet auch komplette Serviceangebote an. Diese überprüfen dann nicht nur, ob das Wunschkennzeichen noch frei ist und reservieren dieses dann, sondern prägen dieses auch und schicken es Ihnen dann per Post zu. Somit entfällt der nötige Gang zu einem Prägeservice.
Was kosten Wunschkennzeichen?
Für das Wunschkennzeichen fallen auch Kosten an. Diese sind in ganz Deutschland einheitlich geregelt. Für das Wunschkennzeichen sind zum einen Kosten in Höhe von 10,20 Euro festgelegt. Für eine Online-Reservierung müssen Sie außerdem 2,60 Euro einplanen.
Vergessen Sie nicht, dass Sie auch das Prägen des Kennzeichens bezahlen müssen. Häufig befindet sich eine solche Prägestelle direkt in der Zulassungsbehörde.
Doch meist gibt es auch außerhalb der Behörde weitere Anbieter, bei denen Sie für den Vorgang weniger bezahlen müssen. In der Regel sollten Sie etwa 10 bis 15 Euro pro Kennzeichen veranschlagen.
FAQ: Wunschkennzeichen
Entschließen sich Autofahrer für ein Wunschkennzeichen, können diese die Zeichenkombination der Erkennungsnummer wählen. Allerdings gilt es dabei immer auch zu prüfen, ob das Nummernschild noch frei ist.
Nein, bei der Kfz-Zulassung sind unter anderem Abkürzungen, die im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus stehen, untersagt.
Informationen zu den anfallenden Gebühren finden Sie hier.